Dinosaurierleihgabe nach Deutschland

Der Dinopark Münchehagen in Niedersachsen hat eine Plateosaurier-Leihgabe aus Frick erhalten und diese Anfang Juli der Öffentlichkeit vorgestellt.

In Frick werden regelmässig gut erhaltene Plateosaurier-Skelette gefunden, die in Dinosaurierkreisen eine wachsende Fangemeinde haben. Der Dinosaurierpark Münchehagen ist Deutschlands grösster wissenschaftlicher Erlebnis- und Themenpark und entstand rund um tatsächliche Dinosaurierspuren, die in Münchehagen und Umgebung zahlreich in den Sandstein-Brüchen entdeckt wurden und immer noch werden. Vor rund 139 Millionen Jahren sind verschiedene Dinosaurier, von Sauropoden (Langhalsdinosaurier) über Iguanodontiden bis hin zu Raubdinosauriern, durch das seichte Uferwasser eines riesigen Sees gewandert und haben im weichen Boden ihre Spuren hinterlassen.

Neben den echten Dinofährten können im Park über 200 lebensgrosse Dinomodelle bestaunt werden. Weiter betreibt der Dinopark ein für die Besucher einsehbares Präparatorium, wo bisher vor allem Knochen von Europasaurus präpariert wurden, der in der weiteren Umgebung gefunden wird (nicht in denselben Steinbrüchen wie die Spuren). Europasaurus war ein Sauropode aus dem Jura, allerdings eine kleine Art, da er auf Inseln gelebt haben dürfte, wo das Nahrungsangebot beschränkt war und keine endlosen Wanderungen zur Futtersuche möglich waren. Da die Gesteinsschichten, in denen Europasaurus und weitere Tiere eingebettet sind, sehr steil stehen, können sie nur in Form von Blöcken nach Sprengungen im Steinbruch geborgen werden. Dadurch wird kaum zusammenhängendes Material gefunden. Allerdings sind die Knochen selbst in den Blöcken in den meisten Fällen auch nicht artikuliert.

Um einmal etwas vollständigere Funde bearbeiten zu können und weil Plateosaurier in der Entwicklungsgeschichte Vorfahren von Europasaurus sind, kontaktierte der wissenschaftliche Leiter des Dinoparks das Sauriermuseum Frick für eine Leihgabe. Die Saurierkommission entschied, dem Dinopark zwei Teilskelette mit insgesamt über 300 versteinerten Knochen zur Präparation zur Verfügung zu stellen, um daraus gegebenenfalls am Ende einen möglichst vollständigen Plateosaurier zusammenstellen zu können. Schon Ende März verliessen zwei Kisten mit eingegipsten Plateosaurierknochen Frick in Richtung Norddeutschland, wo sie Anfang Juli als «Emil & Emily» offiziell zum Projektstart den lokalen Medien präsentiert wurden. Das Team rechnet mit zwei bis drei Jahren Präparationsarbeit, bis die versteinerten Knochen aus ihren Gipsschalen und dem Gestein herausgearbeitet sind. (mgt)