Zweimal pro Woche ertönen die Schlachtrufe

  14.03.2021 Stein

Ansteckende Spielfreude bei den Junioren des FC Stein

Unter gegenseitigem Anfeuern und Schlachtrufen spornen sich die Kinder auf dem Fussballplatz zu Glanzleistungen an: Kinder und Eltern sind begeistert, dass sich seit anfangs Monat die Juniorenabteilungen des FC Stein wieder auf dem Rasen austoben dürfen.

Paul Roppel

«Seit unser Sohn bei den Trainings der Junioren mitmacht, ist er viel ausgeglichener. Die Bewegung tut ihm sehr gut und er hat dank der Mannschaftszugehörigkeit seine Scheu abgebaut. Er ist erfreulich aufgetaut», zeigt Carsten Kentsch seine Begeisterung über die Entwicklung seines achtjährigen Sohnes, der seit drei Jahren bei den Junioren des FC Steins mitmacht. Nicht nur sein Sohn ist offensichtlich aufgetaut; auch ein knappes Dutzend Kinder in zwei Gruppen umdribbeln in rassigem Tempo mit einem Ball am Fuss farbige Hütchen auf dem Rasen. Schwitzend und mit rotem Gesicht rennen sie auf dem Parcours minutenlang hin und her. Keine Blösse gibt sich ein dribbelstarkes Mädchen mit langer blonder Mähne. Auf der einen Platzhälfte wird die Gruppe E-Junioren «schwarz» von Kai-Uwe Müller trainiert, auf der anderen Seite die Gruppe E-Junioren «rot» von René Turi.

Wieder Training auf dem Rasen
Feuchtkalt ist der Abend und nur vier Grad zeigt das Thermometer an. Fröstelnd, die Brillengläser wegen der Corona-Schutzmaske mit einem Nebelbeschlag überzogen, verfolgen ein paar Väter und Mütter hinter dem hohen Zaun das Geschehen auf dem Fussballfeld Bustelbach, welches mit der Flutlichtanlage taghell ausgeleuchtet ist. Genau so glücklich wie ihre Sprösslinge sind sie und freuen sich, dass die Trainings seit anfangs Monat zweimal wöchentlich wieder im Freien stattfinden. «Wir waren in engem Kontakt mit den Eltern und sie befürworteten, dass wir für die Kinder bis 12 Jahre von den G bis D-Junioren auch während des Lockdowns Trainings in der Halle angeboten hatten», sagt René Turi, seit drei Jahren Vorstandsmitglied und Verantwortlicher für die Juniorenabteilungen und die 16 Trainer und deren Assistenten. Er selber trainiert die A-Mannschaft, welche in der 3. Liga spielt, sowie je eine Gruppe der Eund F-Junioren. Ein ganz schön gerüttelt Mass an Aktivitäten für den 38-jährigen Strassenbau-Polier? «Vor einem Jahr haben wir eine Jugendkommission eingeführt mit sechs weiteren Personen, damit alles etwas besser verteilt ist und breiter abgestützt werden kann», sagt Turi. Wegen Corona sei das Gremium in seinen Wirkungsfeldern aber ausgebremst worden; im Normalbetrieb werde dessen Unterstützung sicher sehr gefragt sein.

115 Junioren werden trainiert
Andererseits erfreue sich der FC Stein nämlich eines fantastischen Booms und Zuspruchs bei den Junioren. Rund 115 Kinder aus der Region wollen in Stein bei den Junioren dabei sein und spielen in neun Juniorenmannschaften mit. Der Verein hat fünf Trainingsfelder zur Verfügung, welche pro Woche während 22 Stunden belegt sind. «Die Trainings sind auf Motivation aufgebaut», sagt Turi. Er selber hatte sich einst in Eisenhüttenstadt im Osten Deutschlands vom Junior bis zum Liga-Niveau hochgespielt. Sein neunjähriger Sohn Dwayne macht bei den E-Junioren mit und ist mit ein Grund seines zusätzlichen Engagements. «Wenn du schon so viel bei Trainings und Matches von ihm dabei bist, engagiere dich doch als Trainer», habe ihm seine Frau vorgeschlagen, was er denn auch in die Tat umsetzte.

Das Spiel als Erlebnis
Nun ist er mit sichtlichem Engagement auf dem Fussballplatz anzutreffen. «Die Trainings sind auf Motivation aufgebaut, der Forderung von Leistungen, was auch gelobt wird; das Spielerische hat Priorität», sagt er. Zwischendurch dürfen auch Emotionen aufkommen, aber es darf nicht aggressiv werden, fügt er an. «Das Training und das Spiel sind ein Erlebnis, man muss lernen zu verlieren, aber auch Siege zu feiern», findet Turi. Deshalb gibt es am Ende des Trainings natürlich noch einen kurzen Fussballmatch. Die Schlachtrufe von den sechs Juniorenmannschaften werden sicher am geplanten Junioren-Raiffeisencup Ende Juni zu hören sein, wo rund 30 Teams aufspielen werden, worauf sich der FC Stein und sein Nachwuchs sehr freuen.


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