Hier fühlen sich Biber und Co. wohl

  03.04.2020 Frick

Veränderung beim Ziegeleiweiher in Frick

Jahrelang hinter einem Grüngürtel versteckt, präsentiert sich das Naturschutzgebiet Ziegeleiweiher im Lammet-Gebiet nun vom Weiherweg her offen und für alle zugänglich. Unterhalten wird das Gebiet vom Naturschutzverein Frick.

Simone Rufli

«Die Wurzeln dieser Geschichte reichen zehn Jahre zurück», sagt Ruedi Heusser vom Naturschutzverein Frick im Telefongespräch mit der NFZ. Vor zehn Jahren sei es gewesen, als das Gebiet «Ziegeleiweiher» in der Nutzungsplanung der Gemeinde Frick neu als Naturschutzzone ausgeschieden worden sei. Seit 2010 wurden in der Schutzzone Wald durch den Forstbetrieb Thiersteinberg schnellwachsende und standortfremde Bäume entfernt. Des Weiteren hat der Naturschutzverein diverse Kunstbauten und Absperrungen aus dem Gebiet weggeräumt. Zuletzt folgte die Aufwertung der Flächen ausserhalb der Waldzone unter der Federführung der Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons.

«Glücklicherweise haben wir beim Ziegeleiweiher nach einiger Zeit festgestellt, dass es sich beim Weiher um das Abwasserbecken der Ziegelei handelte. An gewissen Stellen setzte sich der Schlamm so fest, dass der Weiher da und dort etwas zugewachsen war. Seit zwei Jahren hat die Ziegelei nun ein Absatzbecken in Betrieb und in den Weiher fliesst nur noch sauberes Wasser», freut sich Ruedi Heusser. Die Wirkung des Absatzbeckens zeige sich unter anderem in einem deutlichen Rückgang an Schlamm.

Neue Fischart
Das freut auch die Tiere, die sich im und rund um das Naturschutzgebiet aufhalten. Neben zahlreichen Fischarten fühlen sich Stockenten, Blässhühner, Biber und ganz viele Frösche wohl im grossen Weiher und im zusätzlichen Tümpel, den der Forst im «Wäldli» angelegt hat. «Es gab eine Zeit, da mussten wir das Auto vorne bei der Einfahrt im Weiherweg stehen lassen und dann zu Fuss zum Haus gehen, weil so viele Frösche auf der Strasse zwischen Weiher und Lammetbächli unterwegs waren», erzählt Ruedi Heusser. Weil das Quartier heute viel stärker überbaut sei und entsprechend mehr Leute täglich dort verkehrten, seien nicht mehr ganz so viele Frösche im Gebiet unterwegs. Ganz aus dem Weiher verschwunden sei die Schleie, ein karpfenartiger Fisch. Hingegen tummeln sich Rotaugen, Egli und Hechte im sauberen Wasser des Ziegeleiweihers. «Und neu auch der Alet», stellt Heusser fest. 20 Jahre lang habe er diesen karpfenartigen Fisch nie an der Angel gehabt. «Jetzt ist er plötzlich da.» Einst habe man auch Forellen in den Weiher eingelegt. «Die wurden aber nie mehr wiedergesehen.» Genauso erfolglos blieb der Versuch mit dem Zander.

Biberspuren
Dafür ist im Spätsommer 2019 ein neuer Gast aufgetaucht: der Biber. Von der Sissle aus hat er sich durch das renaturierte Lammetbächli in Richtung Ziegeleiweiher aufgemacht. Seine Spuren sind entlang des Ufers gut zu sehen, was im Februar bereits viele Interessierte zur Teilnahme an einer Biberexkursion animiert hatte.

Auch im Bereich der Pflanzenwelt hat sich viel getan. Der Grüngürtel entlang des Weiherwegs ist verschwunden, der Zugang zum Weiher nun offen. Im Zuge der vom Kanton geforderten Aufwertungsmassnahmen wurden zudem auch nahe dem Weiherweg zwei zusätzliche Tümpel angelegt. Was noch fehlt, sind Sträucher und Obstbäume. «Die kommen noch», so Heusser. «Es ist geplant, die Aufwertungsmassnahmen noch in diesem Jahr zu beenden.»


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