Wie lebt der «Glögglifrosch»?
23.07.2019 MöhlinMöhliner Schulklasse entdeckt die Geburtshelferkröte
Die Primarschulklasse 3a der Primarschule Möhlin hat im Rahmen eines Jurapark-Schulmoduls den Lebensraum der Geburtshelferkröte, die wegen ihres glockenähnlichen Rufes auch Glögglifrosch genannt wird, erforscht.
Verschiedene Klassen aus den Juraparkgemeinden haben an der Durchführung des Jurapark-Moduls «Glögglifrosch – eine besondere Kröte» teilgenommen. Das Schulmodul besteht aus Aktivitäten im Schulzimmer und in der Natur. Ergänzend zum normalen Unterricht konnten die Schüler so direkt in der Natur ins Thema eintauchen.
Die Klasse 3a des Storebode Primarschulhauses fuhr für die erste Exkursion voller Spannung an den Ellenbogenweiher nach Zeiningen. Die Metamorphose von Kaulquappen zu Fröschen haben die Kinder bereits im Schulzimmer erlebt und besprochen. Nun freuten sich alle, die Amphibien in der Natur beobachten zu können. Die ausgebildete Modulleiterin Sandra Leubin vom Jurapark Aargau erwartete die Kinder und bald schwärmten die Schüler aus, um den Lebensraum des Glögglifrosches genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei wunderten sich alle über die Vielzahl an Insekten und anderen Tieren, die sie im Wasser, unter Steinhaufen und in der Luft entdeckten und teilweise auch fangen konnten.
Die Kinder lernten auch, Verstecke für den Glögglifrosch zu bauen. Einen halben Tag errichteten sie mit Sand, Steinen und alten Ziegeln eine Natursteinmauer in der eigenen Gemeinde Möhlin. Das Material stellte der ortsansässige Verein für Natur- und Vogelschutz unter der Leitung von Martin Hohermut zur Verfügung. Dabei gab es rund um den Teich viel zu entdecken und erforschen. Dieses Wissen wurde durch die Drittklässler an die anderen Klassen des Schulhauses mit Hilfe von kurzen Vorträgen weitervermittelt. So können auch die anderen Kinder die seltene Tierart in der Region und ihren Lebensraum kennen und schätzen lernen. (mgt)
Geburtshelferkröte
Die Geburtshelfer-Kröte lebt in der Schweiz nördlich der Alpen und hat eine bemerkenswerte Lebensweise: Im Gegensatz zu anderen Krötenarten paaren sich die Geburtshelfer-Kröten nicht im Wasser, sondern an Land. Vor der Paarung stossen sowohl Männchen als auch Weibchen Rufe aus, die ähnlich wie ein Glockenspiel klingen – daher auch der lokale Name «Glögglifrosch». Auf die Rufe folgt die Paarung am Ufer des Heimatgewässers. Im Gegensatz zu anderen Arten legen die Geburtshelfer-Kröten den Laich danach auch nicht im Wasser ab. Das Männchen trägt den Laich stattdessen 20 bis 45 Tage am Rücken. Diese Zeit verbringt er verborgen, meist in Erdhöhlen. Erst danach kehrt er zu seinem Heimatgewässer zurück.
Die Geburtshelferkröten leben vor allem in stehenden Gewässern wie Seen oder Weihern. Manchmal kommen sie aber auch an strömungsfreien Stellen in Flüssen vor. An Land bevorzugen die Kröten sonnige Hügel, die lehmig oder sandig sind. In bewohnten Gebieten leben die «Glögglifrösch» in fugenreichen Mauern, auf Terrassen oder in Steinhaufen.