Die Spur führte nach Oeschgen

  14.05.2024 Oeschgen

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Ländern – Schweiz, Österreich, Frankreich und Tschechien – trugen ihre Weltmeisterschaft zum ersten Mal in der Schweiz aus. Die Stimmung war friedlich und familiär, so OK-Präsidentin Patrizia Pedotti Bucher.

Karin Pfister

«Die Hunde sind motiviert und sportlich unterwegs, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgestellt. Es ist alles sehr familiär hier», sagte Mike Greub aus Zeihen. Er war als Richter und Technischer Leiter im Einsatz. Seiner Initiative sei es zu verdanken, dass diese zweite Weltmeisterschaft der Terrier im Fricktal stattfinden konnte, sagte OK-Präsidentin Patrizia Pedotti Bucher. Zum ersten Mal überhaupt durchgeführt wurde die Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in der Steiermark, für die zweite Ausführung war eigentlich Wangen bei Olten vorgesehen gewesen. «Es ist schwierig, einen geeigneten Platz zu finden, der weltmeisterschafttauglich ist», erläuterte Patrizia Pedotti Bucher. Die Durchführung in Wangen bei Olten war an administrativen Hindernissen gescheitert und man sei froh, dass die Wettkämpfe auf dem Gelände des KV Oeschgen ausgetragen werden konnten. «Der Platz ist wunderschön und ideal», so Pedotti.

Von Donnerstag bis Sonntag fanden zahlreiche Wettkämpfe in den Kategorien Fährten, Unterordnung und Schutzdienst statt. Insgesamt waren rund dreissig Terrier mit ihren Führerinnen und Führern im Einsatz. Die Fährtenprüfungen wurden im Grossraum Egerkingen/ Gunzgen durchgeführt. «Für diese Prüfungen braucht es viel Platz; die Fährte ist je nach Kategorie 800 bis 1500 Schritte lang, die Hunde müssen jeweils drei bis sieben Gegenstände finden.»

Spurensuche in Oeschgen
Der Samstag war gleichzeitig der schweizweite Tag des Hundes; aus diesem Grund wurden in Oeschgen diverse Darbietungen präsentiert, zum Beispiel jene von Monica Bonetti. Sie arbeitet als Diensthundeführerin bei der Kapo Solothurn und zeigte zusammen mit Styrian Spirit Siva eine Spurensuche. Die Ausgangslage sei schwierig, so Pedotti, welche die gesamte Veranstaltung informativ kommentierte, da beim Platz momentan hunderte von verschiedenen Gerüchen zusammenkämen und der Hund die richtige Spur finden müssen. Styrian Spirit Siva löste die gestellte Aufgabe eindrucksvoll und mit Bravour. Ebenfalls vor Publikum trat Barbara Sprenger mit Undaro von Happyparadise auf; später präsentierte Mike Greub zusammen mit Helferinnen und Helfern eine Vorführung zum Thema Schutzdienst. Im Publikum sass auch eine Gruppe aus Tschechien. «Wir sind zum ersten Mal in der Schweiz; die Lokalität, die Atmosphäre und die Hunde, alles ist sehr nett, sagte Petr Rezek, der zusammen mit einer siebenköpfigen Gruppe und vier Hunden während zehn Stunden aus einer Gemeinde in der Nähe von Prag angereist war.

«Terrier sind selbstständige Hunde mit viel Durchsetzungsvermögen», erklärte Patrizia Pedotti Bucher, welche selber seit dreissig Jahren mit dieser Hunderasse arbeitet. Ihr eigener Hund Kaya vom Tringensteiner Schelderwald hatte im Fricktal aber Pause und wurde von Ehemann Edi Bucher betreut, als OK- Präsidentin war sie während den vier Tagen überall gefordert. Terrier seien lernfähig und arbeitswillig. «Als Führerin muss ich konsequent und direkt sein.» Die lebendigen, intelligenten Hunde seien eine Herausforderung und keine 0815-Tiere. «Sie denken gerne mit und suchen auch nach eigenen Lösungen», ergänzte Barbara Sprenger aus Andelfingen, welche ebenfalls im OK mit dabei war. «Diese Hunde mögen keine Grauzone, man muss ihnen klare Anweisungen geben.»

Die Organisation
Zur Working Terrier World Union gehören vier Länder, nebst der Schweiz sind dies Österreich, Frankreich und Tschechien. Um die Weltmeisterschaft in der Schweiz organisieren zu können, haben sich Mitglieder des Schweizerischen Airedale Terrier-Clubs (SATC) und des Schweizerischen Club für Terrier (SCFT) sowie Hundesportler zusammengefunden. Das OK sowie alle Helferinnen und Helfer, zusammen total rund 70 Personen, ist ehrenamtlich tätig. «Es geht uns nicht nur um den Hundesport, sondern auch um das Zwischenmenschliche», ergänzte Patrizia Pedotti Bucher. Die Arbeit im Team klappe hervorragend, was nicht selbstverständlich sei, weil sich viele der Mithelfenden erst bei den Vorbereitungen persönlich kennen gelernt hatten.

Einer der Weltmeister-Titel bleibt in der Region und ging an ein Mitglied der Hundefreunde Zeihen: Edi Suter aus Lengnau gewann zusammen mit Zino vom Haus Schirmer in der Kategorie IGP 3. Die beiden verteidigten damit den Titelgewinn vom vergangenen Jahr.


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