Hofer und die Poesie am Firmament

  23.03.2018 Wallbach/Mumpf

Fasziniert vom Nordlicht: ein Fricktaler unterm Himmel von Tromsø

Wenn nach sechs Stunden ausharren in sternklarer Nacht und arktischer Kälte einfach alles perfekt ist – Reto Hofer kennt es, dieses Gefühl. Mit Erinnerungen im Kopf und fantastischen Bildern auf seiner Kamera ist der Mumpfer kürzlich aus Norwegen zurückgekehrt.

Ronny Wittenwiler

Der Anblick ein Gedicht, allein der Name reinste Poesie: Aurora Borealis. Reto Hofer hat‘s erwischt. «Den Blick auf die Sterne gerichtet und dann dieser Moment, wenn es losgeht: Das ist ergreifend.» Die magische Anziehungskraft der Nordlichter reicht bis ins Fricktal.

Atemberaubende Schönheit
Hofer ist gerade aus Norwegen zurückgekehrt. Eine Woche lang unterwegs in der Region um Tromsø, machte er die Nacht zum Tag, draussen auf der Bergkuppe, oder mitten auf dem gefrorenen See, stets geduldig wartend auf den perfekten Moment; dass Aurora Borealis sich von ihrer schönsten Seite zeigen möge. Hofer, Gemeindeschreiber im Beruf, Fotograf aus Leidenschaft, reist seit zwölf Jahren in den Hohen Norden. Zurück kommt er mit Bildern, die von atemberaubender Schönheit der Polarlichter erzählen.

Noch vor seiner jüngsten Rückkehr anfangs März gewährte Reto Hofer Einblicke in sein Abenteuer unterm norwegischen Nachthimmel. «Sechs Stunden ausharren bei arktischer Kälte haben sich gelohnt», schrieb er am 25. Februar um 0.52 Uhr via Facebook, liess eine Serie Bilder folgen. Der Mond war sein Zeuge, als das Polarlicht spektakuläre, manchmal skurrile Formen ans Firmament gezeichnet hatte. Minus achtzehn Grad kalt war es in jener Nacht, das Wasser in der Flasche gefroren, und es drängt sich die Frage auf, weshalb jemand die eigene Komfortzone dafür zu verlassen bereit ist. Hofer sitzt vor seinem Computer im beheizten Mumpfer Gemeindehaus und sagt: «Es ist diese Ruhe. Die Hektik ist weg, du kannst dich einfach erholen. Und wenn es losgeht: Gänsehaut.» Seit er Norwegens Polarlichter einfängt, auch das soll gesagt sein, war es noch nie so kalt gewesen, wie dieses Mal. «Normalerweise sind es so zwischen minus zehn und null Grad.»

In seinem digitalen Archiv «stapeln» sich Polarlichter aus den letzten zwölf Jahren. Mit wechselnder Kulisse. Noch ist die Anziehungskraft auf den Vierzigjährigen ungebrochen. Und darum bejaht er auch die Frage, ob er im nächsten Winter wieder zurückkehren werde, mit Spiegelreflexkamera, Stativ, Weitwinkelobjekt und Fernauslöser. Ja, er wird. Reto Hofer und die Poesie am Firmament – Fortsetzung folgt.


Norwegen und seine Nordlichter – ein Vortrag

Am 24. April nimmt Reto Hofer Interessierte mit auf eine fotografische Reise, erzählt über seine Erlebnisse und gibt einen Einblick in die Nordlichtfotografie. Der Vortrag auf Einladung vom Landfrauenverein Wölflinswil ist öffentlich und beginnt um 20 Uhr, im Mehrzweckgebäude Wölflinswil. Der Eintritt ist frei. Anmeldung bis 7. April bei Rosi Heimann,Telefon 062 877 20 34 oder mail «rosiheimann@hotmail.ch» (rw)


Wie bereits in den Jahren zuvor war Hofer auch dieses Mal mit seinem Fotografen-Kollegen unterwegs, dem im Fricktal bestens bekannten Regionalplaner Gerry Thönen.


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