Schaurig-schöne Zaungäste

  24.01.2018 Tradition, Unteres Fricktal, Oberes Fricktal

Ohne die grossen Figuren würde in der närrischen Zeit etwas fehlen

Das Warten hat ein Ende: mit dem heutigen 1. Faissen übernehmen die Narren das Sagen in den Dörfern. Zumindest in den Fasnachtshochburgen in unserer Region.

Susanne Hörth

Dass es wieder soweit ist, machen in einigen Gemeinden auch die grossen Fasnachtsfiguren deutlich. In Kaisten sind sie am zurückliegenden Wochenende mit grossem Einsatz vieler Personen aufgestellt worden. Das Innenleben der Figuren besteht zum Teil aus meterhohen Metallgerüsten. Daran befestigt werden Kopf oder andere Körperteile. Dann folgt die «Bekleidung». Und zu guter Letzt präsentierten sich die «Mülleri», der «Haldejoggeli», der «Drachen» und auch der «Hurli» an ihren angestammten Plätzen entlang der Hauptstrasse. Und über all dem flattern farbenfrohe Fähnchen im Wind. In Laufenburg grüsst weithin sichtbar die Fasnachtsmutter. Den Narrensamen hat sie wie immer auch gleich dabei. Ihre grosse Kinderschar steht nicht nur für viel Nachwuchs in den närrischen Reihen. Es macht auch darauf aufmerksam, dass in der Zweiländerstadt ein riesengrosser, kunterbunter Strauss an grenzüberschreitenden Fasnachtsaktivitäten auf dem Programm steht. Und damit auch niemand das närrische Angebot verpassen oder gar verschlafen könnte, wurde heute am frühen Morgen mit lauter Tschättermusik in den Altstadtgassen in die fünfte Jahreszeit gestartet.

Getschättert wurde auch in Kaisten. Es gehört hier zum gepflegten Brauchtum, dass am Abend des 1. Faissen mit der Freilassung des Haldejoggelis die Fasnacht als offiziell eröffnet gilt. Kaum ist der Fasnachtsgeist aus seinem Flaschenverlies befreit, mischt er sich unter das Volk und wird während der nächsten Wochen sein Unwesen im Dorf treiben.

Vor so viel närrischer Übermacht kapitulieren dann auch die Behörden. Sie übergeben den Schüssel für das Regierungsgebäude den Fasnächtlern. Ruhe wird erst wieder in der Nacht auf Aschermittwoch im Dorf einkehren. Dann, wenn der Haldejoggeli wieder in sein Flaschenverlies zurückverbannt wird. Bis dahin aber ist dem kunterbunten, lauten Treiben kaum Grenzen gesetzt.


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