Ein Ort des gemütlichen Treffens

  23.02.2018 Frick

Seit 20 Jahren bereichert der Wochenmarkt im Meck in Frick das Dorf- und Einkaufsleben. Doch nicht der Einkauf allein macht den Bio-Markt an der Geissgasse so speziell. Es ist die Kombination aus entspanntem Einkaufen, geselligem Treffen und gemütlichem Verweilen, das den Markt auszeichnet. Davon sind die Betreiber überzeugt. Mit Konzert, Theater und Kinderprogramm wird vom 24. bis 26. August der runde Geburtstag des Marktes gefeiert. (nfz)


Ein Jubiläum, das gefeiert werden darf

20 Jahre Bio-Markt im Meck in Frick

Mit Konzert, Theater und Kinderprogramm lädt die Kulturvereinigung Urschrei vom 24. bis 26. August zur Geburtstagsfeier. Passend zum Jubiläum sorgt das Ehepaar Wüthrich aus Elfingen dafür, dass am Markt nun auch Ziegenprodukte im Angebot sind.

Simone Rufli

Karin Wüthrich beugt sich über die Vitrine und rückt ein Preisschild zurecht. «Bio-Kuhrohmilch von Hera, Maryline und Grazia» steht darauf geschrieben. Lachend bemerkt die junge Frau: «Wir haben im Moment nur diese drei Kühe auf unserem Hof. Dafür gegen 100 Geissen.» Grazia, erklärt Wüthrich, ist eine Hinterwälder-Kuh der Pro Specie Rara, klein von Gestalt, braun-weiss gefleckt. Zwei weitere Kühe dieser Rasse werden demnächst auf dem Ziegenhof in Elfingen einziehen. Der Grossteil der Käse- und Milchprodukte in den beiden Vitrinen sind aber Ziegen-Produkte. Daneben werden am Samstag zwischen 9 und 13 Uhr jeweils Fleisch, Gemüse, Früchte, Eier, Säfte, Weine, Brot, Teigwaren und noch einiges mehr an den Marktständen im Meck angeboten.

Ein Ort, wo man sich trifft
In einer Zeit gegründet, als Bio und Direktverkauf ab Hof noch weitgehend unbekannt waren, bereichert der Wochenmarkt im Meck nunmehr seit 20 Jahren das Fricker Dorf- und Einkaufsleben. Doch nicht der Einkauf allein macht den Bio-Markt an der Geissgasse so speziell. Es ist die Kombination aus entspanntem Einkaufen, geselligem Treffen und gemütlichem Verweilen, das den Markt auszeichnet. Unten einkaufen, im 1. Stock in der Cafeteria bei Brunch, Kaffee, Tee oder Saft verweilen – das Meck wird jeden Samstag zum Treffpunkt.

Seit 20 Jahren mit dabei sind Rebekka Herzog und Thomas Furrer aus Hottwil. Das Paar präsentiert Woche für Woche ein reichhaltiges Angebot an Pro Specie Rara-Gemüsesorten und beliefert einmal im Jahr den Setzlingsmarkt (12. Mai). Während der Bio-Bauer an seinem Stand eine Kundin bedient, Gemüse abwägt und verpackt, meint er: «Die Dankbarkeit der Kundschaft ist über all die Jahre gross geblieben. Das zu spüren ist schön.» Schön findet er auch, «dass die Kundschaft mit uns älter geworden ist und dass nun bereits die nächste Generation zu uns kommt.» Während Thomas Furrer unten im Erdgeschoss weiter die Kundschaft bedient, erzählt Cornelia Brennwald – auch sie eine Frau der ersten Stunde – einen Stock höher in der Cafeteria, wie es zum Bio-Markt an der Geissgasse gekommen ist.

Mit den Hof-Produkten zur Kundschaft
Die Gründung des Bio Marktes im Meck fiel in eine Zeit, als die Bauern anfingen, ihre Produkte direkt zu vermarkten. Die Direktvermarktung ermöglicht es den Landwirten, die selbst hergestellten Produkte – verarbeitete oder nicht – direkt, also ohne Zwischenhandel und Detaillisten zu vermarkten. «Dazu kam die Idee, dass nun nicht jeder mit seinem Auto hinaus zu den Höfen fahren sollte, sondern dass die Produkte zur Kundschaft gebracht werden sollten», erinnert sich Brennwald an jene Aufbruchstimmung vor 20 Jahren. Mit dem Markt an zentraler Lage entgingen die Bauern dem drohenden Verkehrschaos auf ihren Höfen «und es werden auch jene Kundinnen und Kunden erreicht, die gar kein Auto zur Verfügung haben», so Brennwald. Der Fokus lag von Anfang an auf Bio-Produkten und regionalen Produzenten. Rund ein Jahr bevor die ersten Waren über einen Marktstand im Meck verkauft wurden, nahmen die Leute im Umkreis der Kulturvereinigung Urschrei Kontakt auf mit verschiedenen Bio-Bauern der Region. Als Hauptbetreiber des Meck veranstaltet die Kulturvereinigung Urschrei die meisten kulturellen Anlässe im Haus, seit dessen Eröffnung 1998.

Dem Einkaufsstress entgehen
Auch der kleine Landwirtschafts- und Verarbeitungsbetrieb ArboVitis ist mit Säften, Trockenfrüchten und Konfitüren von Hochstamm-Obstbäumen, mit Wein, Öl, Teigwaren, Mehl und Brot seit Beginn am Markt im Meck vertreten. Dazu kamen Kolonialwaren aus dem Claro-Laden. Die Idee mit Naturkosmetika wurde bald wieder fallengelassen. «Die Schwierigkeit war, dass es vor 20 Jahren noch gar nicht viele Produzenten gab, die ein grosses Sortiment an Bio-Produkten hatten», erzählt Brennwald. Hans Emmenegger, vom Schwarzacherhof in Zeihen galt in der Region als Pionier in der Bio-Landwirtschaft. Zusammen mit seiner Frau Monika führte er während 14 Jahren den Fleischstand am Bio-Markt im Meck, 2011 verstarb er. Die nachfolgende Generation hat sich nun für einen monatlichen Direktverkauf ab Hof entschieden. Emmeneggers hinterliessen eine Lücke im Meck, die nicht leicht zu schliessen war. Viele Jahre war Yvonne Brogle mit ihren Fleisch- und Käseprodukten am Bio-Markt vertreten. Jetzt bietet Familie Wüthrich vom Ziegenhof in Elfingen neben den Milchprodukten Fleisch aus eigener Produktion an. Für Cornelia Brennwald hat sich der Aufwand über all die Jahre gelohnt: «Viele kommen zu uns, um dem Einkaufsstress in den Grossverteilern zu entgehen und machen hier ihren Wocheneinkauf.»

Spezialmärkte 2018: Setzlingsmarkt, 12.5. von 9-17 Uhr, Gemüse/Stauden/Kräuter. –
Most-Tag, 20.10. Obst bringen, Most abholen. – Weihnachtsmarkt im Meck 1.12. –
Weitere Infos zum Meck und zum Wochenmarkt unter: www.meck.ch


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