«Das Fricktal wird in Aarau gerne vergessen»
23.01.2024 MöhlinDésirée Stutz will Nachfolgerin von Regierungsrat Alex Hürzeler werden
Der Fricktaler SVP-Regierungsrat Alex Hürzeler tritt bei den Wahlen im Herbst nicht mehr an. Die Möhliner Grossrätin und Rechtsanwältin Désirée Stutz stellt sich als Kandidatin zur Verfügung. Sie hofft auf eine Nomination am SVP-Parteitag vom 8. Mai.
Valentin Zumsteg
NFZ: Frau Stutz, warum stellen Sie sich als Kandidatin für die Nachfolge von Alex Hürzeler zur Verfügung?
Désirée Stutz: Das Amt als Regierungsrätin reizt mich sehr und ich fände es eine spannende Herausforderung. Ich durfte bisher in verschiedenen Funktionen auf unterschiedlichen Ebenen – Gemeinde, Kanton, Partei – tätig sein, mein Wissen einbringen und meinen Horizont erweitern. Als Regierungsrätin hat man ganz andere Möglichkeiten, um die Zukunft unseres Kantons mitzugestalten.
Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, dass das Fricktal wieder in der Regierung vertreten sein wird?
Sehr wichtig. Das Fricktal wird in Aarau gerne vergessen, obwohl es gerade wirtschaftlich gesehen eine der wichtigsten Regionen ist. Eine ausgewogene Vertretung der Regionen auch im Regierungsrat scheint mir wichtig zu sein, damit die Anliegen aller Regionen gleichermassen eingebracht und berücksichtigt werden.
Die Aargauer Regierung besteht derzeit nur aus Männern. Muss das geändert werden?
Das entscheiden die Wählerinnen und Wähler. Es ist ja nicht so, dass bei den letzten Wahlen keine Auswahl zur Verfügung gestanden hätte. Aber offensichtlich ist das Kriterium Mann/ Frau für die Wählerinnen und Wähler sekundär.
Am 8. Mai wird die SVP die Nomination vornehmen. Wie sehen Sie Ihre Chancen?
Die SVP verfügt über mehrere gute Kandidierende. Ich hoffe, dass mein bisheriger langjähriger Leistungsausweis in der Partei und als Fraktionspräsidentin anerkannt wird und meine Chancen daher intakt sind. Es ist aber ein langer Weg bis zu einer allfälligen Kandidatur im Herbst.
Im Oktober finden die Gesamterneuerungswahlen statt. Muss die SVP nach dem Rücktritt von Alex Hürzeler um ihren zweiten Sitz bangen?
Das Rennen bei Gesamterneuerungswahlen mit Vakanzen ist immer offen.
Ihr Mann, Stephan Müller, ist wie Sie Grossrat. Was würde eine Wahl von Ihnen für ihn bedeuten?
Er würde aus dem Grossen Rat zurücktreten. Wir haben das im Vorfeld bereits besprochen.
Rechtsanwältin und Politikerin
Désirée Stutz, 42, ist selbständige Rechtsanwältin und Dozentin an der AKAD-Business-School. Seit 2017 gehört sie dem Grossen Rat an und seit 2020 ist sie Präsidentin der SVP-Fraktion sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Kantonalpartei. Stutz wohnt mit ihrem Ehemann Stephan Müller, ebenfalls SVP-Grossrat, in Möhlin. In ihrer Freizeit kocht und backt sie gerne. (nfz)