Photovoltaik-Anlage beim Tennisclub Frick eingeweiht

Vertreter der AEW Energie AG, des Tennisclubs Frick (TCF) und der Gemeinde Frick feierten am Dienstag bei strömendem Regen die Inbetriebnahme der 1720 Quadratmeter grossen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der neuen Halle des TCF.

Simone Rufli

«Wir haben von Anfang an gedacht, dass diese Dachfläche für eine Photovoltaik-Anlage ideal ist», meinte Massimo Fini und zeigte nach oben. «Doch dann», machte der TCF-Präsident den Satz zu Ende, «sind wir relativ schnell auf dem harten Boden der Realität gelandet.» Der Grund: Mit den bestehenden Leitungen bestand keine Chance, die Energie wegzubringen. Hoffnung sei in dem Moment aufgekommen, meinte Rene Wüst von der AEW Energie AG, «als man sich bewusst wurde, dass die Landparzellen bis zur nächsten grösseren Trafo-Station alle im Besitz der Gemeinde sind».

Zum Eigenverbrauch
Sowohl das Land, auf dem die Tennishalle steht, als auch der Campingplatz gehören der Einwohnergemeinde Frick. Sie hat das Land im Baurecht abgegeben. So konnten die Gemeinde als Betreiberin des Hallen- und Freibads, sowie das eingemietete Fitnesscenter Vitamare, eine Vereinbarung abschliessen, wonach der Solarstrom in erster Linie zum Eigenverbrauch verwendet wird. Für die Stromabnehmer heisst das, dass sie keine Abgaben für die Benutzung der übergeordneten Netze entrichten müssen und somit von einem günstigeren Preis profitieren. Die Anlagebetreiberin erhält im Gegenzug eine höhere Vergütung als sie sonst erzielen könnte. Es wurden neue Leitungen mit dem nötigen Querschnitt verlegt und eine Abnehmer-Gemeinschaft gebildet.

Ein Mehrwert für die Gemeinde
Und so kam es, dass am Dienstagmorgen die Stromerzeugung durch Sonnenkraft gefeiert werden konnte, während der Regen pausenlos auf das Dach der neuen Tennishalle am Juraweg prasselte. Hausherr Massimo Fini bedankte sich im Namen des Tennisclubs für die Unterstützung der Gemeinde, insbesondere der Energiekommission und dessen Leiter Eugen Voronkov, sowie der Bauabteilung unter Bauverwalter Marcel Herzog. Gemeinderat Eugen Voronkov seinerseits bedankte sich beim Tennisclub und der AEW Energie AG für die gute Zusammenarbeit und nochmals speziell beim Tennisclub dafür, dass der TCF mit dem Bau der 3,5 Millionen Franken teuren Anlage «einen wichtigen Beitrag leistet zur Qualitätssteigerung der Gemeinde».

Rene Wüst von der AEW erinnerte daran, dass das mit der Verlegung der neuen Leitung nicht ganz einfach war und zuerst alles nach einer Sackgasse ausgesehen habe. «Daran habe ich gedacht, als ich vorhin die 200 Meter von der Trafo-Station zur Tennishalle zu Fuss gegangen bin.» Wüst bedankte sich auch bei Franz Küng vom TCF für die wertvollen fachlichen Inputs während der Bauphase.

348,16 Kilowatt
Die neue Photovoltaik-Anlage mit einer Fläche von 1720 Quadratmetern gehört der AEW Energie AG und hat eine Spitzenleistung von 348,16 Kilowatt. Damit kann der jährliche Stromverbrauch von durchschnittlich 77 Vierpersonen-Haushalten gedeckt werden. Die Anlage ist leistungsoptimiert und besteht aus einzelnen Modulen, so dass auch eine mögliche Verschattung, zum Beispiel durch die Beleuchtungsmasten am Rand der Aussenplätze, zu keinem grossflächigen Ausfall führt. Der Tennisclub selber bezieht keinen Strom vom Dach, sondern wie bisher über einen anderen Anschluss. Und selbst wenn der TCF auch noch in neue Leitungen investiert hätte und Strom von der Trafo-Station beim Schwimmbad wieder in die Halle zurückgeführt hätte, hätte ein Grossteil des produzierten Stroms weggeführt werden müssen, denn der Tennisclub benötigt längst nicht so viel Strom wie auf dem Dach produziert wird. Wird mehr Strom produziert als die Gemeinschaft der Abnehmer benötigt, wird er ins Netz eingespeist. Umgekehrt holt das Vitamare Strom aus dem Netz, wenn mehr benötigt wird. Die AEW Energie AG bezahlt dem Tennisclub eine Miete fürs Dach. Über die Höhe der Miete wurde Stillschweigen vereinbart. Der Mietvertrag wurde auf 30 Jahre hinaus abgeschlossen.