Die saugute Gelegenheit

  01.05.2018 Möhlin

Aargauer Landwirtschafts-Lehrpfad in Möhlin ist eröffnet

Möhliner Bauern gewähren ein halbes Jahr lang Einblicke in die Kornkammer des Fricktals. Mit vielen Beilagen.

Ronny Wittenwiler

Ein kühler Wind weht übers Land, der Kuh ist‘s ziemlich egal. Auch von der Ansprache ihres obersten Fürsprechers im Kanton, Alois Huber, Präsident Bauernverband Aargau, zeigt sie sich unbeeindruckt. Diva? Wer weiss das schon. Klar aber ist: Als Kuh gehört sie die nächsten Monate zu den Stars der Szene. Zusammen mit dem Blattspinat. Das aber ist längst nicht alles. Es kommt eben viel zusammen, hier im Meler Feld.

Vertrauen schaffen
Auf dem besonders früher als Kornkammer des Fricktals bezeichneten Geläuf mit seinem Lössboden wollen die Möhliner Bauern im nächsten halben Jahr besondere Früchte ernten: Vertrauen und Wertschätzung, aufrichtig demonstrierte Nähe zu ihren Konsumenten. Am Freitagmorgen war es, als der Wind über Möhlins Felder jettete, und die Gilde des kantonalen Bauernverbands im Fricktal ihre Aufwartung machte. Sie eröffnete zusammen mit den hier angesiedelten Landwirten den «Buurelandweg Aargau». Die Bevölkerung aus dem ganzen Aargau fortan ist eingeladen, Stallglück und Feld-Erzeugnisse näher kennenzulernen. Bis Oktober ist der Erlebnispfad geöffnet.

Offene Türen eingerannt
«Hier können Besucher uns Bauern beobachten. Beim Säen und Pflanzen der Kulturen, beim Pflegen und Ernten und wir haben die Chance zu zeigen, welch hochwertige Nahrungsmittel wir vor Ort produzieren», sagte der Möhliner Landwirt Hans Metzger. Dem Besucher, seines Zeichens Konsument, die hiesige Landwirtschaft wieder etwas näherbringen – das sei das Ziel des rund einstündigen Umgangs mit seinen spielerisch-informativen Stationen. Nach ursprünglicher Anfrage vom Bauernverband übernahm Metzger zusammen mit Berufskollegen die Organisation vor Ort (die NFZ berichtete).

«Ich bin hier vom ersten Moment an auf offene Ohren gestossen», gab sich der beim Verband zuständige Projektleiter Fredi Siegrist begeistert vom Fricktaler Gastspiel und blickte, beinahe etwas wehmütig, übers weite Meler Feld: «Sowas als Bauer zu sehen ist schlicht sensationell. Diese riesigen Flächen, die Qualität des Bodens. Eine wahre Freude. Dazu gilt es Sorge zu tragen.» Das gelinge ganz besonders, «wenn man die Bevölkerung für die Belange der Landwirtschaft sensibilisiert.»

Beobachtet von einer Kuh mit nur mässigem Interesse, schlugen an diesem frischen Freitagmorgen alle Verantwortlichen für den Landwirtschafts-Lehrpfad in die gleiche Kerbe, nachdem sie kurz zuvor beim nachgebildeten Schwein am Wegesrand fürs Eröffnungsfoto posiert hatten: Ab sofort und bis Oktober werde sich den Bauern eine wahrlich saugute Gelegenheit bieten, sich der Öffentlichkeit zu zeigen.


Kooperation mit dem Naturschutz

Der «Buurelandweg Aargau» eignet sich nicht zuletzt für Schulklassen und die ganze Familie (kinderwagentauglich). Ausgestattet mit Grillstelle und Picknickplatz, beleuchtet er mitunter landwirtschaftliche Themenschwerpunkte der Region. Auch die Abfallproblematik in der Landschaft wird eindrucksvoll veranschaulicht. In den Lehrpfad integriert sind Themen vom Möhliner Natur- und Vogelschutz. «Die Landwirtschaft muss und will auch mit anderen zusammenarbeiten», sagte Alois Huber, Präsident vom Bauernverband Aargau, und meinte damit ganz besonders auch die Anliegen des Naturschutzes. Teilnehmende, die den Rundgang absolvieren, können an einem Wettbewerb teilnehmen. Start ist beim Möhliner Forstwerkhof (Parkplätze). Der Flyer zum «Buurelandweg» liegt auf der Gemeinde Möhlin auf. Download und weitere Informationen im Internet. (rw) www.buurelandweg.ag


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