Ehrung ins Wasser gefallen
22.01.2018 MöhlinFeuerwehr Möhlin: Richard Urich hat das Kommando übernommen
Den Kurs für die Feuerwehr Möhlin gibt nun Richard Urich als Kommandant vor, der seinen ersten Auftritt an der traditionellen Feuerwehrversammlung hatte, wo die Ehrung seines langjährigen Vorgängers angesagt war. Aber sie fiel sprichwörtlich ins Wasser.
Paul Roppel
Mit wenigen Ausnahmen leisteten die Feuerwehrangehörigen der Feuerwehr Möhlin (dazu gehört auch die Gemeinde Zeiningen) dem Aufgebot zur traditionellen Feuerwehrversammlung Folge; quasi den richtungweisenden Jahresrapport. Die dienstliche Lagebesprechung leitete erstmals der neue Kommandant Richard Urich, der zuvor seit 2012 Vizekommandant war, flankiert vom neu ernannten Vizekommandant Andreas Schaffner und dem Zeininger Vertreter Matthias Herzog, der seit der Fusion 2009 als einer der beiden Vizekommandanten wirkt. Vorab ging Urich auf die 16 Ausgetretenen ein, worunter Hans-Peter Bieri mit 32 Dienstjahren und Ernst Urich mit 21 Jahren eine besondere Würdigung erfuhren.
Interessante Übungen angekündigt
Eine Frau und acht Männer sind soeben neu eingetreten, womit die Formation nun 118 Personen zählt. Allen versprach Urich «ein spannendes Feuerwehrjahr», worunter auch einige Anlässe mit hochinteressanten Themen. So sind ein Einsatzleiter der Polizei und Feuerwehr eingeladen, welche über einen Unfall auf der Autobahn berichten. Eine Übung zum Thema Grosstierrettung ist angesagt und der Fachanlass des Bezirksverbandes über das Verhalten auf Bahnanlagen ist im Programm. Zudem wird die mobile Atemschutzanlage für ein ganz spezielles Training eintreffen. Ausbildungschef Andreas Schaffner gab erstmals die Zielvorgaben im Arbeitsprogramm vor. 67 Feuerwehrleute haben mindestens drei Übungsfahrten zu absolvieren, wofür 18 Daten vorgelegt seien, verdeutlichte er. Er appellierte an einen konsequenteren Probenbesuch, denn der sei im letzten Jahr rückgängig gewesen. Im Detail informierte er über die verbindlichen Ausbildungsziele der einzelnen Formationen.
Überraschender Ausklang
Eine letzte Plattform zur Präsentation des Jahresrückblicks erhielt der nach 15 Jahren zurückgetretene Kommandant Jürg Wirthlin, der dies mit vielen Fotos und zahlreichen launigen Kommentaren präsentierte. «2017 war im Vergleich zu den Vorjahren ein ruhiges Jahr», meinte er. 92 Alarme und Einsätze, darunter acht Aufgebote wegen Bränden und sieben infolge Wasser. 100 Übungen, 40 Übungsfahrten und insgesamt 8120 Einsatzstunden registrierte er. Schliesslich ehrte die neue Leiterin der Sanitätsgruppe Jacqueline Peter ihre Vorgängerin Monika Krebs für ihren langjährigen engagierten Einsatz. Gemeindeammann Fredy Böni würdigte das grosse Engagement der Feuerwehrleute und unterstrich, dass «die Ablösung sehr seriös vorbereitet und von langer Hand eingeleitet» worden sei. Die «Führung sei transparent und mit klaren Kompetenzen geregelt», unterstrich er. Etwas gar perplex und konsterniert war Böni jedoch als er zur Ehrung von Wirthlin ansetzte. Gleich erging es auch Richard Urich, der seinem Vorgänger eine Holzbank mit Widmung überreichen wollte, aber Wirthlin (Dorfname Schueni) hatte den Saal schon verlassen: Er war mit fünf Mann im Einsatz in Zeiningen, wo ein Neubau unter Wasser stand und ausgepumpt werden musste. «Typisch Schueni», lautete der Kommentar aus dem Plenum.