Troubadix kehrt zum Start zurück

  26.05.2021 Kaisten

Mundartliederfestival am Pfingstsonntag in Kaisten

Zum 21. Mal wurde am Pfingstsonntag in Kaisten das Mundartliederfestival Troubadix ausgetragen. Bei sonnigem Frühlingswetter genoss das Publikum einen angeregten musikalischen Nachmittag auf dem Endelhof.

Matthias Reimann

Mit dem diesjährigen Festival kehrte es an seinen ersten Austragungsort auf dem Endelhof oberhalb von Kaisten zurück. Vor zweiundzwanzig Jahren wurde Troubadix hier erstmals ausgerichtet. 1999 von Gabriel Kramer und Ivo Rösch zum Austausch unter Liedermachern ins Leben gerufen, ist Troubadix zu einem beliebten Fixpunkt im musikalischen Kalender der Nordschweiz geworden. Das feine, kleine Frühlings-Festival ermöglicht es Mundart-Liedermachenden, dem Publikum ihre neusten Kompositionen vorzustellen.

Gewollte Kreativität
Mit ihrer Teilnahme gilt es für die Kunstschaffenden gewisse Auflagen zu erfüllen. So dürfen sie höchstens zwei selbstgeschriebene Lieder präsentieren, die seit dem vorangegangenen Pfingstsonntag entstanden sind. Die maximal ein Jahre alten Kompositionen in einer der vier Landessprachen dürfen zudem nicht am Festival des Vorjahres vorgetragen worden sein. Dies ist gewollt, sagt Gabriel Kramer: «Mit der zeitlichen Anforderung sprechen wir gezielt die Kreativität der Musikerinnen und Musiker an.» Aber auch der Gedanke ans Publikum spielt mit: «Etwa ein Drittel der Festival-Besucher sind Stammgäste, die uns jedes Jahr besuchen. Auch für das Publikum ist es spannender, immer wieder Neues zu hören» erklärt der Laufenburger Liedermacher und Festival-Veranstalter.

Festival trotz Pandemie
Bis kurz vor dem Festival war unklar, ob Troubadix 2021 stattfinden könnte. Dank der Lockerung behördlicher Auflagen war es aber letztlich möglich, den beliebten Anlass vor Publikum durchzuführen. Bühne und Sitzgelegenheiten wurden mit erforderlichem Abstand aufgebaut und es galten die allgemeinen Schutzmassnahmen. Dies tat der Begeisterung der Musikfreunde allerdings keinen Abbruch und so genossen Jung und Alt einen bunten musikalischen Pfingstsonntag. Die entspannte Atmosphäre von Troubadix spricht ein breites Publikum an: Familien, Kleinkinder, Grosseltern – sie alle erfreuten sich des kreativen Schaffens der Mundart-Liedermacherinnen und -Musiker. Die meisten von ihnen hatten seit mehr als einem Jahr nicht mehr auf der Bühne gestanden: «Auch für uns ist dieses Festival etwas Spezielles. Das vielgenannte ‹Home Office› hat für uns Kunstschaffende nicht funktioniert. Wir sind dankbar, jetzt wieder live und vor Publikum spielen zu können» freut sich Gabriel Kramer.

Die Gewinner
Troubadix 2021 bot dem Publikum einen farbenfrohen musikalischen Querschnitt durch das Alltagsleben der Künstlerinnen und Künstler. Sie trugen einfühlsame Balladen, Lieder von Herzschmerz und himmelhohem Glück oder Songs von grossen Träumen – und kleinen Enttäuschungen – vor. Aber auch Scherz, Zeitkritisches und fetzige Rocktöne hatten ihren Platz auf der Bühne. Aus zwei Blöcken zu je sieben Musikschaffenden qualifizierten sich durch eine Publikumsjury sechs für das Finale. Den abschliessenden Block entschied schliesslich der Lokalmatador und Mitgründer des Festivals, Gabriel Kramer, für sich und gewann Troubadix 2021 unter grossem Applaus des dankbaren Publikums. Zweiter wurde mit einem Punkt Rückstand Andreas Fröhlich, seines Zeichens Gewinner der Festivals von 2010 und 2015.

Bereits jetzt freuen sich Künstlerinnen, Musiker, Organisatoren und Freunde der Mundart-Liederkunst auf das Troubadix Festival am Pfingstsonntag 2022.


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