In der Blaie wird für 55 Millionen gebaut

  31.03.2022 Frick

Baugesuch für ein neues Fricker Quartier

Bis Ende 2024 sollen im Gebiet Blaie in Frick die ersten von insgesamt 128 Wohnungen und Gewerbeflächen bezugsbereit sein. Das Baugesuch für die insgesamt neun Gebäude wird noch diese Woche eingereicht.

Simone Rufli

Bauherrin ist die JKB Immobilien AG. Sie hat das Grundstück vor acht Jahren gekauft und Bäumlin + John mit der Planung der Überbauung beauftragt. In Bahnhof-Nähe wird ein Mix aus Eigentums- und Mietwohnungen von 2,5 bis 5,5 Zimmerwohnungen entstehen, je nach Lage zu unterschiedlichen Konditionen. Zu welchen Anteilen gemietet bzw. gekauft werden kann, ist gemäss Daniel John, Leiter des Architekturbüros, noch nicht klar. Zu- und Wegfahrt erfolgen über den Blaieweg – dort ist die Einund Ausfahrt in die Einstellhalle. Der Blaieweg wird von derzeit fünf auf sechs Meter ausgebaut. Das Grundstück ist mit einer Gestaltungsplanpflicht belegt, dessen Ausarbeitung nicht einfach gewesen sei, am Ende aber in sehr guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Frick habe realisiert werden können, so John anlässlich der Projekt-Präsentation am Dienstagmorgen im Beisein von Bruno Kuster (JKB) und Projektleiterin Samina Güntert.

Unterschiedliche Terrainhöhen
Nicht einfach war die Planung unter anderem, weil der Standort Blaie gleich eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich bringt. Grundwasser, Lärm sowohl von der Schulstrasse als auch von der SBB-Linie her, potenziell Hochwasser vom Bruggbach, bestehendes Gewerbe und unterschiedliche Terrainhöhen. Daraus ergeben sich für das Gebiet drei verschiedene Baubereiche: Auf Ebene Schulstrasse vis-à-vis Postauto-Garage das Eckgebäude mit Gewerberäumen im Erdgeschoss sowie Gewerbe und Wohnen in den oberen Geschossen. Es folgen drei Häuser entlang der Schulstrasse, die nehmen vom Terrain her eine Zwischenstellung ein, so dass von der Schulstrasse her nur die oberen beiden Stockwerke sichtbar sein werden. Sechs Meter tiefer gelegen sind schliesslich fünf Gebäude dem Bruggbach entlang, verbunden durch verglaste Balkonbereiche.

Dem Bruggbach entlang führt der Fuss- und Veloweg, der die «Blaie» mit der Zwidellen und dem Dorfzentrum verbindet. Der Weg bleibt im Besitz der Gemeinde. Bis zur Firma Hobak kann man von der Blaie her auch in Zukunft mit dem Auto zufahren. Dort werden sich auch die Behindertenparkplätze der neuen Überbauung befinden. Für die künftigen Mieter und Eigentümer entsteht unter dem ganzen Blaie-Areal und dem grossen Innenhof eine über alle Gebäude verbundene Einstellhalle mit 367 Parkplätzen, verteilt auf drei Ebenen. Dazu kommen 20 oberirdische Parkplätze in der Umgebung. Von den 367 unterirdischen Parkplätzen ersetzen 130 das aktuelle Parkierungs-Angebot auf dem Kiesplatz. Diese 130 Einstellhallenplätze werden auch künftig dem bereits heute ansässigen Gewerbe zur Verfügung stehen.

Parkplatz-Sharing
Weil pro Wohnung nur ein Parkplatz gebaut werden darf, Erfahrungswerte für den Raum Frick aber zeigen, dass pro Wohnung 1,3 bis 1,5 Parkplätze benötigt werden, soll das Parkplatz-Mangel-Problem mit einer bewirtschafteten Einstellhalle behoben werden. So sollen Gewerbeparkplätze insbesondere an den Wochenenden, stunden- oder auch tageweise gemietet werden können. «Denkbar ist auch ein Sharing-Modell», so John. Sämtliche Parkplätze erhalten eine Grundstruktur, die bei Bedarf einen Ausbau für eine Ladestation für Elektro-Autos ermöglicht.

Im Zuge der Neubauten wird die Ölheizung im Gebäude an der Dammstrasse 3 (bis Mitte 2018 Firmensitz der Swissgrid) ausser Betrieb genommen werden. Im roten Backsteingebäude, das einst als Silo für Holzabfälle einer Möbelschreinerei diente, wird eine zentrale Grundwasser-Wärmepumpe errichtet für Brauchwarmwasser und Heizung. Sollte entgegen den Erwartungen aufgrund von anderen Bohrungen nicht genug Grundwasser vorhanden sein, könnten die Spitzen mit Pellets überbrückt werden, so John. «Mit dem Grundwasser lassen sich im Sommer die Wohnungen auch kühlen. Unser Ziel ist, dass auch umliegende Gebäude an die Grundwasser-Wärmepumpe angeschlossen werden könnten.»

PV-Anlage
Alle Gebäude sind viergeschossig plus Attika. Sämtliche Dächer werden mit einer Photovoltaik-Anlage abgedeckt. Es werde einen Anschluss beim AEW geben, «die Verteilung intern wollen wir dann selber regeln.» Die PV-Anlage wird eine Leistung von 500 Kilowatt bringen – das ist in der Gesamtbilanz vergleichbar mit der PV-Anlage auf dem Dach der Fricker Tennishalle. Trifft die Baubewilligung bis im Sommer ein, rechnet John mit dem Baubeginn frühestens Anfang 2023. Ob in einem Zug oder in Etappen gebaut werde, sei noch offen. Der Architekt rechnet mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren. Die ersten der 128 Wohnungen könnten demnach Ende 2024 oder Anfang 2025 bezugsbereit sein.


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