So schön verkehrt

  13.02.2024 Kaisten

Fasnachtssonntag in Kaisten

Kunterbunt, laut, ausgelassen und stets auch etwas verkehrtherum ging es an der diesjährigen Chaischter Strossefasnacht zu und her.

Susanne Hörth

Das diesjährige Fasnachtsmotto «Verkehr(t)» wurde am Sonntagnachmittag, an der Chaischter Strossefasnacht gleich mehrfach aufgegriffen. So etwa von den 50 Schülerinnen und Schülern, die gemeinsam mit ihren Lehrerinnen am Umzug als kleine Strassenfahrzeuge mitmachten. Dass Schulklassen dabei waren, freute Narrenvater Marco Zaugg ganz besonders. Sind die Kinder doch gleichzeitig auch die Zukunft der Fasnacht. Das sah wohl auch Emil Moser so, der mit einer zehnköpfigen Gruppe unter dem Namen Konfettischisser auf der Bühne das Dorfgeschehen aus jugendlicher Sicht und mit spitzer Zunge kommentierte. Verkehrt herum betrachtete es auch die MG Kaisten, ebenfalls mit einigen Kindern dabei. Die Mitglieder hatten sich für einen Geschlechtertausch entschieden, zumindest was Kleidung und Haare anbetraf.

Nicht verkehrt, sondern in Sachen Verkehr waren die Frauen vom Frauenturnverein unterwegs. Sie zeigten sich als Gondelis, einem der möglichen Fortbewegungsmittel der Zukunft. Sie hatten in ihrer Schnitzelbank eine Frage zum Gemeindehaus-Personal. Es esch es Cho ond es Goh… Vell neui Mitarbeiter tüend d’Gmeindschtell schnäll weder verloh. Jetzt, wo’s Gmeindshus ganz neu und lässig esch, wieso ächt da? Do frogt mer sech: Es wird köndt, nach nor es paar Mönet verlönds si de Lade. Esch ächt d’Stemmig i dem neue Hus echli glade?

Die Alte Garde, 1978 gegründet, verabschiedete sich an der diesjährigen Chaischter Strossefasnacht von der Dorfbühne. So richtig glauben wollte das trotzdem niemand. Insbesondere, weil sie mit ihrem Wagen und ihren wie gewohnt spitzen Sprüchen gegen das Zeitgeschehen im und ums Dorf das Publikum begeisterte und zum Lachen brachte. De neui Dorfplatz, chas it verstoh, was isch do numme usechoo. Kein Baum, kein Brunne tuet mer finde, auch für de Schatte e schöni Linde. Ich glaub, die hend do lo planiere, dass meh Auto chöne parkiere.

Den neuen Dorfplatz mit den eingelassenen, farbigen Konfetti nahmen die Luz-Buebe auf ihrem grossen Wagen zum Anlass, gleich sackweise der bunten Papierfetzen auf die Strasse zu kippen.

Für Narrenvater Marco Zaugg wurde es einen Moment lang sehr gefühlvoll. Seine Elferratskollegen gratulierten ihm mit einem Fotorückblick nicht nur zum 20-Jahre-Jubiläum als Narrenvater, sondern auch zu seinem 50. Geburtstag. Den 50. Geburtstag feiert auch die Chaischter Fasnachtsgesellschaft, jedoch erst im Jahre 2029. Wenn es bis dahin noch etwas dauert, so freute sich Marco Zaugg schon jetzt auf ein wahrhaft grosses Fest mit, wenn möglich internationaler Beteiligung.


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