Ja zur Jurapark-Erweiterung
28.04.2022 Aargau, SchupfartBericht aus dem Grossen Rat
Die heutige Grossratsitzung dauerte wegen mangelnden Geschäften nur einen halben Tag. Wie immer begann der Tag früh, mit den verschiedenen Fraktionssitzungen, für mich um 7.00 Uhr.
Elisabeth Burgener, unsere Fricktaler Grossratspräsidentin, eröffnete die Sitzung um 10.00 Uhr. Als erstes wurde Manuel Kaspar (SVP) als neues Mitglied im Grossen Rat vereidigt. Es folgten die Ersatzwahlen für das Spezialverwaltungsgericht. Gewählt wurden Urs Bolliger, Thomas Plüss und Stefan Elmiger. Das nächste Traktandum, für uns Fricktaler das wichtigste Geschäft, war die Anpassung des Richtplanes und die Festsetzung der Erweiterung des Jurapark Aargau. Die Erweiterung war unbestritten. Regierungsrat Attiger, war voll des Lobes, mit der Bemerkung, dass mit den neuen Gemeinden, Obermumpf, Frick, Oeschgen, Ueken, Hornussen, Mandach, Remigen und Bözberg, der «Perimuk» jetzt einen Rucksack und einen Bauch erhalte. Die Jurapark Erweiterung wurde einstimmig angenommen.
Beim nächsten Geschäft, ich hoffe eines der letzten zu Corona, ging es um den Schutzschirm für Grossveranstaltungen. Diese sollen bei einer eventuellen Corona bedingten Absage im Jahr 2022 finanziell abgesichert sein. Diesem Nachtragskredit von 3 Millionen Franken wurde einstimmig zugestimmt. Mit den ergänzenden Worten von unserm Fricktaler Landamman Alex Hürzeler: «Man gehe derzeit nicht davon aus, dass die bereitgestellten Mittel in Anspruch genommen werden. Es sei aber wichtig für diese Grossveranstaltungen, dass sie diese Sicherheit haben».
Höherer Notenschnitt für die Kanti?
Heiss diskutiert wurde die Motion von Maya Meier (SVP). Die Hürde zum Übertritt von der Bezirksschule zur Kanti, mit der Note 4,7 sei zu tief und solle daher auf 4.9 erhöht werden. Mit der Begründung, dass es bei schwächeren Schülern an der Universität oft zu Abbrüchen komme und darauf die jungen Menschen mit leeren Händen, also ohne Abschlüsse dastünden. Mit unserm Dualen Bildungssystem sei solchen Schülern besser geholfen, wenn sie zuerst eine «normale Berufslehre» machen und danach die akademische Laufbahn ergreifen. Die Wogen gingen hoch, so dass es ein Genuss war, der Debatte zu folgen. Man hörte oft die Argumente, dass der Mangel an akademisch gebildeten Fachkräften gross sei. Doch Alfons Kaufman aus Wallbach brachte es auf den Punkt: Überall fehlen Fachkräfte auch bei den Berufsabgängern, etwa Gipsern, Metzgern usw. und nicht nur bei den Akademikern. Schlussendlich, als sich der «Pulverdampf» gelegt hatte, folgte der Rat unserm Landammann und lehnte den Vorstoss ab.
Das Gesetz zum Bundesgesetz über die Krankenversicherung KVGG, ein grosser Brocken, wurde in der ersten Lesung behandelt. Diskussionsstoff gab die schwarze Liste für säumige Prämienzahler. Die wird nun dahingehend korrigiert, dass Menschen, die wirklich kein Geld haben, von der Liste gestrichen werden. Versicherte jedoch, die die Krankenkassenprämien zahlen könnten, aber nicht zahlen wollen, auf der Liste verbleiben. Der Rat folgte dem Vorschlag der Regierung und stimmte der gesamten Vorlage in der ersten Lesung einstimmig zu. Um 12.37 Uhr war die Sitzung fertig. Die nicht behandelten Traktanden werden am 3. Mai erledigt.
KOMMENTAR
Biodiversität braucht auch Herzblut
Der Jurapark ist ein Erfolgsmodell, da auch viele Landwirte die Natur im Sinne des Juraparks fördern. Mitunter mit den finanziellen Mitteln, die Bund und Kanton zur Verfügung stellen. Doch nur mit Geld ist es nicht gemacht, dafür braucht es auch Herzblut. Landwirte sind es gewohnt, mit und nach der Natur zu arbeiten. Für die Biodiversität ist der Landwirt Spezialist und fördert sie, ohne viel Presseecho. Weil es einfach zum Beruf oder der Berufung Landwirt gehört. Dass die Aargauer Landwirtschaft über 19 Prozent ihrer Landfläche als Biodiversität Flächen bewirtschaftet, ist der beste Beweis dafür. Das Fricktal ist mit über 21 Prozent Anteil Biodiversitätsflächen vorbildlich. Ich vermisse jedoch Biodiversität in den überbauten Gebieten. Muss es immer ein englischer Rasen sein, der notabene viel kostet und Arbeit verursacht. Oder Steinwüsten, wo man mit allen Mitteln versucht, dass ja nichts wächst. Alle Bewohner im Fricktal sind gefordert, in ihrem Umfeld, Haus, Arbeitsplatz, Gemeinde usw. endlich Biodiversitätsflächen auszuscheiden und zu pflegen.
ANDY STEINACHER, SCHUPFART