Mehr als nur ein Silberstreifen am Horizont

  23.02.2018 Obermumpf

Ein halbes Jahr danach: Gemeinderat Obermumpf dürfte bald komplett sein.

Am 4. März sollte eine leidige Geschichte doch noch ein gutes Ende finden. In Obermumpf steht Olivier Mohler als fünfter und damit letzter Gemeinderat zur Wahl.

Ronny Wittenwiler

Stand im vergangenen November gar das Szenario einer Zwangsverwaltung im Raum, so hat sich die Situation mittlerweile wieder entspannt. Die Zeichen stehen gut, dass am 4. März der Gemeinderat endlich wieder komplett sein wird. Nachdem Jürgen Schneider, Jahrgang 1966, im Dezember als neuer Gemeinderat in stiller Wahl bestätigt wurde, hat sich für die letzte verbleibende Vakanz nochmals ein Kandidat innerhalb der Anmeldefrist aufstellen lassen.

Das bestätigt Gemeindeschreiber Marco Treier auf Anfrage der NFZ. «Bei uns ist die Kandidatur von Olivier Mohler eingegangen.» Mohler, Jahrgang 1978, geht als einziger offizieller Kandidat ins Rennen am 4. März. Will heissen: Sein Name ist der einzige, der auf der Kandidatenliste in den Wahlunterlagen auftaucht.

Ein halbes Jahr nach dem ersten Wahlgang
Wird er gewählt, so komplettiert er einen Gemeinderat der eben angebrochenen Amtsperiode, dessen vollständige Zusammensetzung lange unklar gewesen ist. Denn nachdem im vergangenen August die Bisherigen Eva Frei (Frau Gemeindeammann), Benedikt Gürtler (Vizeammann) und Andreas Bürgin die Wiederwahl im ersten Anlauf schafften, waren zusätzliche Kandidaten nicht in Sicht. Der Obermumpfer Wahl-Krampf mit einigen Leerläufen drohte irgendwann zu einem Fall für den Kanton zu werden. Die Wahl von Jürgen Schneider sorgte dann immerhin dafür, dass die Obermumpfer Exekutive zum Start der neuen Amtsperiode nicht bloss aus drei Personen bestand.

Anhand der Kandidatur von Mohler zeigt sich nun also gar ein Silberstreifen am Obermumpfer Horizont. Mehr noch: Es ist die Hoffnung, dass bald eine vollständige Exekutive ihres Amtes walten dürfte und somit abgewendet werden kann, was sich die Gemeinde ohnehin nicht hätte leisten wollen: nämlich einen vom Kanton entsendeten Sachwalter. «Es wären mit Kosten von rund 150 000 Franken pro Jahr zu rechnen», sagte Gemeindeschreiber Treier unlängst.

Parteiloser Kandidat
Mohler selber spricht von einer reizvollen und abwechslungsreichen Aufgabe, gefragt nach den Motiven für seine Kandidatur. «Und es ist das Interesse, für das Dorf etwas zu machen. Ein solches Amt wäre für mich aber auch absolutes Neuland.» Mohler ist parteilos. Bleibt er der einzige Kandidat, so ist die Wahl eigentlich nur noch Formsache. Bloss ein Szenario würde dafür sorgen, dass der Gemeinderat auch nach dem 4. März noch immer nicht komplett wäre: Wenn bis zur Wahl ein Sprengkandidat auftauchen – und keiner der Kandidaten das absolute Mehr erreichen würde. Dann bräuchte es, einmal mehr, einen zweiten Wahlgang.


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