Nicht nur die Fritteuse lief übers Wochenende auf Hochtouren, auch die Wasserfahrer von Ryburg-Möhlin schalteten auf Betriebstemperatur. Den Aargauer Cup, den sie als Gastgeber im Rahmen ihres traditionellen Fischessens austrugen, gewannen sie gleich selber. Da darf man schon mal eine kleine Party im Boot schmeissen – wenn auch bloss fürs Foto. Der WFV Ryburg-Möhlin zeigte eine bärenstarke Teamleistung. (rw)

«Stausee-Giganten»

Möhlins Wasserfahrer mit einer Machtdemonstration

Zuhause vor eigenem Publikum gewinnt der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin am Wochenende den Aargauer Cup. Mit im Boot: der erstaunliche Reto Wunderlin.

Ronny Wittenwiler

Irgendwann am Sonntag kam die Nachricht: «Es könnte für Ryburg-Möhlin ein Hammerresultat geben.» Vereinspräsident Pascal Sacher sollte Recht behalten, bald darauf stand es geschrieben auf der Rangliste. Der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin krönt sich mit einer ganz starken Vorstellung zum Sieger des Aargauer Cups.

«Das ist gewaltig»
Insgesamt nahmen 21 Vereine teil, darunter auch Basler, Berner und Zürcher; doch die Fricktaler aus Ryburg-Möhlin schafften sie alle. Mit einer Gesamtzeit von 19:02,2 gewannen sie überlegen die Vereinswertung und nahmen dem zweitplatzierten AWS Birsfelden über 55 Sekunden ab. Die fünf besten Fahrzeiten von jedem Verein zählen jeweils für die Vereinswertung. «Wir können es also doch noch, wenn wir wollen», sagt Präsident Sacher und lacht.

Ihm selber gelang ebenfalls eine starke Leistung: In der Kategorie Senioren fuhr er mit einer Zeit von 3:52,4 auf den dritten Rang. In dieser Kategorie ist denn auch der Klassenbeste vom ganzen Wochenende zu suchen. «Bei ihm staunt man immer wieder, das ist eine gewaltige Leistung», sagt Sacher.

Die Rede ist von Reto Wunderlin. Der Mann aus den Reihen vom WFV Ryburg-Möhlin gewann mit 3:37,5 nicht bloss überlegen bei den Senioren (mit knapp 15 Sekunden Vorsprung), er fuhr zudem von allen Wettkämpfern gleich auch die schnellste Zeit. Wunderlin mit seinen 47 Jahren war knapp zwei Sekunden schneller als der Sieger in der Kategorie Aktive. Doch auch dort gab es für den WFV Ryburg-Möhlin Grund zu feiern: Fabian Sacher fuhr auf Rang drei von insgesamt 103 gestarteten Wettkämpfern. Schneller als er an diesem Wochenende waren bloss die beiden Aktiven vor ihm und – der erstaunliche Reto Wunderlin von den Senioren…

Komplimente von der Konkurrenz
Auch bei den Veteranen schaffte es der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin aufs Treppchen. Thomas Hirter fuhr auf den zweiten Rang (3:52,5). Bereits am Samstagabend, quasi bei Hälfte des Wettkampfs, kam ein Kompliment von der Konkurrenz. Der Wasserfahrverein Muttenz schrieb via Facebook: «Heute hat der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin zum Aargauer Cup eingeladen und dabei eine interessante Strecke präsentiert. Zudem gaben sie gleich von Beginn an den Tarif durch und fuhren reihenweise gute Zeiten.» Die Rede war von einem «Stausee-Giganten».

Und so gab es dann am Sonntagabend einiges zu feiern für die heimischen Wasserfahrer. Besonders freut den Präsidenten Sacher auch das: «Wir hatten von unserem Verein fünfzig Fahrer für den Wettkampf gemeldet. Zweiundzwanzig davon starteten in den Kinderund Jugendkategorien.» Sacher blickt nicht nur auf ein geglücktes Wettkampfwochenende zurück, sondern gleichfalls auf einen schönen gesellschaftlichen Anlass. Wieder einmal lockte das traditionelle Fischessen viele Besucher an den Rhein. So macht das Gewinnen vielleicht noch ein bisschen mehr Spass.