Pulver ungut – ein Pistenbericht aus Wegenstetten

  30.01.2014 Ausflüge, Unteres Fricktal, Wegenstetten, Sport

«Kaum fällt Schnee bis ins Flachland, erfreut sich der Skilift Föhrlimatt einer grossen Beliebtheit bei Jung und Alt.» So steht es auf der Webseite vom STV Wegenstetten geschrieben; und weiter: «Eine attraktive, nachts sogar beleuchtete Piste sorgt für sportliche Stunden.»
Wer hin und wieder mal nach draussen an die frische Luft geht, der ahnt es – die Sache hat aktuell einen Haken: Er will eben einfach nicht bis ins Flachland fallen, dieser Schnee. Und deshalb herrscht Stillstand in Wegenstetten.

Der letzte Winter begann fulminant
Noch nie in dieser Saison war der Skilift «Föhrlimatt» in Betrieb. Schon fast in saftiges Grün eingebettet liegt die Landschaft dem Betrachter zu Füssen, hier auf 575 Meter über Meer, den Punkt, den die Liftbetreiber liebevoll als «Top of Föhrlimatt» bezeichnen.

Noch ist die Angst nicht allzugross, dass aus dieser Saison plötzlich ein «Flop of Föhrlimatt» werden könnte. Zwar ist er hier oben in Wegenstetten nicht für das Wetter verantwortlich, aber guten Mutes sagt Gerhard Schreiber dennoch: «Ich glaube schon, dass der Lift in dieser Saison noch irgendwann laufen wird.» Schreiber ist einer der damaligen Initianten, welche den Wegenstetter Hang zur Skipiste machten und zu Beginn der Siebzigerjahre einen Lift realisierten. Die NFZ kontaktierte den Mann bereits in der vergangenen Saison. Diese begann hervorragend und ausserordentlich früh, wie ein Archivbild vom 12. Dezember 2012 zeigt. «Der letzte Winter war wirklich gut», sagt Schreiber entsprechend. Bislang am Längsten in Betrieb war der Skilift 1986: Von Mitte Januar bis Mitte März ununterbrochen. Einen ganzen Winter lang geschlossen war die Föhrlimatt zudem eine halbe Ewigkeit nicht mehr, es muss irgendwann zu Beginn der Neunzigerjahre gewesen sein.

Immer schön locker bleiben
Ganz offensichtlich bringt der milde Januar hier oben in Wegenstetten keinen aus der Ruhe, oder um es nochmals mit Schreibers Optimismus zu formulieren: «Der fehlende Schnee heisst noch nichts. Es gab auch Jahre, da konnte der Skilift erst im März in Betrieb genommen werden.» Trotzdem gilt: Je früher, desto besser – denn oftmals hätten die Fricktaler nach Ende der Sportferien und zurückgekehrt aus den Bergen weniger das Bedürfnis, nochmals in der Heimat auf die Skier zu stehen. «Das spürt man in der Tat immer wieder», sagt Schreiber und bleibt zum Schluss locker wie ein Schuss Pulverschnee: «Es ist ja nicht so, dass wir in arge finanzielle Nöte kommen, wenn der Skilift länger stillsteht – die meiste Arbeit ist sowieso ehrenamtlich.» Und daneben wird die Skihütte für verschiedene gesellschaftliche Anlässe vermietet; selbst wenn wie jetzt die Piste eher im grünen als im weissen Bereich ist.


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