Ein Macher tritt ab
24.05.2024 FrickVAOF-Geschäftsleiter Andre Rotzetter verabschiedet sich in den Ruhestand
15 Jahre stand Andre Rotzetter für den Verein für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF) im Einsatz. Geprägt war diese Zeit von vielen Herausforderungen, Bautätigkeiten in Höhe von über 50 Millionen Franken, Corona und vielem mehr. «Es waren 15 spannende und lehrreiche Jahre», so Rotzetter.
Susanne Hörth
«Ich habe mich im Alter von 21 Jahren entschieden, mit und für Menschen zu arbeiten», sagte Andre Rotzetter. Er habe das umgesetzt und dabei immer wieder auch die Menschen um ihn herum herausgefordert. «Die Leute haben mir geholfen, mir vertraut. Und mir ihr Wissen weitergegeben.» Als junger Mann «mit langer, wilder Lockenmähne und barfuss in Sandalen» hatte er sich für eine ausgeschriebene Stelle beworben. Er überzeugte und konnte unter anderem ein Projekt für Obdachlose mit grossem Erfolg lancieren.
Heute, über 40 Jahre später, ist Andre Rotzetter nach wie vor mit und für Menschen unterwegs. Ein wenig ruhiger darf er es aber in Zukunft angehen. Am späten Mittwochnachmittag wurde er nach 15 Jahren als Geschäftsleiter des Vereins für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF) in den Ruhestand verabschiedet. An der Feier im Alterszentrum Bruggbach in Frick nahmen viele seiner Weggefährten teil.
Auch dabei war Patrick Hüsser, seit 1. Mai der Nachfolger von Andre Rotzetter. Hüsser bringt einen prall gefüllten beruflichen Erfahrungsrucksack mit in seine neue Aufgabe. Der 53-jährige Fricker stellte sich den Anwesenden in kurzen Worten vor. In seine neue Aufgabe hat er sich in den vergangenen fünf Monaten an der Seite von Andre Rotzetter bereits einarbeiten können.
Grosse Hochachtung
Wie sehr Andre Rotzetter geschätzt, wie gross sein Schaffen für den VAOF und sein Engagement für die ältere Bevölkerung im ganzen Kanton ist, wurde in den Reden einiger seiner Weggefährten deutlich. Vorab VAOF-Vereinspräsident Werner Müller, der Rotzetter grosses und immer wieder sehr hilfreiches Netzwerk hervorhob. «Der VAOF hat einen guten Namen, auch dank Andre Rotzetter.» Alle wichtigen Meilensteine in dessen Wirken konnte Müller nicht aufzählen. «Sonst würde es Mitternacht.» Als Grossrat (die Mitte) setzt sich Rotzetter auf politischer Ebene für das Wohl der älteren Bevölkerung ein. Im Planungsverband Fricktal Regio gehörte er der Gruppe an, die sich in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung mit der Planung für Pf legebetten auseinandersetzte. «Seine Zurückhaltung zahlt sich aus, wir haben keine Überkapazitäten», so Müller.
Der VAOF-Vereinspräsident, wie auch später Architekt Norbert Walker, sprachen zudem die vielen Bauprojekte, vielmehr deren Realisierung an. In den Alterszentren in Laufenburg und Frick wurde saniert, umgebaut und aufgestockt. Es entstanden weiter Kooperationen beim Bau von Alterswohnungen. In den vergangenen 15 Jahren wurden so für bauliche Massnahmen über 50 Millionen Franken ausgegeben. Unter der Leitung von Andre Rotzetter startete auch das Projekt betreutes Wohnen in den Gemeinden. Ebenso trieb der bisherige Geschäftsleiter die Digitalisierung voran.
«Jede Pflegeleitung im Kanton kennt Andre Rotzetter», machte Werner Müller deutlich. Das bestätigte auch Edith Saner, Präsidentin der Vaka. Die Vaka ist der Verband der Spitäler, Kliniken, Pf legeinstitutionen und Spitex-Organisationen und vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Kostenträgern, Politik, Behörden sowie der Öffentlichkeit. Andre Rotzetter ist Vorstandsmitglied bei der Vaka. Edith Saner lobte, wie schon ihre Vorredner, Rotzetters grosse Vernetzung und seine Fähigkeit, Wissen weiterzugeben. «Ich bin stolz, dass der VAOF nicht nur im Fricktal einen guten Ruf hat», freute sich ein sichtlich berührter Andre Rotzetter in seiner kurzen Rede. «Über 700 Personen arbeiten im und für den VAOF. Tragt Sorge zu ihm.»
Die Abschiedsfeier von Andre Rotzetter wurde auch musikalisch von seiner Tochter und seinem Schwiegersohn begleitet. Bei den vorgetragenen Beatles-Songs wurden die Anwesenden zum Mitsingen aufgefordert. «Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf», schmunzelte VAOF-Vereinspräsident Werner Müller in Richtung des Publikums. (sh)