Mit einer Überraschung ins Spiel

  10.03.2020 Frick, Handball

Der ehemalige Profispieler Marcus Hock unterstützt die Fricker Handballer

«Ich bin überzeugt, sie hätten es auch ohne mich geschafft», sagt Marcus Hock. Bei den Herren 1 des TSV Frick durfte er am Samstag den Sieg gegen die Gegner aus dem Appenzellerland feiern – als Spieler. Der 37-Jährige, der heute in Kaisten wohnt, war viele Jahre lang Profispieler in der deutschen Bundesliga.

Susanne Hörth

Mit einem 31:30-Sieg gegen den TV Appenzell und zwei Punkten mehr im Gepäck reiste das Herren- 1-Team des TSV Frick vor einer Woche nach Hause. Es war der dritte Sieg der Erstligisten im Kampf gegen den Abstieg. Auf Revanche hoffend, kamen am Samstag die Handballer des TV Appenzell in die Ebnet nach Frick. Und sie mussten sich nach einem spannenden Match wiederum mit einer knappen Niederlage geschlagen geben. Stand es in der Pause noch 15:16 für die Gäste, so entschied die heimische Mannschaft schlussendlich das Spiel mit 30 gegen 27 Treffer für sich. 8 Punkte verbuchen die Füchse nun bereits für den anvisierten Ligaerhalt auf ihrem Konto.

Zu den jubelnden Siegern am Samstagabend gehörte erstmals auch der Kaister Marcus Hock. «Trainer Bruno Stadelmann und ich sind befreundet. Er hat mich bereits im vergangenen Jahr angefragt, ob ich im Notfall die Fricker Mannschaft unterstützen kann», so Hock gegenüber der NFZ.

Schon in ganz jungen Jahren als Handballtalent erkannt, unterschrieb Marcus Hock bereits als 19-Jähriger seinen ersten Profivertrag bei der deutschen Bundesliga. Die Profikarriere beendete er, als er mit 29 Jahren zusammen mit seiner Ehefrau in die Schweiz zog. Dem Handball-Sport kehrte er trotzdem nicht den Rücken zu und spielte fünfeinhalb Jahre lang beim NLB-Klub TV Möhlin. Als 35-Jähriger wechselte er dann zum STV Baden. Neben Arbeit, Haus und Familie in Kaisten – seit etwas mehr als sieben Monaten sind Marcus Hock und seine Ehefrau Eltern eines kleinen Buben – fehlt die Zeit für mehrere Trainings unter der Woche und Spiele am Wochenende immer mehr. «Ich trainiere aber immer wieder beim TV Möhlin oder eben auch mit den Frickern», so Hock.

«Da gehören sie hin»
Wenn der fast zwei Meter grosse Hock – zwei Zentimeter fehlen bis zu dieser Marke – auch zufrieden mit seiner Leistung gegen den TV Appenzell von letztem Samstag ist, so meint er aber auch sehr bescheiden: «Ich bin überzeugt, dass sie es auch ohne mich geschafft hätten. Sie sind gut und sie spielen zu Recht in der ersten Liga. Da gehören sie hin.» Zum Sieg der Fricker hat Marcus Hock sechs Tore beigetragen. «Für mich war es toll, ich habe mich gefreut, nach fast zwei Jahren wieder einmal auf dem Spielfeld zu stehen.»

Am kommenden Samstag findet in der Ebnet in Frick bereits das nächste Heimspiel statt. Die Fricker Handballer treffen hier auf den TV Horgen. «Ja, ziemlich wahrscheinlich schon», grinst Marcus Hock auf die Frage, ob er auch dann gemeinsam mit den Füchsen auf das gegnerische Tor spielen und damit den nächsten Sieg anvisieren wird. Und die Zukunft? «Das weiss ich momentan nicht. Wenn es die Familie und der Beruf zulassen, trainiere und spiele ich.» Aber festlegen als regelmässiger Spieler oder gar als Trainer in einem Team möchte er sich momentan nicht. Aushelfen bei einer Mannschaft, wenn dort Not am Spieler herrscht, darüber lässt der Kaister aber mit sich reden. Er steht jetzt auf, will sich verabschieden. Denn daheim warten Frau und Sohn auf ihn. Und dieser möchte er so viel seiner freien Zeit widmen wie nur möglich.


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