Der Heilige Fridolin kehrt nach Kaisten zurück

  17.09.2015 Kaisten, Oberes Fricktal, Kunst, Kultur, Kommende Events

Von Janine Tschopp

«Der Heilige Fridolin ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Er gehört dahin», sagt der Kaister Viktor Bäumlin. Gesehen hat er die 88 Zentimeter grosse Fridolin-Figur mit dem toten Urso schon als junger Mann im Historischen Museum in Basel. Er wusste, dass Fridolin sowohl in der 1717 gebauten Kaister Kirche, als auch in der Vorgängerkirche seinen festen Platz hatte. Irgendwann wurde die Figur veräussert, und 1926 von den Verantwortlichen des historischen Museums in Basel gekauft. Seit drei Jahren setzen sich die Kaister Viktor Bäumlin und Georg Winter für die Heimkehr des heiligen Fridolins in ihre Dorfkirche ein. Vor einigen Monaten erhielten sie grünes Licht von der Kirchenpflege, sich weiterhin für die Fridolin-Figur einzusetzen. Vom Historischen Museum kam bald eine Absage. Das Basler Museum wollte die Figur nicht hergeben. So beauftragten die beiden einen Holzbildhauer aus Kriens, eine Kopie des Fridolins zu erstellen. Das Geld dafür, gegen 20 000 Franken, sammelten die beiden Kaister Kunstbegeisterten im eigenen Bekanntenkreis.

«Eine der schönsten Arbeiten»

Der Krienser Holzbildhauer Toni Meier und sein Sohn haben insgesamt rund 150 Stunden am Heiligen Fridolin mit dem toten Urso gearbeitet. «Für mich persönlich war es eine der schönsten Arbeiten, vor allem sehr anspruchsvoll», erklärt Meier. Studenten digitalisierten die Originalfigur in einem 3D-Scan, welcher die Basis für Meiers Arbeit war. Anhand dieser Daten reproduzierte der Holzbildhauer die Figur aus Lindenholz. Die Auftraggeber sind glücklich über das Resultat. Mit Ausnahme der Wurmlöcher, die bei der Originalfigur auszumachen sind, gibt es gemäss Winter, Bäumlin und Simon Merkofer von der Renovationskommission keinen Unterschied zwischen Kopie und Original.

Renovationsarbeiten abgeschlossen

Seit Pfingsten 2014 werden in der Kaister Dorfkirche Renovationsarbeiten durchgeführt. Gemäss Merkofer gehörten der Einbau der neuen Bodenheizung, die Bankheizung, der komplett neue Anstrich der Kirche sowie die Restauration aller Kirchenfiguren zu den «grössten Brocken» der Arbeiten. Der Kostenrahmen in der Höhe von 3,1 Millionen Franken ist eingehalten worden, wie Merkofer mitteilt. Der Betrag der erwarteten Spenden in der Höhe von 400 000 Franken wurde jedoch noch nicht erreicht. «Bis jetzt wurden erst 185 000 Franken gespendet. Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen noch mehr Geld zusammen kommt», so Merkofer. 


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