Fredy Böni, Gemeindeammann von 2006-2021

Zu Ehren von Fredy Böni trägt ein Möhliner Dorfbrunnen nun dessen Namen. Der Brunnen ist nah am Wasser gebaut, Böni war es am Freitag auch.

Ronny Wittenwiler

Seine Gemeinderatskollegen hatten entschieden, dass es in Stein gemeisselt sein soll: Fredy Böni, Gemeindeammann von 2006-2021. So steht es jetzt geschrieben am Brunnen gegenüber vom Beck Maier. Am Möhlinbach gelegen, ist der Brunnen nah am Wasser gebaut, Fredy Böni sollte es auch noch sein an diesem für ihn ganz besonderen Freitag. Nach der Enthüllung des Fredy-Böni-Brunnens am Mittag folgte am Abend die Gemeindeversammlung.

Sensibler Familienmensch
Dort zeichnete Vizeammann Lukas Fässler als Kapellmeister für die Verabschiedung von Fredy Böni verantwortlich. Umrahmt von Klängen der Musikgesellschaft, dem Zutun von Fahnendelegationen und der Ryburger Tambouren, traf auch Fässler den Ton. Ihm bleibe von Verabschiedungen jeweils haften, dass meistens das Schaffen äusserst positiv und lobend erwähnt werde, «alles im Wissen, dass keiner der Geehrten jeweils so gut wie in einer Laudatio gewesen sein kann, aber auch nie so schlecht, wie er vielleicht zu seiner aktiven Zeit im Amt auch von anderen ab und zu getadelt worden ist.» Gerade in exekutiven politischen Funktionen merke man jeweils erst, was alles gemacht worden sei, wenn es eben nicht mehr gemacht werde.

Habe Fredy Böni etwas vertreten, dann mit Herzblut, Leidenschaft und Engagement, sagte Fässler; er zeichnete auch das Bild eines sensiblen Familienmenschen. Und: «Ich erlebte ihn als engagierten, präsenten und durchsetzungsstarken, aber auch sehr emotionalen und manchmal auch sehr sturen politischen Menschen.» Böni sollte im Anschluss die Anwesenden ebenso zum Schmunzeln bringen: «Lukas hat eine treffende Rede gehalten, indem er meine Stärken, aber auch meine Schwächen schonungslos dargelegt hat. Sie können mir aber glauben: Wenn es um die Finanzen ging, dann habe ich manchmal den Eindruck bekommen, dass einer den noch stureren Kopf hat als ich.»

Ein bewegter Gemeindeammann
Die 33. und letzte Gemeindeversammlung unter Fredy Böni als Gemeindeammann: förmlich spürbar war, dass dieser Abend vielen Besucherinnen und Besuchern fast ein wenig als denkwürdig und ganz besonders als würdig in Erinnerung bleiben wird. «Ich bin überwältigt und es fällt mir nicht leicht, ein paar Worte zu sagen», zeigte sich Fredy Böni sichtlich bewegt. Er sagte das, nachdem Lukas Fässler seine Laudatio mit folgenden Worten geschlossen hatte: «Wir danken dir, Fredy, ganz herzlich für dein unglaublich grosses Engagement, deine wertvolle, aktive gestaltende Führung von Gemeinderat und Verwaltung und letztlich von der Gemeinde Möhlin, die dir, dass wissen wir alle, heute und auch in Zukunft sehr am Herzen liegt. Wir wünschen dir für die Zukunft und vor allem auch deiner Frau Antonia ganz gute Gesundheit, viel Glück und Wohlergehen.» Zweihundert anwesende Menschen erhoben sich und zollten ihre Wertschätzung in minutenlangem Beifall. Und unten im Dorf, am Eingang zur Brunngasse, wo Fredy Böni zuhause ist, steht es jetzt auf einem Brunnen in Stein gemeisselt: Fredy Böni, Gemeindeammann von 2006-2021.

Batastrasse kann saniert werden

Souverän bewilligt 2,6 Millionen-Kredit

Die Möhliner Gemeindeversammlung vom Freitagabend erteilt Zustimmung für die Sanierung der Batastrasse.

Ronny Wittenwiler

Obschon die Gemeindeversammlung ganz im Zeichen der Verabschiedung von Gemeindeammann Fredy Böni und weiteren Personen stand, gab es auch das eine oder andere zu beschliessen am Freitagabend. So auch für Gemeinderat Thomas Freiermuth, der den 201 anwesenden Stimmberechtigten die Sanierung und den Ausbau der Batastrasse beliebt machte.

Baubeginn im Sommer
Die Batastrasse mit Verbindung in den wachsenden Bata-Park gilt als vielbefahrene Achse, als sogenannte Quartiersammelstrasse ist sie mit der Zeit in die Jahre gekommen (die NFZ berichtete). Das sah offenbar auch eine deutliche Mehrheit so, die schliesslich den beiden beantragten Geschäften zustimmte: einerseits dem Verpflichtungskredit in Höhe von 2,15 Millionen Franken für den Strassenausbau inklusive Erneuerung der Beleuchtung (LED), andererseits dem Verpf lichtungskredit in Höhe von 450 000 Franken für einen Teilersatz der Wasserleitung. Die Batastrasse führt vom Bata-Kreisel bei der Industriestrasse vorbei an Jugendhaus und Tennishalle hoch bis zur Fridolins-

Kapelle und zum Restaurant Schiff, wo sie in die Hauptachse durchs Dorf mündet. Der gesamte bestehende Strassenkörper inklusive Gehweg, Randabschlüsse und Strassenentwässerung wird nun abgebrochen und neu erstellt. Die Arbeiten erfolgen in Etappen und ein Baubeginn ist vorgesehen für Spätsommer 2022. Man rechne mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren, erklärt Gemeinderat Thomas Freiermuth.

Auch bewilligte die Gemeindeversammlung die Gelder in Höhe von 880 000 Franken für bauliche Optimierungen im Bereich der Abwasserreinigungsanlage (ARA), unter anderem durch die Realisierung eines sogenannten «Feinstoffrückhalts» sowie durch den Neubau einer Ringleitung.

Nach rund einer Stunde war die Sache gegessen, sämtliche Geschäfte bewilligt und ein Überweisungsantrag von FDP-Präsident Martin Frana deutlich abgelehnt: Die FDP wollte den Gemeinderat verpf lichten, künftig in einem separaten Bericht aufzuzeigen, worauf zu verzichten sei, damit sich Möhlin einen Steuerfuss von 112 Prozent leisten könnte (statt bisher 115 Prozent). Das Nein dieses Antrags sei auch ein Vertrauensbeweis in den künftigen, neuen Gemeinderat, kommentierte der abtretende Gemeindeammann Fredy Böni.

Würdigung
Neben Böni (SVP) scheidet per Ende Jahr auch Gemeinderat Karl Eiermann (FDP) aus der Exekutive aus. Karl Eiermann habe als Gemeinderat seine Zeit geopfert und sich engagiert, sprach Böni seinen Dank aus und er selbst, Karl Eiermann, bedankte sich, auch bei der Versammlung, «fürs Miteinander und für vier tolle Jahre.»

Ebenso verabschiedet wurden am Freitagabend die Schulpfleger Stephan Müller (Präsident), Janine Born, Martin Frana und Diana Lamprecht. Nach Auf lösung der Schulpflege per Ende Jahr liegt die Kompetenz neu beim Gemeinderat. Gemeindeammann Böni sprach den Mitgliedern der Schulpf lege seinen Dank aus und bemerkte: «Wir haben heute eine sehr gut funktionierende Schule.»