«Der slowUp ist ein bewegtes Volksfest»

  09.06.2023 Brennpunkt

Schon im Januar bei der Vereinsversammlung war die Durchführung des slowUp in diesem Jahr klar. Unklar hingegen war die weitere Zukunft des 32 Kilometer langen Rundkurses. Nun heisst es grünes Licht auch für die Austragung im 2024. Vereinspräsident Gerhard Zumsteg hängt ein weiteres Jahr an, eine Geschäftsleitung wurde ebenfalls gefunden.

Susanne Hörth

«Er findet wieder statt!» Er, das ist der slowUp Hochrhein, der am Sonntag, 18. Juni, wieder zum gemütlichen, grenzüberschreitenden Rundkurs auf 32 Kilometer autofreie Strassen einlädt (siehe dazu auch NFZ von 8. Juni). Beim Streckenverlauf, so slowUp-Geschäftsleiterin Helene Häseli an der Medienkonferenz am Mittwochnachmittag in Bad Säckingen, hätte sich auch bei der 18. Austragung nur wenig geändert. Die Eröffnungsfeier findet dieses Jahr von 9.30 bis 10 Uhr bei der alten Holzbrücke in Bad Säckingen anlässlich des Brückenjubiläums – 450 Jahre Holzbrücke – statt. Ab 10 Uhr ist die Strecke mit ihren neun Festplätzen offen. Erst ab 18 Uhr gehört die Strasse wieder dem motorisierten Verkehr.

Zukunft des Anlasses
Nach dem slowUp 2022 sei der Vorstand stark unter Druck gestanden, erklärte Gerhard Zumsteg. Er gehört zu den Männern der ersten Stunde, präsidiert den Verein auch schon seit mehreren Jahren. Sein angekündigter Rücktritt wie jener eines weiteren langjährigen Vorstandsmitglied und auch das Wissen, dass Helene Häseli und Wendel Hilti die Geschäftsleitung abgeben werden, waren Teil der unsicheren Zukunft (die NFZ berichtete). Gleichzeitig bereiten dem Vorstand die Finanzen grosse Sorgen. Um ein Budget von aktuell 130 000 Franken stemmen zu können, braucht es Sponsoren. «Die Sicherheit ist der grösste Posten bei den Kosten», machte Helene Häseli deutlich, dass hier nicht gespart werden kann.

«Wir haben mittlerweile eine Person aus dem Fricktal gefunden, welche die Geschäftsleitung übernehmen wird», freute sich Gerhard Zumsteg, zumindest für 2024 ein Weiterbestehen des beliebten Anlasses ankündigen zu können. Er selbst trägt das seinige ebenfalls dazu: «Ich habe mich entschlossen, nochmals ein Jahr anzuhängen.» Da der Vertrag mit der neuen Geschäftsleitung vor der Unterzeichnung steht, möchte der Vereinspräsident den Namen noch nicht nennen. Froh ist er zudem, dass mit Franz Ruckli, ebenfalls schon lange im Vereinsboot, ein kompetenter Mann für den Bereich Sicherheit zuständig ist. Die neue Geschäftsleitung und der Vereinsvorstand wollen durch gewisse Umverteilungen auch die heutigen Kosten um bis zu 20000 Franken reduzieren.

Alle können mithelfen
Der slowUp lockte in den vergangenen, fast 20 Jahren bis zu 30000 Personen pro Austragung auf die breiten, einen Tag lang autofreien Strassen. Wenn die Teilnehmenden auch noch die am Anlass angebotene slowUp-Vignette (5 Franken/ Euro) lösen würden, könnte damit ein beachtlicher Beitrag an die Kosten geleistet werden.

Ohne Vignette gibt es den slowUp längerfristig nicht mehr, betonten deshalb Gerhard Zumsteg und Helene Häseli. In der NFZ von Donnerstag hatte Geschäftsleiter Wendel Hilti bereits auf die Wichtigkeit des freiwilligen Vignettenkaufs hingewiesen. Die Frage, ob das nicht obligatorisch gemacht werden könnte, verneinte Helene Häseli. Der Aufwand wäre zu gross. Auch deshalb, weil der slowUp ein Einfahren in die Strecke von überall her ermögliche. Die Vignette ist laut Häseli ein sehr emotionales Thema. So seien die Verkäuferinnen und Verkäufer seit der Einführung leider auch schon mit geballten Ladungen an Aggressivität seitens slowUp-Teilnehmenden konfrontiert gewesen.

Der Appell ist gross, Vignetten zu erwerben und damit einem beliebten Freizeitanlass – Helene Häseli nennt den Anlass auch «ein bewegtes Volksfest» – eine Zukunft zu ermöglichen.


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