Das 24/7-Dorflädeli in der Box
13.09.2022 MünchwilenDer neue Münchwiler Laden funktioniert autonom
Münchwilen hat seit vergangenem Donnerstagabend wieder eine Einkaufsmöglichkeit. Es handelt sich dabei um eine «avec box». Die erste ihrer Art, welche die Valora-Gruppe im Kanton Aargau in Betrieb nimmt. Mittels App auf dem Smartphone kann die Kundschaft die Ladentüre öffnen, Waren scannen und bezahlen.
Susanne Hörth
«Im April 2006 ist der Dorf laden bei uns zugegangen. Dass wir jetzt wieder einen haben, freut uns riesig», sagt Bruno Tüscher am Donnerstagabend bei der kleinen Einweihungsfeier auf dem Wendeplatz beim Dorfeingang. Die nun in Münchwilen wieder vorhandene Einkaufsmöglichkeit ist in mehrfacher Hinsicht speziell. Es handelt sich um eine mobile «avec box» von Valora. Deren Mitarbeiter Michael Berli erklärt: «Diese hier in Münchwilen ist die erste, die wir im Kanton Aargau aufgestellt haben.» Seit 2019 hat die Valora-Gruppe in grösseren Städten damit begonnen, solche autonomen Einkaufsboxen, anfänglich orange Container, nun gefälligere, holzverkleidete Boxen, aufzustellen. Angeboten werden darin rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, Waren des täglichen Bedarfs. Zu den Umsatzzahlen der bestehenden «avec boxen» will sich das Unternehmen aus Konkurrenzgründen nicht äussern. Hingegen schon, dass man bei den bisherigen autonomen Verkaufsstellen auf eine gute Akzeptanz bei der altersdurchmischten Kundschaft gestossen sei.
Öffnen, scannen und zahlen mit der App
Verkaufspersonal gibt es in diesen kleinen Ladenräumen nicht, ebenso wenig eine Kasse. Mit dem Herunterladen der entsprechenden App aufs Smartphone verfügt die Kundschaft über den digitalen Schlüssel zur Box. Über diese Applikation werden ebenfalls die Waren gescannt und mit dem vom Benutzer hinterlegten Zahlungsmittel abgerechnet. Jeder Vorgang ist auf dem digitalen Kassenbon nachvollziehbar. «Wir bieten hier in Münchwilen aktuell 600 Waren des täglichen Bedarfs an», so Michael Berli. Es sind unter anderem frisches Gemüse, Obst, verpackte Fleischwaren, Getränke, Snacks, Tierfutter, Hygieneartikel und Putzmittel.
Die App «hinterfrage» auch immer die Kundenzufriedenheit und nehme Kritik, Anregungen – das könnte beispielsweise auch der Wunsch nach weiteren Angeboten sein – entgegen. Auf die Sicherheit angesprochen, führt Berli an: «Es befinden sich mehrere Überwachungskameras in der Box.»
Das Auffüllen der Warenbestände wie auch das regelmässige Reinigen der Box finden mehrmals die Woche statt. «Jetzt hoffen wir einfach, dass der neue Laden von der Bevölkerung gut angenommen wird», sagt Bruno Tüscher hoffnungsvoll. Selbstverständlich hat er die App auf sein Smartphone geladen. Er werde sicher hier auch regelmässig einkaufen kommen, verspricht er.