Premiere mit Clubatmosphäre

  27.12.2018 Frick

Bo Katzman auf der Bühne im Kornhauskeller in Frick

Ausverkauft bis auf den letzten Platz war das Konzert in Frick, denn das Publikum wartete gespannt auf das neue Bühnenprogramm des erfolgreichen Künstlers aus dem Baselbiet.

Reto Lüchinger

Der Auftritt für Bo Katzman war aussergewöhnlich, obwohl er ein Routinier und Entertainer der alten Schule ist. Er hat der NFZs verraten, dass er etwas Lampenfieber vor dem Auftritt hatte, da er noch nie alleine mit einem abendfüllenden Programm aufgetreten sei. Im Kornhauskeller sind die Leute sehr nahe beim Künstler und «spüren» diesen. «Wenn man alleine auf der Bühne steht ist das komplett etwas anderes, wie mit einem Orchester und dem Chor mit 150 Sängerinnen». Die erhöhte Nervosität hat man ihm allerdings nicht angemerkt. Mit seiner Professionalität und vor allem mit Herz, Leidenschaft und einem wunderbaren Musikprogramm hat er seine Gäste zweieinhalb Stunden ausgezeichnet unterhalten.

Zwischen den Songs erzählte er über die vielen Stationen seiner Musikerkarriere und las Anekdoten aus seinem Buch vor.

Die musikalische Zeitreise zurück in seine Jugend führte zu einem bärtigen und langhaarigen, jungen Mann mit Schlafsack und Gitarre. Er hatte sich in den 60er-Jahren fest vorgenommen, dem herrschenden Unfrieden auf der Welt mit Musik entschlossen entgegenzuwirken. Anschliessend flog das Publikum in der Zeit weiter zurück und Bo erzählte von einem musikbegeisterten, 9-jährigen Jungen, seiner ersten Gitarre und von dem grossen Idol auf dem Poster über seinem Bett, dem King of Rock’n Roll. Darauf folgte ein Potpourri an Schlagerklassikern aus der Kindheit, mit welchen er seine Leidenschaft zur Musik entdeckte. Die Zuhörer erfuhren, dass seine Mutter überhaupt nicht damit einverstanden war, dass er «Rote Lippen soll man küssen» übte und dass er ohne «Znacht» ins Bett musste, wenn er sich wieder einmal weigerte, der zu Besuch weilenden Tante etwas auf der Gitarre vorzuspielen. Stattdessen schloss er sich in der Toilette ein, was zur Folge hatte, dass die Tante den Besuch nach dem Nachmittagstee vorzeitig abbrechen musste, um schleunigst nach Hause auf das eigene, freie «Häuschen» zu eilen. Er erzählte von seinem Nahtoderlebnis mit 20 Jahren nach einem Motorradunfall und wie er vom Schlager und Jazz über die Tanz- und sogar Ländler-Musik hin zum amerikanischen Country kam und anschliessend sein Herz an den Gospel verlor. Er erzählte von vergessen gegangener Werbung als er mit seiner Band in einer Konzerthalle in Hamburg vor einem einzigen, indianischen Zuhörer spielte. Bo Katzman kann wahrlich Geschichten aus dem Leben erzählen und als er den Song «a story to tell» anstimmte, klatschte der Saal spontan mit.

Neues Programm mit Tochter Ronja
Eigentlich sei sein Auftritt im Fricker Kornkeller eine Ausnahme erzählte Bo Katzman. Mit seinem aktuellen Programm «Double Emotion» tritt er mit seiner Tochter Ronja auf, welche es auch auf die Bühne gezogen hat. Auch in seiner Musikschule «Voice Academy» ist er stark engagiert und als er einen seiner jungen Schüler im Saal entdeckte, holte er diesen kurzerhand zum Mitsingen auf die Bühne.

In der Pause und am Ende der Vorstellung nahm sich der freundliche Künstler Zeit für Autogramme und für persönliche Gespräche. Er begeisterte die Leute und diese verdankten es mit grossem Applaus und vielen «Bravo»-Rufen. In der Zugabe sang er zusammen mit dem Publikum «Stille Nacht» und entliess damit alle in weihnachtlich-wohliger Stimmung nach Hause.


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