Daniel Schwarz hat die Wahl – und zieht das Handwerk vor

Auf dem Weg zurück zum Tierischen bleibt der Effinger Künstler in Kreiseln hängen. Am Samstag lädt er zur Vernissage der traditionellen «Art8» – mit dabei sind wieder sieben ganz unterschiedliche Kunstschaffende.

Simone Rufli

Und der Gastgeber? Was wird er zeigen? «Sicher meine Mannli und ...», Daniel Schwarz macht kehrt und hält nach ein paar Schritten inne, «... den Dackel da». Zu mehr Tierischem habe ihm die Zeit gefehlt, sagt er. Bedauerlich ja, «aber auch erfreulich». Er schmunzelt: «Ich habe inzwischen viele Referenzen für Kreisel.» Was so viel heisst wie: Der Effinger geht so oft als Sieger aus einem Wettbewerb für Kreiselschmuck hervor, dass er kaum Zeit findet für den grossen Wurf. Denn gross wird es fast immer, wenn Daniel Schwarz an Tiere denkt. Und dabei muss es gar nicht jedes Mal ein Dinosaurier sein.

Gross ist auch Daniel Schwarz’ Atelier. Einst die Remise des Grossvaters, seit 31 Jahren sein kreativer Raum. Und der steht bereit, aufgeräumt und herausgeputzt, um ab Samstag seine und die Werke von sieben weiteren Kunstschaffenden ins beste Licht zu rücken. «Art8» nennt Daniel Schwarz sein Konzept, das jedes Jahr viele Besuchende nach Effingen zieht, «weil sie immer einen Mix an Stilen und Techniken finden, wie man ihn nicht überall zu sehen bekommt». Hatte er im 2023 aus Anlass seines 30-Jahr-Jubiläums ausnahmsweise elf Einladungen verschickt, so sind es in diesem Herbst wieder sieben.

So unterschiedlich die Künstlerinnen und Künstler jeweils sind, die bei Daniel Schwarz ausstellen – ein wesentliches Merkmal verbindet die meisten von ihnen: «In der Regel sind es Kunstschaffende, die zweigleisig fahren, die wie ich einen handwerklichen Beruf gelernt haben.» Nicht selten sind sie noch im angestammten Beruf tätig und leben daneben ihre künstlerische Ader aus. Sabine Miryam Hurni aus Baden zum Beispiel ist Naturheilpraktikerin und kommt mit ihren Holzskulpturen nach Effingen. Beatrix Motsch aus Remetschwil ist gelernte Augenoptikerin, wollte Goldschmiedin werden und haucht heute liebend gerne Skulpturen aus Ton und Bronze Leben ein. Oder Möbelschreiner Pascal Senn (Hemmental), der seine Bilder, einem Puzzle gleich, aus Furnierholz zusammensetzt. Für ein realistisches Abbild der Natur sogt Marie-Christine Plattner vom Kronberg (Herznach), um das Abstrakte kümmert sich Armin Strittmatter (Gebenstorf ), von dem Daniel Schwarz sagt, «den hatte ich schon lange auf meiner Wunsch liste». Während Irene Schaller (Trimbach) Objekte der Leichtigkeit präsentiert, schafft Cornelia Egli (Gebenstorf ) auf Karton, Papier und Leinwand Orte der Ruhe und Ref lexion. Spielt das Wetter mit, werden einige Werke draussen im Grünen präsentiert. Zusammen mit der Remise, die alles andere ist als ein gewöhnliches Atelier, locke auch das spezielle Ambiente jeweils viele Interessierte nach Effingen, sagt Daniel Schwarz und gesteht: «Ich bin selber gespannt. Ich weiss gar nicht im Detail, was die Künstlerinnen und Künstler an Werken alles mitbringen.»

Art8 2024. Daniel Schwarz. Vernissage, Samstag, 28. September, 17 Uhr. Musikalisch umrahmt mit Beat Escher/Elektro-Violine; Sonntag, 29. September, Samstag, 5. und Sonntag, 6. Oktober jeweils von 14 bis 18 Uhr; Trottenacher 238, Effingen.