Viele Sieger beim Fricktalischen Mannschaftszeitfahren

  12.07.2016 Oberes Fricktal, Sulz, Sport

Von Dieter Deiss

Lukas Zumsteg, Präsident des Radfahrervereins «Helvetia» Sulz, bringt es im Festführer zum diesjährigen Fricktalischen Mannschaftszeitfahren in seinem Grusswort auf den Punkt: «Sportlerinnen und Sportler leisten hier Teamarbeit auf höchstem Niveau. Während der Erbringung von körperlicher Höchstleistung müssen sich die Menschen gegenseitig ‚spüren‘ und gemeinsam harmonierend das Zielt erreichen.» Passender hätte man diese faszinierende Sportart kaum umschreiben können, als dies der ehemalige Sulzer Radprofi tat.

Sulzer waren einmal Spitze

Vor einem halben Jahrhundert war das Mannschaftszeitfahren für den RV Sulz die grosse Paradedisziplin. Unterdessen hat die Königsdisziplin des Radsports, wie sie RV-Präsident Zumsteg bezeichnet, etliches von ihrem früheren Glanze eingebüsst. Nur noch wenige solche Anlässe gibt es schweizweit, wobei das Fricktalische Mannschaftszeitfahren wohl das beständigste sein dürfte. Seit Jahren organisiert der RV Sulz zusammen mit Swiss Cycling Fricktal dieses Rennen.

Das grosse Interesse von Mannschaften aus der halben Schweiz ist jeweils der Lohn für die grossen Anstrengungen. So gingen auch dieses Jahr wieder rund 60 Teams mit insgesamt gegen 200 Teilnehmenden an den Start. Gefahren wurde auf der traditionellen Rundstrecke von Sulz über Laufenburg, dann nach Leibstadt und wieder zurück nach Sulz. Diese 28,5 Kilometer lange Strecke galt es je nach Kategorie ein-, zwei-oder dreimal zurückzulegen.

 

80 und noch voll dabei

Obwohl es im bisherigen Sommer der wohl heisseste Tag war, wurden erstaunliche Leistungen herausgefahren. So legten die meisten Mannschaften einen Schnitt hin, der deutlich über 40 km/h lag. Natürlich waren die Voraussetzungen sowohl vom Material als auch vom Alter her völlig unterschiedlich. Da fuhren die Einen mit Maschinen modernster Bauart, wie sie ein Profi wohl nicht besser hat, andere hatten ganz gewöhnliche Rennräder. In der Kategorie Militärradfahrer wurde gar mit den bekannten, schweren Stahlrössern, selbstverständlich ohne Übersetzungen um die Wette gefahren. Statt einer zweckmässigen Sportsbekleidung, machte zudem das Tragen der Militärklamotten die Aufgabe nicht einfacher. Beeindruckend hier insbesondere der älteste Teilnehmer: Der 80-jährige Pius Zimmermann legte die Runde zusammen mit seinem Partner in einer Zeit von unter einer Stunde zurück.

Als Sieger ausgerufen wurde in der Kategorie Rennfahrer der VC Kaisten mit Diego Wendelspiess, Kevin Winter, Adrian Näf und Marcel Herzog. Eindrücklich auch das einzige Juniorenteam, das mit Cyrill Steinacher, Stefan Bissegger und Robin Ender einen beeindruckenden Durchschnitt fuhr. Die eigentliche «Siegerin» des Tages war aber wohl Bernadette Rippstein. Sie wurde von OK-Präsident Roger Weiss geehrt für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste des Radsports. Als jahrzehntelanges Vorstandmitglied von Swiss Cycling Fricktal, sei sie die gute Seele des Verbandes. «Mein Herz schlägt für den Radsport», meinte die Geehrte schlicht. Den Abschluss machte Swiss Cycling Fricktal-Präsident Philipp Rheinegger, der die Hoffnung aussprach, dass der RV Sulz das Rennen auch im nächsten Jahr wieder durchführen werde.


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