Bis Aschermittwoch herrscht in Kaisten der Geist der Fasnacht

Am Abend des 1. Faissen wurde in Kaisten der Haldejoggeli-Geist aus seinem Verlies befreit. Der Gemeinderat kapitulierte und überreichte den Fasnächtlern den Schlüssel für das Regierungsgebäude.

Susanne Hörth

Kaum war Geist der Kaister Fasnacht, der Haldeojoggeli, am Donnerstagabend seinem Flaschengefängnis nach einer schaurig-schönen Freilassungszeremonie entwichen, sorgte er schon für viel Übermut unter den vielen Leuten auf dem Dorfplatz. Vor so viel närrischer Übermacht kapitulierte auch die Kaister Reg ierung. Gemeinderat Willy Burkhalter überreichte den Schlüssel zum Regierungsgebäude Narrenvater Marco Zaugg. Burkhalter tat es mit einem breiten Grinsen. Wusste er zu diesem Zeitpunkt doch ebenfalls, so schön die fünfte Jahreszeit ist, die närrische Obrigkeit mit Aschermittwoch auch wieder ein Ende hat. Dass es sich bei diesen 20 Tagen um die vielgerühmte fünfte Jahreszeit handle, bezweifelte Gemeinderat Burkhalter in seinen Worten schon ein wenig. Er habe vielmehr das Gefühl, man befinde sich angesichts der milden Temperaturen mitten in der dritten Jahreszeit. Dem Klimawandel geschuldet? Vielleicht. Auf jeden Fall sei es so, dass man in Ittenthal das Eis per Helikopter antransportieren musste und in Kaisten die Strassen mit Wasser gekühlt werden müssen. Böse Zungen würden zwar behaupten, letzteres seien Wasserrohrbrüche.

Wenn auch Willy Burkhalter die Jahreszeit in Frage stellte, so war er gleichzeitig davon überzeugt, dass die Fasnächtler wie gewohnt, ganz viel Tolles organisieren werden. Dass sie das können, hätten sie schliesslich auch ausserhalb der Fasnacht im vergangenen Jahr mit dem Köhlerfest unter Beweis gestellt. Sagte der Redner, der sich in Erinnerung an jenes Fest in einem Kohlepapiersack gehüllt hatte. Was wiederum auch dem Motto der diesjährigen Fasnacht gerecht wird: «mer heiz ih … mit Chohle».

Der Rhythmus der Fasnacht
Der Geist der Fasnacht wurde vom grossen Publikum auf dem Dorfplatz ebenso begeistert willkommen geheissen, wie es zuvor Narrenvater Marco Zaugg und Gemeinderat Willy Burkhalter getan hatten. Und natürlich fehlte auch die zum Anlass perfekt passende, musikalische Untermalung nicht. Die Prototypen Chaischte sorgten mit ihren fetzigen Klängen dafür, dass kaum ein Fuss ruhig auf dem Boden stehen bleiben konnte.