Alltag auf dem Tierlignadenhof: jetzt auch im Fernsehen
17.04.2020 KaistenIn die grosse Gemeinschaft auf dem Tierlignadenhof in Kaisten hat sich seit Februar regelmässig ein dreiköpfiges Team des Schweizer Fernsehen gemischt. Bei «SRF bi de Lüt – Echte Tierhelden» wird ab 24. April unter anderem vom Hof-Alltag der beiden Betreiberinnen Stefanie und Janina Sutter berichtet.
Susanne Hörth
Sprechen Stefanie und Janina Sutter über ihre Schützlinge, geschieht das ganz oft mit dem Wort «Tierlis». Ganz gleich, ob damit die Meerschweinchen, die Hühner, Enten, Hunde, Katzen, Pferde, Ziegen, Schafe, Schweine, Esel und all die anderen, weit über 150 Bewohner des Kaister Tierlignadenhofes gemeint sind. Der Ausdruck «Tierlis» steht für die Zwillingsschwestern, die den Hof gemeinsam führen, in erster Linie stellvertretend für die grosse Zuneigung und ganz besonders für den respektvollen sowie verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren. Reden und kümmern sich die beiden Frauen um ihre Tierlis, so wird jedes einzelne mit Namen angesprochen. Von jedem kennen sie zudem die Geschichte. Fast immer sind es traurige Geschichten. Krank, alt, nicht mehr gewollt oder gar ausgesetzt: die Gründe, weshalb die Tiere plötzlich heimatlos wurden, ähneln sich immer wieder. Es vergeht kaum ein Tag, an welchem das Tierlignadenhof-Team nicht um Hilfe gebeten wird. Nicht immer können sie Hand bieten, denn auch hier sind bei Platz und bei der Vernunft Grenzen gesetzt. Der Hof lebt von Spenden. Den vielen Tieren, die auf dem Kaister Hof bereits ein Zuhause auf Lebzeiten gefunden haben, soll es an nichts fehlen.
Tierische Helden
Wo so viele unterschiedliche Tiere zusammen in einer grossen Gemeinschaft leben, ist kaum ein Tag wie der andere. Füttern, pflegen, Ställe misten, Tierarztbesuche, Besucherführungen, Aufnahme neuer Tiere und vieles mehr wollen erledigt werden. Kurzum: Der Alltag ist nie gewöhnlich, immer spannend, manchmal sehr streng, zeitweise traurig, oft fordernd, genauso oft aber auch fröhlich. An diesem tierischen Alltag können nun die Fernsehzuschauer mit der mehrteiligen Sendung «SRF bi der Lüt – Echte Tierhelden» teilhaben.
Das Schweizer Fernsehen nimmt ab 24. April an fünf Freitagabenden mit in das Leben von solch tierischen Helden. Zwei von ihnen sind die Schwestern Stefanie und Janina Sutter. «Als wir im vergangenen September vom Schweizer Fernsehen betreffend einer Teilnahme angefragt wurden, haben wir einen Moment überlegen müssen», erklärt Stefanie Sutter. Für sie und ihre Schwester ist es ganz wichtig, dass die Tiere und nicht die Menschen im Vordergrund stehen. «Natürlich wissen wir, dass die Zuschauer auch etwas über die Leute, die hinter einer solchen Sache stehen, erfahren wollen.» Die Hofbetreiberinnen sahen auch die Chance, die mit der Sendung verbunden ist. «Nämlich unsere Philosophie über die Liebe, die Haltung und Verantwortung gegenüber den Tieren zu vermitteln», betont Janina Sutter.
Die Dreharbeiten, welche im Februar begonnen haben, bedeuten für das Hof-Team, insbesondere für die Tiere einige Herausforderungen. Ein Drehbuch gab es zum Glück nicht. An dieses hätten sich die tierischen Darsteller auch kaum gehalten. Das Hundegebell ist spontan, ebenso das Meckern der Ziegen. Und wenn eines der Pferde gestreichelt werden möchte, kümmert es nicht, dass da eigentlich gerade eine andere Szene gedreht werden sollte. Der auf dem Tisch deponierte Notizblock wird auch gerne als willkommener Katzenschlafplatz in Beschlag genommen. Gelebter Alltag auf dem Tierlignadenhof halt.