Kunterbunte Narrenschar trotzte dem Regen

  12.02.2018 Laufenburg

Grenzüberschreitender Fasnachtsumzug in Laufenburg

Schlechtes Wetter gibt es nicht, zumindest nicht für Narren. 41 Gruppen zählte der närrische Bandwurm, der am Nachmittag vom badischen Städtchen über die Laufenbrücke ins Schweizer Laufenburg zog.

Hildegard Siebold

Viele bekannte Masken durften bestaunt werden, darunter die der gastgebenden Narro-Altfischerzunft 1386, die den Zug anführte und mit einem Mottowagen dem Steinway-Flügel fürs Schlössle den närrischen Spiegel vorhielt: «Luxus im Schlössle, Schlaglöcher fürs Volk – der Rat will nen Flügel fürs Konzert, die Strassen sind ihm wenig wert.» Ein Wiedersehen gab es mit der Frumptarn Guggenband aus Grossbritannien, die in Freundschaft verbunden mit den Roli-Guggers Laufenburg gemeinsam musizierend durch die Gassen zog. Herzig anzuschauen waren wieder die Kinder der Burgmattschule, die zahlenstark mit Süssigkeiten und Konfetti durch beide Städtli liefen. Apropos Konfetti: Kaum ein hübsches Mädchen am Strassenrand kam ungeschoren davon, Hexen, Geister und Dämonen wurden nicht müde, sie mit den bunten Papierschnipseln einzuseifen. Fiel ihr Blick jedoch auf kleine Zaungäste, wurden die wilden Gesellen urplötzlich ganz zahm und lockten mit Gutzlis und einem freundlichen Händedruck. Gut eineinhalb Stunden dauerte der Zug, der durch seine Vielfalt bestach.

Ganz besondere Hingucker waren die Schnapslochgeister aus Welschenrohr mit ihren urigen Masken, mit Farbenpracht bestachen auch die Paradiesvögel Grunholz, einen Hauch Wildwest brachten die Prärie-Hüüler aus Weilheim nach Laufenburg, und einmal mehr beeindruckte das Tambourencorps Laufenburg mit seinen Masken und den Trommelkünsten gleichermassen. Den Schlusspunkt setzten weitgereiste Gäste: Aus Berlin kamen die Spreeschepperer mit Guggensound und Kostümpracht und wurden auf dem Marktplatz der mehreren Stadt von den Moderatorinnen Anita Schraner und Monika Spring aufs Herzlichste willkommen geheissen. Das Publikum, das sich dort im Pulk versammelt hatte, begrüsste jede Gruppe mit viel Applaus und erfreute sich an der bunten Pracht des Laufenburger Umzugs, der zu den Urgesteinen der Laufenburger Städtlifasnacht gehört.

Lange bevor es ein Guggen-Open-Air, eine närrische Olympiade oder ein Häxefüür gab, haben sich schon Zünfte, Musikkapellen und einheimische Hästräger in einem grenzüberschreitenden Umzug durch beide Laufenburg präsentiert. Heute kommen die Gruppen immer wieder gerne ins Städtli, hinzu gesellen sich jedes Jahr auch ganz neue Gruppen. Das ist der besondere Reiz und macht den grenzüberschreitenden Fasnachtsumzug immer wieder zu einem Erlebnis.


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