In Kaisten wird einiges für die jungen Leute geboten

Vor noch nicht langer Zeit hat sich Kaisten über die Gemeindegrenzen hinaus für eine Kooperation im Bereich Jugendarbeit umgeschaut. Es ist zwar keine solche Zusammenarbeit entstanden. Den Kaister Jugendlichen mangelt es aber nicht an Angeboten im eigenen Dorf.

Susanne Hörth

Der neue Dreifachkindergarten gegenüber dem Schulhaus Wuermatt in Kaisten ist erst wenige Monate alt. Und doch gehört das schlichte Holzgebäude bereits zum gewohnten Bild. Und was noch wichtiger ist, die Buben und Mädchen der Kindergärten fühlen sich hier wohl, sorgen für viel Leben in und um ihren Kindsgi. Mit Leben erfüllt ist auch jeweils am Freitagabend ein Raum im Untergeschoss des Kindergartens. Die Gemeinde hat hier dem Verein Rendez-vous, offener Jugendtreff, einen grossen Raum zur Verfügung gestellt. Und dieser Treffpunkt wird sehr gerne genutzt. «Bis zu 30 Jugendliche kommen am Freitagabend hierher», freut sich Gemeinderatsmitglied Willy Burkhalter. Welche Altersgruppe ist angesprochen? Darauf Rendez-vous-Präsident Daniel Müller: «Das Rendezvous steht Jugendlichen von der 6. bis 9. Klasse offen.» Gerade jetzt in den kalten Wintermonaten schätzen die jungen Leute das Angebot, das sie im beheizten Vereinslokal vorfinden. Jene, die gerne einfach etwas chillen und schwatzen möchten, können es sich auf dem grossen Sofa gemütlich machen. Wer den Wettstreit liebt, kann sich auch am Billardtisch, an der Dartwand oder am Töggelikasten versuchen. «Wir klären zurzeit noch ab, wo wir einen Flipperkasten beschaffen können», so Daniel Müller. Er, Willy Burkhalter und auch zwölf andere Erwachsene wechseln sich regelmässig bei der Betreuung des Rendezvous-Treffpunkts ab. «Gerne dürfen sich weitere Erwachsene melden, die auch ab und zu die Aufsicht und Leitung übernehmen möchten», so die beiden unisono. Interessierte können sich bei Daniel Müller (0798350101) oder Willy Burkhalter (0793337153) melden.

Treffen können sich die Jugendlichen von Kaisten aber nicht nur im Rendez-vous. Für die Oberstufenschüler und auch ihre etwas älteren Kollegen stehen auf dem Gemeindeplatz Boll unter anderem auch ein witterungsgeschützter Unterstand mit Tischen und Bänken sowie eine Grillstelle zur Verfügung. In den wärmeren Jahresmonaten werden auch die direkt angrenzenden Sportplätze sowie die Skateranlagen viel benutzt. Ein weiteres Highlight bietet Kaisten mit der Spraygruppe. Damit sie ihre Graffitis anbringen können, wurde extra eine grosse Wand auf dem gemeindeeigenen Holzschopf, ebenfalls beim Boll und unweit des Unterstandes, bereitgestellt.

Konzentration innerhalb des Dorfes
Seit September 2015 gibt es in Kaisten einen weiteren Jugendverein. Er hat die Lücke geschlossen, die entstanden war, als das viele Jahre bestandene Jugendforum aufgelöst wurde. Vereinslokal des Jugendvereins ist wie beim Jugendforum das Chalet, das sich oberhalb der Kirche befindet. «Doch, ich denke, das Angebot, das in Kaisten für unsere Jugend vorhanden ist, genügt», geht Willy Burkhalter auf eine entsprechende Frage ein. Und auch Daniel Müller nickt zustimmend: «Zudem bieten auch unsere Sportvereine mit ihren Jugendabteilungen einiges.» Einen Ausbau des vorhandenen Jugend-Angebots erachten beide Männer aktuell nicht als notwendig. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde bei der Jugendarbeit die Fühler auch über die Gemeindegrenzen, etwa Richtung Jugendarbeit Sisslerfeld, ausgestreckt. Als bei dieser Ende 2014 die beiden Gemeinden Eiken und Sisseln ausgestiegen sind, fehlte für Kaisten auch die geografische Verbindung. Und auch in Laufenburg bot sich keine Zusammenarbeit mehr an, nachdem mit der Auflösung der grenzüberschreitenden Jugendarbeit Ende 2015 dieses Kapitel vorerst in der Nachbargemeinde auf Eis gelegt wurde.

Um den Puls der Jugend zu spüren, aber auch, um Anregungen, kritische Punkte, Verbesserungen, positive Feedbacks und mehr besprechen zu können, gibt es in Kaisten die Jugendkommission. Ihr gehören Vertreter aus Gemeinderat, Schulpflege, Jugendvereinen, Lehrerschaft auch zwei Jugendliche an. Stolz sind Daniel Müller und Willy Burkhalter auch darauf, dass die jungen Leute mehrheitlich Sorge zu den Angeboten tragen und viel Selbstverantwortung übernehmen. Dadurch werde das Vertrauen zwischen der Jugend und den Bevölkerung sowie Behörden gestärkt.