Ein bisschen Engel

  29.11.2017 Möhlin

Dank ihnen existiert der Möhliner Adventsmarkt auch nach 30 Jahren

Wenn morgen das erste Türchen am Kalender aufgeht, öffnet der Adventsmarkt seine Tore. Ohne Vreni Siegenthaler und Gisela Hilpert wäre das nicht mehr so.

Es ist das Jahr 1987, als es zum ersten Mal öffentlich nach Weihnachten duftet. Der damalige Verkehrs- und Verschönerungsverein stellt auf die Beine, was heute viele vermissen würden, würde es nicht mehr existieren. 1987 ist das Geburtsjahr des Möhliner Adventsmarktes. Den Verkehrs- und Verschönerungsverein gibt es nicht mehr, die Markttradition aber hat die Zeit überdauert. Und morgen ist es wieder soweit. Der Adventsmarkt auf dem Gemeindehausplatz öffnet seine Tore. Freitag, Samstag, Sonntag. Es duftet nach Weihnachten.

Bereits im Sommer geht es los
Das ist vor allem das Verdienst von Vreni Siegenthaler und Gisela Hilpert. Seit Jahren zeichnen die beiden Frauen als Organisatorinnen für den Adventsmarkt verantwortlich. Ihr ehrenamtliches Engagement hält die schöne Tradition am Leben. Die Freude der Besucher, die besondere Stimmung, wenn die Zeit der Besinnlichkeit anbricht, vielleicht ein Dankeschön, all das ist ihnen Lohn genug. Bereits im Juni geht es jeweils los. Dann sitzen die beiden Frauen zusammen, die Vorarbeiten beginnen, potenzielle Aussteller werden angeschrieben, es folgt die Einteilung der Marktstände und immer wieder die Kommunikation mit der Gemeinde. «Ohne diesen Goodwill der Gemeinde, die uns die Infrastruktur zur Verfügung stellt, wäre das gar nicht möglich», sagt Vreni Siegenthaler.

Keine Massenabfertigung
Siegenthaler und Hilpert sprechen von diesem Flair, diesem vorweihnächtlichen Zauber, der sich jeweils über den Asphalt beim Gemeindehausplatz legt. Das liegt insbesondere auch daran, dass die feilgebotene Ware ein Inbegriff der Entschleunigung ist. Nur Selbstgemachtes wird am Adventsmarkt angeboten. Will heissen: die Aussteller präsentieren die Werke aus ihren Hobbys. Stoffpuppen, von Hand gebastelte Ansichtskarten, geschnitzte Holzfiguren, Backwaren. Niemand, der an diesem Adventsmarkt so richtig abkassiert, die Leidenschaft für die eigene Tätigkeit ist das eigentlich Kostbare.

30 Jahre später
Vreni Siegenthaler ist eine Frau der ersten Stunde. Schon 1987 stand sie auf dem Gemeindehausplatz mit einem eigenen Stand. Verpasst hat sie seither keine Ausgabe. «Einmal war ich krank, da musste ich für den Freitag passen. Samstag und Sonntag war ich aber wieder da», sagt sie, lacht. Und sie war auch da, als es darum ging, den Adventsmarkt am Leben zu erhalten. Siegenthaler gehört zu jenem Stamm von fünf Ausstellern, die vom Verkehrs- und Verschönerungsverein die Organisation übernahmen. Auch Gisela Hilpert stiess dazu. Heute, 30 Jahre später, ist der Adventsmarkt nicht mehr wegzudenken. Rund sechzig Ausstellende und Besucher aus der ganzen Region, die durch die «Meler Marktgasse» schlendern. «Nein», sagen Siegenthaler und Hilpert. Nein, sie hätten keine Ahnung, wie viele Besucher es manchmal sind und man merkt, dass ihnen sowieso andere Dinge wichtiger sind: zu wissen etwa, dass sie mit dem Adventsmarkt den Duft nach Weihnachten ins Dorf bringen und so den Menschen eine Freude bereiten. Es zählt die Begegnung, sind sich die beiden einig. Dass diese auch nach dreissig Jahren beim Gemeindehausplatz stattfindet: das liegt an Vreni Siegenthaler und Gisela Hilpert.


Adventsmarkt Möhlin auf dem Gemeindehausplatz. Freitag, 1.12., 17-20.30 Uhr; Samstag, 2.12., 11-19.30 Uhr; Sonntag, 3.12., 11-17 Uhr.


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