Das Notwendige vor dem Herzenswunsch
03.12.2024 LaufenburgSozialdienst Laufenburg nutzt Spenden für sinnvolle Unterstützungen
Sozial benachteiligte Familien können sich vieles nicht leisten. Bei Geschenkaktionen während der Adventszeit werden deshalb von den Kindern nicht selten Winterschuhe oder warme Jacken auf die Wunschkarten geschrieben. Die NFZ hat beim Regionalen Sozialdienst nachgefragt.
Susanne Hörth
Mehrere Kirchgemeinden in und um Laufenburg spannen auch dieses Jahr für eine Geschenkaktion für sozial benachteiligte Kinder zusammen. Grosse Unterstützung erhalten sie dabei vom regionalen Sozialdienst Laufenburg (die NFZ berichtete). Den Grund, ohne zu zögern schon seit der ersten Durchführung im Jahr 2021 mitzumachen, erklärt Leiter Marco Schwab auch damit, dass das Engagement durch Privatpersonen und Institutionen beim Sozialdienst sehr geschätzt werde. «Das möchten wir unterstützen. Andererseits ist es eine tolle Sache, da so die Geschenkwünsche von allen Kindern, die teilnehmen, erfüllt werden können.» Er verweist hierbei auf andere Aktionen, wie etwa derjenigen von Radio Argovia. «Da erhalten nur sehr wenige aller teilnehmenden Kinder am Ende tatsächlich ein Geschenk. Einfach, weil die Anzahl Bewerbungen viel zu hoch ist.» Marco Schwab meint deshalb froh: «Wir müssen glücklicherweise keine Auswahl treffen. Alle Kinder können berücksichtigt werden.»
Notwendiges geht manchmal vor
Manche der von den Kindern für die diesjährige Geschenkaktion notierten Wünsche sind mehr dem Notwendigen – Winterschuhe oder warme Jacke – als einer wirklichen Herzenssache geschuldet. Gibt es für Familien, die beim Sozialamt gemeldet sind, keine Möglichkeiten, für solche Alltagsdinge eine zusätzliche Unterstützung zu erhalten? Darauf erklärt Marco Schwab, Grundlegendes sei in der Regel über die Sozialhilfe gedeckt. Dazu würde auch Kleidung gehören. Er verhehlt jedoch nicht: «Die Sozialhilfe ist allerdings knapp bemessen und auf die günstigsten verfügbaren Angebote ausgerichtet. Es ist somit den Familien und Kindern überlassen, was sie sich wünschen. Zusätzliche Unterstützung können wir teilweise durch Spendengelder und Stiftungsgesuche anbieten.»
Die Hemmschwelle von betroffenen Personen, wenn sie um zusätzliche Unterstützung beim Sozialamt fragen müssen, sei sehr unterschiedlich. «Aus diesem Grund gehen wir aktiv auf die unterstützten Familien zu. Sei es bei dieser Geschenkaktion, oder aber auch, wenn wir Spendengelder zur Verfügung haben, die wir nutzen können.» Die wiederholte Erwähnung der Spendengelder verdeutlicht, dass Leute, die sozial benachteiligte Familien unterstützen möchten, dies nicht nur während einer Adventsgeschenkaktion tun können.
«Wir haben ein Spendenkonto. Dieses wird hauptsächlich durch eine ortsansässige Firma mit einem jährlichen Beitrag grosszügig unterstützt.» Weiter erwähnt Marco Schwab Einzelpersonen, die den Sozialdienst in ihrem Nachlass berücksichtigen. Er erwähnt ebenso den Verein, der sich aufgelöst und das Restvermögen dem regionalen Sozialdienst übertragen hatte. Zu den Spenden betont Schwab: «Wir schätzen das sehr und nutzen die Gelder für sinnvolle Unterstützungen, die nicht über die reguläre Sozialhilfe gedeckt werden können.»