«Wir sind stolz, dieses Zollamt zu haben»

  26.09.2019 Stein, Nordwestschweiz

40 Jahre Gemeinschaftszollanlage Stein/Bad Säckingen

Der Grenzübergang Stein/Bad Säckingen hat eine grosse Bedeutung. Und vieles hat sich seit der Einweihung 1979 verändert. Dies wurde an der schlichten Jubiläumsfeier am Dienstag mehrmals hervorgehoben; ebenso die gute Zusammenarbeit.

Bernadette Zaniolo

Seit der Einweihung der Zollanlage am 22. September 1979 hat sich viel verändert. Vorab die Zunahme des grenzüberschreitenden Verkehrs. Wie Daniel Schalbetter, Leiter des zuständigen Zollinspektorats Rheinfelden-Autobahn, an der Jubiläumsfeier sagte, hat der LKW-Verkehr innert der ersten 20 Jahre (1979 bis 1999) um 385 Prozent zugenommen. Das heisst, von 65 auf 250 Lastwagen pro Tag; Richtung Schweiz. Noch extremer war die Verkehrszunahme in die Gegenrichtung. Sie erreichte eine Zunahme von 810 Prozent. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Lastwagen kontinuierlich auf 450 bis 500 Lastwagen pro Tag und ist seit ein paar Jahren stagnierend.

Derzeit passieren täglich 214 000 Autos und 500 Lastwagen die Zollanlage in beide Richtungen. Für Schalbetter ist klar: Die GZA Stein/Bad Säckingen war und ist nicht einfach nur einer von vielen Grenzübergängen zwischen Deutschland und der Schweiz. Sie sei eine Zollanlage, «die im Fricktal eine grosse wirtschaftliche Bedeutung hat». Er verhehlte jedoch nicht, dass ihr Status verschiedentlich angepasst wurde und mit der Eröffnung der GZA Rheinfelden-Warmbach im 2006 zur «Nebenzollstelle Plus» zurückgestuft wurde.

25 Millionen Franken Einnahmen
Dennoch: Stein meisterte auch den Mehrverkehr durch die fast dreimonatige Umleitung im Zusammenhang mit der Brückensanierung in Koblenz (2014). 2018 konnte der Schweizer Zoll in Stein Einnahmen von knapp 25 Millionen Franken verbuchen. Eine erst vor kurzem durchgeführte Inspektion der Oberbehörde, der Zollkreisdirektion Basel, Fachbereich Tarif und Veranlagung, haben der Nebenzollstelle in Stein, gemäss Schalbetter, «ein sehr gutes Zeugnis» ausgestellt.

Schutz von Leben und Gesundheit
Die Besonderheit des Zollamtes Bad Säckingen, so deren Leiterin Sabine Hartmann, sei ihre Funktion als Grenz- und Binnenzollstelle. Dem Zollamt ist auch die Postzollstelle angeschlossen. Laut Hartmann wurden im vergangenen und laufenden Jahr «etliche nicht zugelassene Medikamente», gefälschte Waren und nicht produktkonforme elektrische und elektronische Waren sichergestellt, teilweise sogar vernichtet, «und so Leben und Gesundheit der Bürger geschützt». «Wir sind stolz, dieses Zollamt zu haben», sagte Kai Dade, Leiter des Hauptzollamtes Singen.

Prozesse vereinfachen und beschleunigen
«Ich bin überzeugt, dass diese pragmatische und lösungsorientierte Zusammenarbeit auch mit der voranschreitenden Digitalisierung weiterhin gelebt werden wird», so sein Schweizer Kollege, Heinz Engi, Chef Zollkreis 1, Basel. Dabei verwies er auf das «DaziT»-Programm, mit welchem bis 2026 sämtliche Zollprozesse digitalisiert werden sollen, dies um den Grenzübertritt weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen. Engi dankte der Stadt Bad Säckingen (vertreten durch Michael Koubik, 2. Bürgermeister-Stv.) und der Gemeinde Stein (vertreten durch Ammann Beat Käser) für das gute Einvernehmen mit der Zollverwaltung. Dank ging auch an die Kollegen für die «hervorragende Arbeit und das grosse Engagement», zugunsten der Zollverwaltung, «aber insbesondere auch zugunsten der Bevölkerung und der Wirtschaft».

Übrigens: Derzeit laufen die längst fälligen Sanierungsarbeiten der Lastwagenspur von Deutschland Richtung Schweiz. Zolleinnehmer (Leiter am Schweizer Zoll) in Stein ist aktuell Daniel Koebel; 46 Personen auf deutscher Seite und vier Personen auf schweizer Seite arbeiten an der Gemeinschaftszollanlage Stein/Bad Säckingen.


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