Daniel Moesch liebt Natur und Perfektion
06.04.2025 Persönlich, ZuzgenBerge, Pilze und Oldtimer sind seine Steckenpferde
Es ist ein echtes Wunder, wie im Frühjahr die Natur erwacht und alles erneut zu wachsen beginnt. Der Zuzger Daniel Moesch weiss aber, dass alle vier Jahreszeiten ihre Reize haben. Im Winter geniesst er das Skifahren, er ist Gründer der Skikiller Fricktal.
Hans Zemp
Schon in früher Kindheit erlebte Daniel Moesch ganz viele Naturschönheiten. Mit den Eltern konnte er diese damals im Garten, aber auch in den kleinen Fliessgewässern, beobachten. Für den jungen Burschen war es spannend, an Pflanzen und im Wasser Entdeckungen zu machen, mit den Händen und den Augen die Natur zu erleben. Sein Vater pflegte nicht nur den Garten, er galt auch als Pilzkenner. So durften Daniel Moesch und seine Geschwister von frühester Jugend an mitgehen und Pilze suchen und sammeln. Die angeeigneten Kenntnisse hat Daniel Moesch erweitert. Sie sind ihm bis heute geblieben.
Wenn man Daniel Moesch fragt, warum er die grosse Freude am «Pilzen» über all die Jahre nicht verloren hat, meint er, dass in dieser Tätigkeit ein erholsamer Ausgleich zur Arbeit in der Werkstatt liege. Das Bewegen an der frischen Luft, die Konzentration beim Sammeln und der Erfolg in der Pfanne würden halt schon echt erfreuen. Neben den Kenntnissen von seinem Vater hat er sich ganz viel Wissen selber angeeignet. Findet er ein neues Exemplar, bestimmt er es wiederholt selber. Und um am Schluss ganz sicher zu gehen, sucht er in solchen Situationen einen Pilzkontrolleur auf. Heute kennt Daniel Moesch dreissig verschiedene Pilze auf sicher. Das Essen dieser ist für ihn jedes Mal ein Genuss. Findet er viele Pilze, mehr als er essen kann, friert er einige gekocht, andere roh ein. So dauern die Freude und Genussmöglichkeiten das ganze Jahr an, meint er.
«Zur Natur muss man Sorge tragen. Wenn ich keine Pilze finde, sehe ich im Wald sicher Abfall zum Mitnehmen», sagt der Naturfreund. Für ihn ist es ein Wunder, wie die Natur im Frühjahr erwacht, sich im Sommer entwickelt und sich im Herbst zu Ruhe begibt. «Vieles ruht in der kalten Jahreszeit, aber noch lange nicht alles. Und das ist spannend», weiss er. Aber nicht nur das Leben der Flora sei höchst interessant, sondern das, was der Mensch und die Tiere in den unterschiedlichen Jahreszeiten machen können, sei es auch.
Daniel Moesch und die Berge
Eigentlich hat Daniel Moesch Höhenangst, und er traut sich nicht, in der schneefreien Zeit Höhenwanderungen in sehr steilem, schroff abfallendem Gelände unter die Füsse zu nehmen. Ganz anders sieht es bei ihm im Winter aus. Da gibt es absolut keine Höhenangst. Der Beweis liegt sicher in der zweimaligen Teilnahme am Heli-Skiing in Kanada. Dies seien echt besondere Erlebnisse gewesen. Skifahren steht bei Daniel Moesch oft in der Agenda und dies seit frühster Kindheit. An den Abhängen rund um das Dorf wurden früh Erfahrungen gesammelt. Als er drei Jahre alt war, montierte sein Vater eine Bindung auf kleine Skis. Seine Brüder waren ihm beim Skifahren Vorbilder. Diese Sportart haben sie sich auf selber hergerichteten Pisten mit grossem Willen angeeignet. Bald kamen auch Schulskilager dazu. Immer musste mindestens eine Woche Skiferien pro Jahr drin liegen.
Es sei 1992 gewesen, als sich im Zuzger Rössli acht Leute am Stammtisch dazu entschlossen, das Inferno-Rennen in Mürren zu bestreiten. Vier von ihnen begaben sich dann auch an den Start und deren drei, darunter Daniel Moesch, fahren diesen Event noch heute – man hat sich den Namen Skikiller Fricktal zugelegt. An diesem ältesten Rennen der Welt starten jeweils rund 1800 Athletinnen und Athleten. Die Ambiance sei spannend. «Wer den Virus einmal hat, wird ihn nicht mehr los», sagt Daniel Moesch dazu. Daneben bestreitet der Skiliebhaber mit seinen Kollegen immer auch die Hexenabfahrt auf der Belalp und die Allalinabfahrt in Saas-Fee. Bei diesen Events ist immer eine rechte Portion Ehrgeiz dabei. Die interne Rangierung in der Gruppe ist immer ein wichtiger Faktor.
Die Kameradschaft zählt bei Daniel Moesch viel und steht über dem Skifahren. «Sie ist hoch im Kurs und es geht hauptsächlich darum», meint er. Man erlebt viel Schönes und schwere Unfälle hat man bis heute keine verzeichnen müssen. «Stürze gehören halt manchmal trotzdem dazu.»
Aus Oldtimern Bijous machen
Schon als Schuljunge wusste Daniel Moesch Mofas und Velos zu reparieren. Viele Kollegen dankten es ihm. Die Werkstatt im Untergeschoss des kleinen Hauses bot dazu beste Voraussetzungen. Aus dieser Tätigkeit entstand bei ihm der Wunsch, Carrosseriespengler zu werden. Seine Lehre schloss er 1981 ab. Schon 1983 machte er sich, damals knapp über zwanzig Jahre alt und wirklich noch sehr jung, selbständig und im Herbst 1985 kaufte er in Zuzgen eine Werkhalle. Er wusste die Kundenarbeit perfekt zu machen. Darum war auch seine weitere Liebe, Oldtimer wieder in Schuss zu bringen, nicht abwegig. Immer, wenn er ein Firmenjubiläum begehen durfte, stand wieder ein weiteres funktionstüchtiges Bijou zum Bestaunen bereit. Sein erstes Auto, das er so herrichtete, war ein Ford Escort. Dafür nahm er sich damals nach der Rekrutenschule sogar drei Monate Zeit – ohne Bezahlung.
Der Jungpensionär geniesst heute die Ausübung seiner Hobbys. Im Wallis geht er bei seinen gelegentlichen Aufenthalten auch Pilze sammeln, seine Oldies bedürfen laufender Pflege und rund ums Haus ist ebenso dies und jenes zu erledigen.
«Es muss halt schon alles gut und schön sein», war und ist seine Lebensphilosophie. Dies galt und gilt im Geschäft, im Sport (er spielte auch einige Jahre Fussball) und bei allen seinen weiteren Tätigkeiten. Der nicht besonders grossgewachsene Mann bringt es so auf den Punkt: «Die Grösse wird nicht in Zentimetern gemessen.»