Ein Garten mit einer «Brandlöscher-Bar», einer Vinothek und viel Kunst, das gibt es in Wallbach. Eva und Urs Thomann laden am 24. und 25. August die Öffentlichkeit im Rahmen der Aktion «Offener Garten» zu einem Besuch ein.

Valentin Zumsteg

Wer den Garten von Eva und Urs Thomann an der Bodenmattstrasse in Wallbach besucht, sollte sich etwas Zeit nehmen. Denn hier gibt es viel zu entdecken. Liebevolle Details, besondere Pflanzen und gemütliche Plätzchen findet man auf Schritt und Tritt. «Das ist ein Entdeckergarten für alle Generationen», erklärt Urs Thomann (60). Zusammen mit seiner Frau Eva (61), die gelernte Floristin ist und aus einer Gärtnerfamilie stammt, hat er über die Jahrzehnte ein grünes Paradies geschaffen. «Der Garten ist für uns Ausgleich und Erholung», erklären die beiden.

Der erste Weiher war eine Badewanne
Wobei Garten vielleicht gar nicht der richtige Begriff ist. Mit über 20 Aren erinnert er schon eher an einen kleinen Park. Der Eingangsbereich wird vom Element Wasser geprägt. Auf der einen Seite befindet sich ein Weiher mit Koi und Goldfischen, auf der anderen Seite lädt ein kleiner Pool zum Baden ein. Neben dem Weiher steht ein Blauglöckchenbaum (Pauwlonia tormentosa) von imposanter Grösse. «Der Zuckerhut daneben ist über 100 Jahre alt. Ich habe ihn vor 40 Jahren hierher verpflanzt», erzählt Urs Thomann. Er kann sich auch noch an den ersten Weiher erinnern, den er angelegt hat: «Das war eine alte Badewanne, die ich eingegraben habe.» Gemütlich ist die Pergola mit Tisch und eingebautem Grill. Hier verbringen die beiden Gartenfreunde gerne gemütliche Stunden mit Gästen. Oder man verweilt sich in der «Vinothek», einem stilgerechten Sitzplatz unter den Reben. «Das ist im Sommer der kühlste Ort», schildert Eva Thomann. Gleich dahinter befindet sich das Fondue-Stübchen, das im Winter gerne genutzt wird. Einkehren kann man aber auch in der «Brandlöscher-Bar», welche die beiden rund um einen alten Feuerwehr-Schlauchwagen, den Urs Thomann auf den 60. Geburtstag geschenkt bekam, geschaffen haben. Und weil Eva Thomann früher immer von einem eigenen Woll-Laden träumte, hat ihr Mann ihr einen besonderen Sitzplatz aus alten Läden und Wollknäueln geschaffen.

Luftzwiebeln und «ewiger Kohl»
In diesem Garten wachsen aber auch Früchte und Gemüse. Es gibt einen Mandelbaum, Zwetschgen, Orangen, Luftzwiebeln und «ewiger Kohl». Nicht zu vergessen die zahlreichen Kunstwerke wie zum Beispiel den «Klangbogen» oder das alte Uhrwerk aus einer Kirche in Frankreich, das von einem Künstler bearbeitet wurde. Es gibt viel zu sehen – und einiges zu lesen. Denn Eva und Urs Thomann schmücken ihren Garten auch mit philosophischen Sprüchen: «Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er erfordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist: Zeit, Zuwendung und Raum.» An einem anderen Ort liest man: «Traue keinem Ort, an dem kein Unkraut wächst».

Seit ein paar Jahren machen die Thomanns bei der Aktion «Offener Garten» mit. Ihr Garten kann am 24. und 25. August besucht werden (siehe Infobox). «Das gibt immer gute Begegnungen und Gespräche», freuen sie sich. Übrigens: Die beiden haben auch einen Weg gefunden, wie sie ohne Chemie den gefrässigen Schnecken Herr werden. «Wir mieten jedes Jahr Enten, die ein paar Tage bei uns im Garten leben. Dann ist das Schneckenproblem weitgehend gelöst.»

Offener Garten

SCHWEIZ. Die Aktion «Offener Garten» ermöglicht Garteninteressierten und Pflanzenfreunden Privatgärten zu besuchen. Rund 50 Gärten sind noch bis in den Herbst hinein geöffnet, darunter auch zahlreiche aus dem Fricktal. Die Liste findet sich auf der Webseite.

Der Garten von Urs und Eva Thomann an der Bodenmattstrasse 12 in Wallbach kann am Samstag, 24. August, von 13 bis 18 Uhr und am Sonntag, 25. August, von 13 bis 17 Uhr besucht werden. Auch die Nachbarn Svenja Thomann und Mike Muggli sowie Beatrix Mülhaupt und Ursi Häfeli zeigen zu den gleichen Zeiten ihre Gärten. (nfz)

www.offenergarten.ch