Ein Blickwinkel, zwei Bilder

  20.04.2018 Möhlin

Das Möhliner Bürkli vor und nach der Räumung

Das Naherholungsgebiet Bürkli hat ein neues Gesicht. Reaktionen auf die Räumung blieben nicht aus – sie waren gemischt.

Ronny Wittenwiler

Ende März stand Möhlins Revierförster Urs Steck beim Bürkli und sprach Klartext: «Wir können nicht warten, bis jemand erschlagen wird.» Jetzt, drei Wochen später, sind die maroden Buchen gefällt und das Bürkli ist wieder öffentlich zugänglich. Der Anblick ist ein anderer.

«Allerhöchste Zeit»
Zehn Traubeneichen und zwanzig Flaumeichen wachsen zwar noch nicht ganz in den Himmel, doch ein Anfang ist gemacht. Gepflanzt von Mitarbeitern der Forstverwaltung, sollen die vier bis fünf Meter hohen Jungbäume dem kargen Boden trotzen und in ihrer Summe über Jahrzehnte wieder zu einem Wald werden. «Ja», sagt Steck zur NFZ: «Es gab vereinzelte Reaktionen zu der Räumung im Bürkli.» Personen, welche die Massnahme kritisierten und ihren Unmut äusserten. «Wir finden die Massnahme nach wie vor auch schade», sagt Steck, «aber die Räumung war absolut nötig. Das hat sich jetzt noch stärker gezeigt. Es war allerhöchste Zeit.» Viele der Buchen waren innen bereits hohl. «Während der Räumung knickte eine Baumkrone ab. Die Arbeit war ziemlich anspruchsvoll.» Auch hat sich gezeigt, dass der Buchenbestand gar noch älter war, als ursprünglich angenommen. «Die Bäume hatten ein Alter von 150 und noch mehr Jahren», sagt Steck. Doch es habe auch positive Reaktionen gegeben, dahingehend, dass über die bevorstehende Räumung öffentlich informiert worden war. Zur Erinnerung: Ein externes Gutachten eines Baumpflegespezialisten stützte die Argumente der Forstverwaltung Möhlin, wonach der marode Buchenbestand beim Bürkli zu einer Gefahr für Menschen werde. Es folgte die kantonale Bewilligung für den Holzschlag. Anstelle der alten Buchen wachsen nun junge Eichen. Das Bürkli, nahe der Möhlinbach-Mündung in den Rhein gelegen, mit römischer Wehranlage und rege genutzten Grillplätzen – es hat ein neues Gesicht. Und ist für die Öffentlichkeit wieder zugänglich.


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