Ein Dorf packt an

  17.10.2024 Brennpunkt

«Das Engagement ist riesig, das Fachwissen ergänzt sich bestens. Wir sind bereit», liess der Gemeinderat im September verlauten. Am 26. Oktober wird nun zur Tat geschritten und das bereits naturnahe Schulgelände in Zeihen um eine Pergola ergänzt.

Simone Rufli

Die Fläche rund ums Schulhaus in einen Lebensraum für alle verwandeln, das ist das Ziel des Projekts «Lern- und Lebensraum». Genauso wichtig: Der Lebensraum soll entstehen durch das Miteinander der verschiedenen Anspruchsgruppen. Und so wurden für die Teilbereiche des Projekts Freiwillige gesucht – und gefunden. Gestartet wird am Samstag, 26. Oktober, mit dem Bau einer Pergola über dem einen Sitzkreis. 25 Erwachsene und 35 Kinder werden Hand in Hand arbeiten. Und bereits gibt es Pläne für zusätzliche Sicherheit und neue Spielvariationen beim Kindergarten.

«Der Zusammenhalt im Dorf ist schön», erklärt Gemeinderätin Jeannine Menet im Gespräch mit der NFZ, «aber mit diesem Projekt können noch mehr Personen auf einfache Art dazukommen.» Sie denke zum Beispiel an Zeiherinnen und Zeiher, die nicht in einem Verein seien und denen es daher schwerer Falle, Kontakte zu knüpfen. «Es ist ein langfristiges Projekt», sagt die Projekt-Koordinatorin, die als Gemeinderätin auch die Finanzen unter sich hat, und meint damit: «Es entsteht nicht der grosse Wurf auf einen ‹Chlapf›. Wir gehen Schritt für Schritt vor, und setzen immer so viele Ideen um, wie Manpower und finanzielle Ressourcen ermöglichen.» Ein wichtiger Beitrag sei dabei das Preisgeld des Aargauischen Naturpreises. Die Schule Zeihen hat diesen im Sommer 2023 gewonnen, damals mit dem Projekt «Rettet den Feuersalamander» (die NFZ berichtete).

Es begann mit einer Projektwoche
Am Anfang des Prozesses rund um das Projekt «Lern- und Lebensraum Schule Zeihen» stand eine Projektwoche im Jahr 2023. Bald schon stand der Lebensturm und dann zog das Projekt immer weitere Kreise: Im Mai 2024 kamen im Rahmen eines Impulsmorgens – organisiert von Schulleitung und Gemeinderat und unter Beteiligung von 25 Kindern sowie 14 Erwachsenen – viele erfrischende Ideen zusammen. «Frei denken und möglichst viele verschiedene Vorschläge sammeln», erklärt Jeannine Menet, sei das Ziel dieser ersten Phase gewesen. Am Ende des Morgens war klar, der Lern- und Lebensraum rund ums Schulhaus soll neu konzipiert werden. Weiter ging es in den Gruppen Bepflanzung, Biodiversität mit Nutztieren sowie Gestaltung und Sitzgelegenheiten. Was dort an Ideen zusammenkam, wurde am 24. Mai, während des Schulunterrichts, mit den Schülerinnen und Schülern vertieft.

Viele Stellen involviert
Am laufenden Projekt sind nicht nur Schulkinder und Eltern beteiligt, sondern auch die Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz, das Naturama, der Jurapark, der Forst und die Pro Senectute. Sie alle seien früh einbezogen worden. «Gerade frisch Pensionierte sind oftmals froh, wenn sie sich bei Projekten engagieren können», hat Jeannine Menet festgestellt. Manche hätten auch beruflich schon Projekte geleitet und verfügten über wertvolle Erfahrung. «Unter den Freiwilligen, die am 26. Oktober mitanpacken, sind auch viele junge Eltern und auch Firmeninhaber, die uns Material und Werkzeuge zur Verfügung stellen.»

Generationen verbinden, Menschen vernetzen – miteinander. Und so wird die Schulumgebung in Zeihen Stück für Stück zu dem, was sie sein soll: ein Begegnungs- und Aufenthaltsort für Schule, Dorf und Tiere. Oder mit den Worten der Schulleitung: zusammen lernen – zusammen leben.


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