Von staubigen Strassenrennen und archäologischen Funden

  27.11.2018 Frick

Der Arbeitskreis Dorfgeschichte stellte seine 13. Ausgabe von «Frick – Gestern und Heute» vor

Am Sonntag fand im Saal des Pfarreizentrums Rampart in Frick die Vorstellung der Fricker Dorfchronik «Frick – Gestern und Heute» statt. Heinz Schmid bittet die Leute um Mithilfe, bei der Beschaffung von Fotos und Vereinsakten für die nächste Ausgabe.

Mirjam Held

Gemeindeammann Daniel Suter dankte dem Arbeitskreis Dorfgeschichte für den ehrenamtlichen Einsatz und die geleistete Arbeit. Er sagte: «Mir Fricker sin stolz uf die Büecher.» 1982 wurde der Arbeitskreis Dorfgeschichte gegründet. Sieben Mitglieder arbeiten ehrenamtlich an diesem Buch. Heinz Schmid ist seit Beginn dabei. Bei der nächsten Ausgabe, die für das Jahr 2021 geplant ist, beendet er seine Amtsperiode nach 40 Jahren.

Ein gelungenes Werk
Auch bei der 13. Auflage des Bandes ist die Arbeitsgruppe dem Titel «Frick Gestern und Heute» treu geblieben. Der von Martin Hagmann erschaffene Entwurf für das Umschlagbild dieses Bandes erinnert an seine wertvollen Beiträge zur Gestaltung der dorfurkundlichen Schriftenreihe. Der Arbeitskreis hat mit seinem Hinschied einen geschätzten Kollegen verloren. Das erste Kapitel handelt von zwei archäologischen Funden. Jener vom Seckenberg war ein glücklicher Zufall. Im Sommer 1997 wurde eine Gasleitung verlegt. Die Bagger legten die bronzezeitlichen Scherben frei, die Ernst Wälchli, Laborchef der Tonwerke Frick, auf einem Spaziergang entdeckte.

2013 bis 2016 wurde am Ostrand von Frick eine Fläche von 3560 Quadratmetern untersucht. Nach heutigen Erkenntnissen befand sich hier der Ortsrand der römischen Siedlung von Frick. Bei den jüngsten Ausgrabungen fand man drei bronzezeitliche Bestattungen.

Das zweite Kapitel widmet sich dem Autorennen Paris – Wien, welches vor etwas mehr 100 Jahren durch Frick führte. Die Rennwagen fuhren auf der ungeteerten Hauptstrasse mitten durch Frick, gefolgt von einer gigantischen Staubwolke. Die Fahrer sahen aus wie Mumien mit Schutzbrillen auf ihren staubigen Gefährten. Weiter wird in diesem Kapitel das Rad der Zeit um 200 Jahre zurückgedreht. Damals herrschten schlechte klimatische Verhältnisse. Das Nervenfieber Typhus brach aus und hatte zahlreiche Todesfälle zur Folge. Eine erste Auswanderungswelle nach Amerika wurde durch Missernten, Teuerung, Verarmung, Krankheit und Hunger ausgelöst.

Auch 100 Jahre später hat die Bevölkerung mit schwierigen Lebensumständen zu kämpfen. Der 1. Weltkrieg sorgt für Truppenaufgebote und Einquartierungen. 1918 bricht die Spanische Grippe aus. Jahr- und Viehmarkt werden abgesagt. Alle Ansammlungen von Menschen sind untersagt. Trotzdem sterben in Frick 5 Menschen an der Grippe.

Chronik von 2014 bis 2018
Weitere Schwerpunkte sind der Bestseller von Heinrich Zschokke, am Beispiel von Frick «Nässe und Dürre» und die darauf folgende Petition des Gemeinderats. Natürlich darf auch die Chronik mit den Ereignissen von 2014 bis Mitte 2018 nicht fehlen.

Ein rundum gelungenes Gesamtwerk zur Geschichte von Frick, das einlädt zum Lesen.


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