Aline Bieri hält Volley Möhlin auf Kurs
23.03.2025 MöhlinDie sportliche Leiterin schaut auf die Saison zurück
Seit einem Jahr ist 23-jährige Aline Bieri die sportliche Leiterin von Volley Möhlin. Sie studiert Sportwissenschaften mit Zweitfach Geografie an der Uni Basel. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihre Aufgaben.
Welche Ziele hast du für den gesamten Verein für diese Saison gesetzt?
Aline Bieri: Das Ziel des Trainerteams und mir war in erster Linie jede Spielerin möglichst gut zu fördern, damit sie individuelle Fortschritte erzielen kann. In meiner Rolle als sportliche Leiterin wollte ich die Trainerinnen und Trainer bei ihrer Aufgabe mit all meinen Kräften und Möglichkeiten unterstützen. Der Vorstand wollte zudem, dass ich Massnahmen ergreife, um den Vereinssinn zu stärken.
Was waren deine Hauptaufgaben?
Ich habe den Trainingsbetrieb überwacht und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Die gesamte Organisation des Trainingsumfeldes und der sportlichen Grundstrukturen gehört zu meinen Pflichten. Im Weiteren bin ich Ansprechperson bei allen sportlichen oder organisatorischen Fragen.
Welche Ziele konntest du umsetzen?
Transparente Kommunikation ist mir persönlich sehr wichtig. In diesem Bereich konnte ich einige Verbesserungen bewirken. Da ich selber zwei Teams trainiere, bin ich selbst viel in der Halle präsent und kann die Trainerinnen und Trainer gezielt unterstützen.
Wo siehst du die grössten Herausforderungen?
Noch nicht alle Trainingsgruppen konnten in ihrer Struktur gefestigt werden. Dies vor allem, weil wir viele neue Spielerinnen aufgenommen haben und es aufgrund schulischer Veränderungen oder Verletzungen teils grosse Wechsel in den Teamkadern gab.
Das Fanionteam von Volley Möhlin spielt in der 1. Liga Damen. Was kannst du zum Saisonverlauf sagen?
Ich bin sehr zufrieden. Das Team unter der Leitung von Monique Lindemann hat das Saisonziel, einen Platz im Mittelfeld zu erreichen, übertroffen. Sie haben als Gruppe und auch sportlich eine starke Entwicklung gezeigt.
Das Damen 2 spielte in der 3. Liga Pro. Wie lief es ihnen?
Dieses Team hat alle überrascht und die Saison auf Rang drei beendet – nur einen Punkt hinter VBC Rheinfelden. Der Aufstieg war anfangs Saison kein Thema, aber mit dieser Leistung könnte es künftig eine Option werden.
In der 4. Liga bestritt das Damen 3 die Meisterschaft. Was sagst du zu ihrem Saisonverlauf?
Ihre Saison war geprägt von Höhen und Tiefen, denn es gab verletzungsbedingte Ausfälle. Trotz kleinem Kader schafften sie es aber am Ende auf Rang drei.
Volley Möhlin rekrutiert vor allem Trainerinnen und Trainer aus dem eigenen Verein. Wie läuft das?
Es ist eine grosses Herausforderung, externe Trainerinnen und Trainer zu finden. Darum setzt der Verein seit vielen Jahren auf den eigenen Nachwuchs. Im Alter von 14 bis 18 Jahren werden Spielerinnen als Assistenztrainerinnen eingesetzt und können so erste Erfahrungen sammeln. Wenn sie volljährig sind, besuchen sie die den Grundkurs und leiten ihr eigenes Team.
Was sind die Schwierigkeiten, wenn so jungen Trainerinnen im Einsatz sind?
Die Schaffung von Kontinuität ist sicher eine Herausforderung. Ab und zu gehen sie nach der Ausbildung oder dem Studium ins Ausland oder machen Weiterbildungen, die es zeitlich nicht mehr ermöglichen, weiter als Trainerin im Einsatz zu sein. Ziel des Vereins ist es, die technische Ausbildung des Nachwuchses zu verbessern. Darum hat Volley Möhlin ein neues Projekt gestartet, das «Coach the Coach» heisst. Die erfahrene Trainerin Regula Rügge besucht die Trainings und gibt den jungen Trainerinnen Tipps, wie sie ihre Aufgabe noch effizienter und zielorientierter gestalten können. Damit können wir vereinsintern unsere Trainerinnen und Trainer weiterbilden und die Trainingsqualität sichern. Die Rückmeldungen dazu sind bisher durchaus positiv.
Die laufende Saison ist bald zu Ende. Was steht auf der Agenda?
Wir freuen uns, dass weiterhin so viele Kinder Interesse am Volleyball zeigen. Ab Mitte März finden die ersten Probetrainings bei Volley Möhlin statt. Es wird auf die kommende Saison einige Veränderungen im Trainerteam und in den Mannschaften geben. Das Ziel ist, diesen Wechsel möglichst reibungslos zu gestalten, damit wir zur neuen Saison gut aufgestellt sind und an die Erfolge der Saison 2024/25 anknüpfen können. (mgt)