Die Vielfalt des Waldes kennen, macht Freude

  11.07.2024 Zuzgen

Die Stube vieler Tiere ist der Wald. Und dieser Wald wird heute immer mehr für Freizeitaktivitäten genutzt. Beim Ferienspass in Zuzgen lernten Kinder einiges über das richtige Verhalten im Wald, aber auch über das Leben der Tiere.

Hans Zemp

Siebzehn Kinder erlebten ihren Sommerferien-Auftakt mit den Jägern im Revier Zuzgen Ost. Sie hörten viel Neues, Wissenswertes und Spannendes. Mit grossem Interesse verfolgten alle die Schilderungen der Jäger. Auf fünf Plätzen hatten diese Informations- und Erlebnispunkte mit viel Anschauungsmaterial vorbereitet. Manfred Segessenmann wusste vieles über das Reh, den scheuen Nascher, zu berichten. Anschaulich zeigte er den Jahresablauf beim Reh auf.

Über zu mähende Heugrasfelder fliegen heute sehr oft Drohnen mit Wärmebildkameras. So findet man die im hohen Gras gut getarnten, frisch gesetzten Rehkitze und sie werden nicht vermäht mit den grossen Maschinen. Die Kinder lernten den Unterschied zwischen einem männlichen und einem weiblichen Reh. Das Geweih der Rehböcke – die Rehgeissen haben keines – macht dies deutlich.

Füchse und Wildschweine
Fuchs und Dachs waren Thema bei Christian Meier. Nicht nur der Menüplan dieser beiden Tierarten ist interessant. Auch Charaktereigenschaften, Verhalten und verschiedene weitere Spezialitäten, etwa das Verhalten in ihrer Wohnung, also im Bau, stiessen bei den Kindern auf Interesse. Wildschweine und ihre Spuren in den landwirtschaftlichen Kulturen sind immer wieder Diskussionspunkte. Stefan Scherf wusste über Verhalten, Leben und Eigenarten dieses Schwarzwildes, aber auch über die von den Jägern heute eingesetzten Beobachtungshilfen zu berichten. Die Kinder wissen jetzt, was ein Frischling ist, was Wildschweine besonders gut können und was sie sehr mögen. Ein kurzer Pirschgang der Kinder durch den Wald machte Spezialitäten wie Geräusche und Tarnfarbe der Pirschenden in Bezug auf die Wildschweine deutlich.

Die Jäger als Heger und Pfleger
Viele erlaubte Hilfsmittel lassen heute die Aufgaben der Jäger etwas einfacher machen. Dazu gehören etwa Kontrolle und Überwachung des Wildes, das Verhalten der weiteren Waldbenutzer in der Stube des Wildes und Aufgaben im Zusammenhang mit Unfällen. Immer wieder werden Tiere angefahren, verletzt, durch streunende Hunde in ihrer Ruhe gestört oder gar getötet, weil die Leinenpflicht nicht eingehalten wird. Wie verletzte Tiere mit Hunden nachgesucht und herausgenommen werden, zeigte Stefan Scherf mit seinem noch wirklich jungen und in Ausbildung befindlichen «Rasco» erfolgreich. All diese vielen Aufgaben müssen gelernt werden, wie Sebastian Wenger, er absolviert gerade den vielschichtigen Ausbildungsgang zum Jäger, deutlich veranschaulichte.

Waldnutzer in der Pflicht
Die Kinder sollen auf die Natur mit ihrer Flora und Tierwelt sensibilisiert werden. Viele Waldnutzer bringen Unruhe in den Wald. Es stellt sich dann die Frage, wie man gegenseitig Rücksicht nimmt. Diese Rücksichtnahme kennen die Ferienspass-Kinder nach dem Besuch. Sie wissen, wer bei Unfällen zu benachrichtigen ist. Gilbert Binkert zeigte auf, dass man der Tier- und Umwelt gegenüber Respekt zeigen muss und man sich im Wohnzimmer der Tiere an Regeln zu halten hat. Alle Waldnutzer stehen in der Pflicht.

Wie gut die Kinder den Inhalt des Ferienspasses mitverfolgt hatten, zeigte die Beantwortung der zum Schluss gestellten Wettbewerbsfragen. Klar durfte jedes der Kinder dafür aus der Hand von Assistentin Lina Scherf eine Naturalgabe entgegennehmen. Nach dem Znüni, es gab, von Markus Wicki sorgfältig zubereitet, Wurst vom Grill mit Brot und Obst, brachten die Jäger die um viele Erfahrungen reicheren Kinder gerade vor dem einsetzenden Regen ins Dorf zurück, wo sie von ihren Angehörigen erwartet wurden.


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