Kirche voller Tänze und voller Jugendlicher

  02.01.2018 Gipf-Oberfrick, Musik

Gipf-Oberfricker Kirche wurde ein paar Stunden lang zum fröhlichen Ort des Feierns

Kirche einmal anders:
Jugendliche, die zum Taizé-Treffen nach Basel angereist und in der Gastregion Gipf-Oberfrick bei Gastfamilien wohnten, führten in der Kirche Gipf-Oberfrick Tänze und fröhliche Gesänge auf.

Martin Binkert

Ungewohnte Auftritte in der katholischen Kirche in Gipf-Oberfrick: Jugendliche und etliche Erwachsene formten sich zur Polonaise und gaben sich die Hände für einen volkstümlichen Tanz. Dort, wo sonst vor der Orgel der Platz für den Kirchenchor oder für ein Orchester bestimmt ist, war nun die Bühne frei für heitere Darbietungen.

Das «Fest der Nationen» in den frühen Morgenstunden des eben angebrochenen neuen Jahres war für die 218 meist ausländischen Gäste einer der Höhepunkte des in Basel stattfindenden Europäischen Jugendreffen. 218 der über 16 000 Jugendlichen hatten in der Gastregion Gipf-Oberfrick (Gipf-Oberfrick, Frick, Wittnau, Wölflinswil, Oberhof, Oeschgen, Eiken, Schupfart, Obermumpf) in verschiedenen Familien Platz gefunden. Dafür hatte sich eine Gruppe Jugendlicher sehr stark eingesetzt.

Das zum 40. Mal durchgeführte Jugendtreffen dauerte vom 28. Dezember 2017 bis zum 1. Januar 2018.

Menschengirlanden um die Bänke
Galten die Anlässe während den Tagen hauptsächlich dem Gebet, religiösen Liedern und dem Austausch in Gruppen zu Bibelzitaten, ging es am «Fest der Nationen» unbeschwert und heiter zu. Ob aus Polen, Ungarn, der Ukraine, Belarus (Weissrussland), Rumänien, Kroatien, Spanien, Frankreich, Deutschland oder der Schweiz, jedes Land präsentierte sich mit typischen Liedern und Tänzen, zum Teil noch in ihren traditionellen Kleidern. So traten die Gäste aus Deutschland mit dem Lied «Vater Abraham» auf, die Spanier mit ihrem Tanz «Macarena», während die Schweizer «Alperose» von Polo Hofer vortrugen. Oft forderten die Gruppen alle Anwesenden zum Mitfeiern, zum Mitsingen und zum Mittanzen auf. So entstanden rund um die Kirchenbänke lange Menschengirlanden. Begonnen hatte das «Fest der Nationen» an Silvester um Mitternacht nach einem Gottesdienst mit Taizé-Liedern. Fanden die ersten beiden Produktionen noch draussen rund um ein loderndes Feuer statt und sich die Gäste mit Tee und Gemüsesuppe stärken konnten, waren aufgrund des aufkommenden Regens die weiteren Darbietungen in die Kirche verlegt worden.

Am Montagnachmittag verabschiedeten sich die jungen Gäste nach einem Taizé-Gebet im reformierten Kirchzentrum Frick nach vier intensiven Tagen von ihren Gastfamilien. Nicht nur den Gästen, auch vielen Gastfamilien fiel der Abschied schwer: Sie kamen als Fremde, sie gingen als Freunde.


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