Das Laufenburger Museum Schiff als Lern- und Identifikationsort

  24.10.2019 Laufenburg

Der Ausbau optimiert den Betrieb und sichert die Zukunft

«Zwei Länder, eine Stadt – meine Stadt, mein Museum», lautet der Slogan des Museumsvereins für das Bauvorhaben des Museums Schiff. Hans Burger, Vereinspräsident und Joe Schnetzler, Projektleiter, präsentierten das Projekt.

Dieter Deiss

Seit mehr als vierzig Jahren betreut der Museumsverein Laufenburg das Museum Schiff in der gleichnamigen Liegenschaft. Diese war ein Geschenk der Modistin Sophie Rüscher an die Stadt Laufenburg mit der Zweckbestimmung, hier ein Museum aufzubauen. Der damalige Stadtrat kam zum Schluss, dass diese Aufgabe einem Verein zu übertragen sei. Auf Veranlassung des Stadtrates wurde ein grenzüberschreitender Museumsverein gegründet und diesem die Liegenschaft überlassen. Anfangs der Achtzigerjahre unterzog der Verein das Gebäude, welches seit 1986 unter eidgenössischem Denkmalschutz steht, einer Innensanierung.

Sanierungsbedürftige Liegenschaft
Nach vierzig Jahren Betriebsdauer ist die Liegenschaft dringend sanierungsbedürftig. Undichte Stellen in der Dachhaut und die teilweise reduzierte Tragfähigkeit der Dachkonstruktionen gefährden heute nicht nur die Liegenschaft selber, sondern auch die wertvollen Ausstellungsobjekte. Umfangreiche Sanierungsarbeiten sind unerlässlich. Auf der Suche nach Massnahmen kam man zum Schluss, dass eine Sanierung mit gleichzeitigem Aus- und Umbau die vorteilhafteste Variante ist. Damit sind auch der Schutz und die Präsentation der einzigartigen Originalobjekte gewährleistet. Zudem kann der Verein nur mit einer Erweiterung sowie Modernisierung und Umsetzung des Neukonzeptes von umfangreichen Subventionen profitieren.

Ein Projektteam unter Leitung von Joe Schnetzler erarbeitete die Grundlagen für das weitere Vorgehen. Das Architekturbüro Lenzin Partner Architekten AG erarbeitete das Bauprojekt, welches vorsieht, dass der unter dem ursprünglichen Dachstuhl liegende Gebäudetrakt vollständig erhalten bleibt. Durch den Ausbau des Dachgeschosses entstehen rund 300 m2 zusätzliche Ausstellungsflächen. Mit dem Einbau eines Lifts wird das Gebäude behindertengerecht erschlossen. Im Parterre entsteht durch die Auflösung des bisherigen Archivraums eine Eingangshalle mit Empfang. Aus der Taverne wird ein Multifunktionsraum. Die Zunftstube selber wird vom Umbau kaum berührt. Der Ausbau optimiere den Betrieb und sichere die Zukunft, heisst es in den Unterlagen.

Modernes Ausstellungskonzept
Fabian Furter vom Büro «imRaum», erfahrener Ausstellungsmacher, hat ein spannendes Konzept für die Gestaltung der Ausstellungsräume geschaffen. Furter sieht das Museum Schiff als Lern- und Identifikationsort. «Dieses moderne Ausstellungskonzept passt bestens in die vom Stadtrat Laufenburg erfolgreich aufgegleiste Attraktivitätssteigerung der Altstadt», führte Joe Schnetzler aus.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4,1 Millionen Franken, wovon 3 Mio. für den Bau und 1,1 Mio. für die Konzeptumsetzung sowie Betriebseinrichtungen benötigt werden. Die Finanzierung erfolgt über Subventionen von rund 1,8 Mio. Franken (Swisslos, Denkmalpflege) und über Beiträge der öffentlichen Hand in der Höhe von 1,6 Mio. Franken. Der Stadtrat Laufenburg beantragt deshalb der kommenden Gemeindeversammlung einen Kredit von 500 000 Franken und der nächsten Ortsbürgergemeindeversammlung einen solchen von 850 000 Franken. Auch von deutscher Seite liegt die Zusage einer Kostenbeteiligung vor. Die verbleibenden Kosten sollen durch Spenden und Eigenmittel des Vereins gedeckt werden. Wenn alles rund läuft, kann das neue Museum im Herbst 2023 eröffnet werden.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote