Andrea Fischler, Gemeindebibliothek Möhlin

Eowyn Ivey
Das Leuchten am Rand der Welt

Mit einem Schreiben an den Museumskurator Sloan in Alpine, Alaska, beginnt der Roman. In diesem Schreiben teilt Walter Forrester mit, dass die Geschichte seines Grossonkels, aufgezeichnet durch Briefe und Tagebücher seiner Alaska-Expedition 1865, nicht verloren gehen dürfe. Colonel Forrester war von der Regierung ermächtigt worden, eine Expedition ins Innere Alaskas flussaufwärts des Wolverine Rivers durchzuführen.

Die Berichte über die Expedition sind spannend und hochinteressant geschrieben. Auch wenn es sich um fiktive Personen handelt, wurde Ivey durch die historische Reise ins Inland von Alaska des Lt. Heny T. Allen 1885 hierzu inspiriert. In bildhafter Sprache beschreibt die Autorin die Entbehrungen, aber auch die Schönheit der Gegend. Und ebenso klar stellt sie die Charaktere dar. Grossartig und authentisch sind die Beschreibungen von Mythos und Magie, der Kultur der damaligen Einwohner, aber auch die harte Realität des Lebens, aber auch der Liebe des Colonel zu seiner jungen Frau Sophie, die auf seine Rückkehr wartet. Durch eingebundene Zeitungsartikel, Briefe, Karten, Abbildungen erhält man Rück- und Einblicke in die Lebensumstände während der Expedition. Ein Abenteuerroman, aber auch ein Roman über eine grosse Liebe, die die beiden Protagonisten Allen und Sophie erleben dürfen. Erschienen im Rowohlt Verlag.

Ayelet Gundar-Goshen
Die Lügnerin

Mit ihrer Geschichte der 17-jährigen Nuphar, die durch ein Missverständnis zur Lügnerin wird, wodurch sich ihr bisheriges Leben vollkommen ändert, gibt die Autorin – selbst Psychologin – einen spannenden Einblick in die Psychologie des Lügens. Ist etwas zu verschweigen schon eine Lüge? Gibt es einen Ausweg aus einer Lüge ohne als Lügnerin dazustehen? Was ist, wenn eine Lüge für eine Person nur Positives nach sich zieht, für eine andere aber das Gegenteil verheisst? Mit all diesen Fragen setzt sich Gundar-Goshen auf sehr unterhaltsame und intelligente Weise auseinander. Erschienen im Kein & Aber Verlag.

DVD-Tipp
Griessnockerlaffäre

Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) ist Polizist in Niederbayern. Sein Vorgesetzter Barschl (Francis Fulton-Smith) wird tot aufgefunden: erstochen mit dem Hirschfänger von Franz. Doch als wäre das nicht genug, waren die beiden auch noch Erzfeinde. Eine Spezialeinheit untersucht das Verbrechen und Franz steht ganz oben auf der Liste der Verdächtigten. Er beginnt, in seinem eigenen Fall zu ermitteln, um seine Unschuld zu beweisen. Eine lustige, unterhaltsame Krimi-Komödie

www.bibliothek.moehlin.ch

«Fricktaler Bibliothekarinnen empfehlen» erscheint immer am letzten Freitag des Monats.