Strategische Überlegungen zu Kaister Gemeindeliegenschaften

Die Ankündigungen, dass das alte Ittenthaler Schulhaus Stalden zur Asylunterkunft umgebaut oder dass die beiden Häuser an der Schulstrasse 8 und 10 in Kaisten verkauft werden sollen, sorgte für kritische Stimmen am Informationsabend.

Susanne Hörth

Gleich bei mehreren gemeindeeigenen Liegenschaften könnten in Kaisten in absehbarer Zeit grössere Veränderungen anstehen. Auslöser für die strategischen Überlegungen sei der Sanierungsbedarf des Schulhaus Stalden im Ortsteil Ittenthal gewesen, erklärte Gemeindeammann Arpad Major an der Orientierungsversammlung. Das etwas ausserhalb des Dorfes gelegene Schulhaus wird seit der Fusion mit Kaisten nicht mehr für den Schulbetrieb genutzt. Die ehemaligen Unterrichtsräume sowie der Aussenplatz stehen dreimal in der Woche der Spielgruppe zur Verfügung.

Das 1971 in Ittenthal erbaute Schulhaus soll mit baulichen Anpassungen (geschätzter Kostenrahmen 500 000 Franken sowie dem Heizungsersatz in Höhe von 200 000 Franken) zu einer Asylunterkunft umfunktioniert werden. Nicht von den Plänen betroffen sind die Turnhalle und das Mehrzweckgebäude Stalden. Sie sollen wie bis anhin von den Vereinen beziehungsweise den Werkhofmitarbeitern genutzt werden können. Mit der Unterbringung aller bereits jetzt der Gemeinde Kaisten zugewiesenen Asylsuchenden im ehemaligen Schulhaus werden andere Liegenschaften frei. So etwa die beiden Häuser in der Kaister Dorfkernzone an der Schulstrasse 8 und 10. Sie befinden sich direkt neben dem Schulhaus Wuermatt. Beide Liegenschaften sind alt und befinden sich in einem äusserst maroden Zustand. «Wir möchten sie verkaufen, wenn möglich zusammen», so Gemeindeammann Arpad Major. Diese Ankündigung stiess auf wenig Verständnis bei den Versammlungsteilnehmern. Gleich mehrere Stimmen plädierten dafür, dass die Gemeinde die Grundstücke behalten und darauf dringend benötigte Parkplätze realisieren soll. Hierzu erklärte der Gemeindeammann, dass neue Parkplätze in der Nähe des Schulgeländes bereits geplant seien. «Wenn es weg ist, dann ist es weg!» machte ein Votant darauf aufmerksam, dass man den Verkauf bedauern könnte, wenn irgendwann später eine Schulhauserweiterung nötig wäre und dann das angrenzende Land nicht mehr im Gemeindebesitz sei.

Alter «Kindsgi Dorf» zu klein für die Spielgruppe
Auch an der Idee, dass die Spielgruppe vom Ittenthaler Schulhaus Stalden in den alten Kindergarten Dorf oberhalb des Gemeindehauses in Kaisten umziehen soll, störten sich sehr viele. Der Raum sei zu klein, das abfallende Gelände zu wenig geeignet für die Kleinkinder. «Schade, dass man jungen Familien den schönen Platz für die Spielgruppe wegnehmen will», bedauerte einer aus der Versammlung.

Auf Zustimmung hingegen stiess, dass der Kindergarten Brüel (er wird wie der Kindergarten Dorf seit dem Bezug des neuen Dreifachkindergartens nicht mehr gebraucht) verkauft werden soll. Der Verkauf ist mit einer Auflage verbunden. Das grosse Grundstück eignet sich für eine Überbauung. Deshalb dürfe nicht nur ein einzelnes Einfamilienhaus darauf realisiert werden, war man sich allgemein einig. Eine Doppelhaushälfte am Gartenweg 7 gehört ebenfalls der Gemeinde. Auch hier ist ein Verkauf geplant. Die Liegenschaft am Steig 6, hier sind zurzeit Asylbewerber untergebracht, ist wie alle bisher aufgezählten Gebäude sehr sanierungsbedürftig. Da es der Ortsbürgergemeinde gehört, muss diese über das weitere Vorgehen entscheiden. Weiter weisst auch das Gemeindehaus einen gewissen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf auf. Hier werden die Planungen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen. Dass es das Projekt Gemeindeliegenschaften Schritt für Schritt angegangen werden muss, dessen ist man sich bei der Gemeinde bewusst. Den Anfang macht das Sachgeschäft «Umnutzung des Ittenthaler Schulhauses Stalden». Es wird dem Kaister Stimmvolk an der diesjährigen Wintergemeindeversammlung zur Beschlussfassung unterbreitet.