Alphornklänge im Garten des Alterszentrums
07.04.2020 LaufenburgTrotz Abschottung – den Bewohnerinnen und Bewohnern der «Klostermatte» in Laufenburg geht es gut. Für einmal gab es zur Abwechslung ein stimmiges Ad-hoc-Konzert. Das Publikum hörte von den geöffneten Fenstern und von den Balkonen den Alphornklängen zu.
Dieter Deiss
«Herzlich willkommen» heisst es auf einer grossen Tafel über dem Haupteingang zum Alterszentrum «Klostermatte». Derzeit freilich gleicht das Haus eher einer Festung, denn einer Begegnungsstätte. Mit hohen Gittern sind das Haus und der grosse Garten abgesperrt. «Zutritt verboten» heisst es überall. Aus Angst vor dem Eindringen des Coronavirus’ sind die Bewohnerinnen und Bewohner praktisch gänzlich abgeschottet von der Aussenwelt. Monika Thönen, Kurt Amsler und Paul Roth ist die Liebe zum Alphornspiel gemeinsam. Um etwas Abwechslung in den eintöniger gewordenen Alltag im Alterszentrum zu bringen, schlossen sie sich zu einem Ad-hoc-Trio zusammen und überraschten die Bewohnerinnen und Bewohner mit einem Ständchen. Während das Trio im gebotenen Corona-A bstand draussen im Garten spielte, öffneten die Bewohnerinnen und Bewohner die Fenster oder traten auf die Balkone hinaus, um gebannt dem Spiel zu lauschen. Dies sei der erste öffentliche Auftritt des Trios, meinte schmunzelnd Kurt Amsler.
Selbst engste Angehörige der Bewohnerinnen und Bewohner haben im Moment keinen Zutritt zum Alterszentrum. «Dies ist keine einfache Situation», betont Zentrumsleiter Heinz Stucki und meint: «Wichtig ist für uns, dass der Betrieb auch auf der psychischen Ebene stabil bleibt.» Man versuche so weit wie möglich den Normalbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Stimmung unter den Bewohnenden sei denn auch recht gut.
Kontakt über Skype
Im Haus wurden drei Skype-Stationen eingerichtet, über welche die Bewohnenden mit ihren Angehörigen sprechen können und diese gleichzeig im Bild haben. Dies habe sich recht gut angelassen. Grundsätzlich dürfen sich alle im Haus sowie im nahen Garten frei bewegen. «Aus Sicherheitsgründen haben wir jetzt aber die Cafeteria zu einem zusätzlichen Speisesaal umfunktioniert. Dadurch sitzen jetzt an einem Sechsertisch nur noch drei Leute zusammen», erzählt der Zentrumsleiter.
Nachdem die Zugangssperre jetzt zwei Wochen in Kraft sei, bestehe die Gewissheit, dass sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner nicht von Covid-19 befallen sind. Das Virus könne nur noch von aussen ins Zentrum hineingetragen werden. Das Personal arbeitet deshalb nur noch mit Mundschutz. Bei geringsten Anzeichen einer Erkrankung werde sofort getestet. Bisher waren drei solcher Tests nötig, die alle zum Glück negativ ausfielen. Pflegedienstleiterin Jutta van Dick windet dem Personal in dieser anspruchsvollen und verantwortungsvollen Situation ein besonderes Kränzchen: «Alle geben ihr Bestes und sind sehr darauf bedacht, die Hygienevorschriften strikte einzuhalten.» Da ja auch Coiffeur und Fusspf legerin keinen Zutritt mehr zum Alterszentrum haben, wurde von den Mitarbeiterinnen ein eigentlicher Beauty-Shop eingerichtet, der diese fehlenden Angebote übernimmt.