«Rheinforelle» ist spezifisch für Region
15.01.2018 Laufenburg, Oberes FricktalFischerzunft Laufenburg kämpft für Artenschutz
Mit einem Zwei-Punkte-Plan soll die für die Region typische Rheinforelle geschützt und vermehrt werden. Die Fischerzunft der Stadt Laufenburg zeigt sich aktiv beim Artenschutz.
Bernadette Zaniolo
Die letzte Fischpasskontrolle am Hochrhein wurde im Aargau auch dazu genutzt, bei den Forellen eine genetische Probe zu nehmen, um die DNA zu bestimmen. So wurde es unter anderem möglich, den Nachweis zu erbringen, ob die Forellen aus Zucht oder natürlichen Gewässern stammen. Dies hat auch gezeigt, dass eine Forelle für die Region spezifisch ist: die Rheinforelle. Deshalb haben sich, so Zunftmeister Alfred Künzli am Hauptbot der Fischerzunft der Stadt Laufenburg am Samstag im «Warteck» in Laufenburg, die Pächter der Fischreviere von Augst bis Zurzach entschlossen, die Rheinforelle mit einem Zwei-Punkte-Plan zu schützen. Dazu sollen unter anderem Laichplätze und Räume aus Kies geschaffen werden.
Dringender Handlungsbedarf
Die Mitglieder der Laufenburger Zunft dürfen die über dem Schonmass gefangene Rheinforelle ab sofort nicht mehr auf den Speiseteller bringen, sondern müssen diese lebend in einen geeigneten Behälter tun und in einem dafür bestimmten Gewässer im Bezirk Zurzach aussetzen. Die Rheinforelle ist dem Lachs sehr ähnlich. Der Maulspalt der Rheinforelle reicht jedoch bis hinter die Augen, während der Maulspalt beim Lachs nur bis zu den Augen reicht.
Gemäss Alfred Künzli und Heinz Lützelschwab, der in der Zunft für die Fischerei-Aufsicht und Renaturierung verantwortlich zeichnet, sei der Pegelstand des dortigen Gewässers und auch die Wassertemperatur immer etwa gleich. Man rechne damit, dass es bis in ein paar Jahren etwa 400 Muttertiere sein werden. Dann soll auch die Fischzucht in Rekingen wieder aktiviert werden. Dort sollen die aus dem Rheinforellenlaich hervorgehenden Jungtiere dann in geschützter Atmosphäre wachsen können. «Es ist nicht 5 vor 12, sondern 5 nach 12», sagte Lützelschwab und unterstrich damit den dringenden Handlungsbedarf zum Schutz der Rheinforelle.
Kieszugabe
Die Abteilung «Pro Fisch und Natur» will wieder aktiv werden. Sie hat 2018 einige Aktivitäten geplant. Dazu gehört unter anderem die Kieszugabe beim neuen Rheinübergang in Laufenburg, welche bereits diesen Donnerstag und Freitag erfolgt. Dies ist eine Aufwertung der Lebensräume von Äsche, Nase und Forelle, die im Kies laichen. Im Juli ist eine Lebensraumaufwertung bei der Mündung Sulzerbach-Rhein auf dem Programm. Am 17. März (Restaurant Warteck in Laufenburg) und 18. August (Restaurant Bahnhof in Schwaderloch) findet ein Sana-Kurs (Sachkundenachweis) statt. Bekanntlich wurde der Aal zum Fisch des Jahres 2018 erkoren. Deshalb wird das diesjährige Nachtfischen ein «Welsfischen».
18 Jungfischer
Zunftmeister Alfred Künzli freute sich, dass wieder mehr Ein-, als Austritte verzeichnet werden konnten. So stehen neun Eintritten, zwei Austritte gegenüber. Auch der Fischer-Nachwuchs ist mit 18 Jungfischern erfreulich; diese Abteilung wird zusammen mit Kollegen des Kaister Fischervereins geführt.
Die von Säckelmeister Roland Hunziker seit Jahren «sauber und korrekt geführte Rechnung», wie Revisor René Läuchli sagte, weist – nach einigen defizitären Jahren – wieder einen Mehrertrag von 4580.40 Franken aus. Um diesen Betrag stieg das Vermögen an. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Ruedi Erne geehrt. An Fronleichnam (31. Mai) ist wieder ein Vereinsausflug geplant. Dieser führt nach Lausanne, ins grösste Aquarium Europas, welches im letzten Jahr eröffnet wurde.
Das Fischessen findet am 8., 9. und 10. Juni, im «Alten Zeughaus» in Laufenburg statt. Im 2019 kann die Fischerzunft Laufenburg ihr 100jähriges Bestehen feiern. Künzli richtete einen dringenden Appell an die anwesenden Zunftmitglieder, sich im Vorstand des Aargauischen Fischereiverbandes (AFV) zu engagieren, ansonsten dieser aufgelöst