Eltern sorgen sich um Schulwegsicherheit

  29.03.2022 Laufenburg, Schule

Stadtrat denkt über Schliessung des Kindergartens Wasentor nach

Beim Kindergarten Wasentor in der Laufenburger Altstadt sind die Kinderzahlen rückläufig. Beim neuen Dreifachkindergarten Vogtsmatte nehmen sie hingegen zu. Der Stadtrat zeigte an einer Versammlung die Vorteile einer Zusammenlegung am Standort Vogtsmatte auf.

Susanne Hörth

Im Schuljahr 2022/ 2023 werden in Laufenburg 47 Mädchen und Buben die Kindergärten besuchen. 16 Kinder sind es am Standort Wasentor in der Altstadt, 31 Kinder in der Vogtsmatte. Letzterer Dreifachkindergarten wurde vor einigen Jahren neu erstellt.

«Wir haben die kantonale Vorgabe, dass die Maximalzahl von 25 Kinder pro Abteilung nicht überschritten werden darf», erklärte Schulleiter Philipp Grolimund am Elterninformationsanlass von Donnerstagabend in der Stadthalle. Zuvor hatte Stadträtin Rebecca Melton bereits deutlich gemacht, dass eine Zusammenlegung der beiden Kindergärten am Standort Vogtsmatte vom Stadtrat wie auch von der Schulleitung begrüsst würde. Beide Standorte weiterhin zu führen, bedeute unter anderem, sieben bis acht Kinder aus dem Einzugsgebiet Vogtsmatte dem Kindergarten Wasentor zuzuweisen, hielt Grolimund in seinen Ausführungen fest. Mit der regen Bautätigkeit ausserhalb der Altstadt steige die Zahl der Kinder im Einzugsgebiet Vogtsmatte weiter an. Währenddessen jene in der Altstadt eher rückläufig sei. Der Schulleiter stellte die beiden Kindergartenstandorte einander gegenüber. Dabei schneide der neue Dreifachkindergarten Vogtsmatte von den Raumverhältnissen bis hin zu Garderoben, Toilettenanlagen, Küche und Aussenspielplatz deutlich besser ab als der in die Jahre gekommene, beengte Standort Wasentor. Grolimund wies zudem darauf hin, dass durch die neue Ressourcensteuerung die Kindergärten in Laufenburg zehn Lektionen verlieren würden. «Um den Kindern trotzdem eine gute Förderung zu ermöglichen und vor allem auch bei jenen mit besonderen Bedürfnissen, Zusatzangebote zu ermöglichen, müssen Synergien mit Lerngruppen möglich sein. Dafür spricht, die beiden Kindergärten am selben Standort zu führen.» Die Lehrpersonen hätten dadurch deutlich mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, oder auch bei der Betreuung bei personellen Ausfällen.

Der Weg in den Kindergarten Vogtsmatte beträgt für die Kinder aus diesem Einzugsgebiet wie auch jene der Altstadt zirka 700 bis 800 Meter. Neu käme aber auf jeden Fall für einige Kinder die Querung der Hauptstrasse sowie des Bahnübergangs hinzu.

Strasse und Bahnlinie
In der anschliessenden Diskussion zeigte sich, dass bei den Eltern die Schulwegsicherheit am meisten zu reden gab. «Fakt ist doch, dass auf jeden Fall Kinder auf ihrem Kindsgiweg die Strasse und den Bahnübergang queren müssen», brachte es eine Mutter auf den Punkt. Bleibt der Kindergarten Wasentor erhalten müssen aufgrund der Abteilungsgrössen Kinder aus dem Einzugsgebiet Vogtsmatte hierher wechseln. Bei der Schliessung des Altstadtkindergarten wäre für alle Mädchen und Buben der Kindergarten Vogtsmatte der Zielort.

Die schulverantwortliche Stadträtin Rebecca Melton betonte, sie werde sich auch beim anstehenden Schützen-Areal-Ausbau für den Erhalt der bereits heute vorhandenen Passerelle einsetzen. Mehrfach angesprochen wurde die Unsicherheit beim Bahnübergang. Zum einen wegen unübersichtlicher Hecken, zum anderen betreffend Gefahr, dass die Kinder unter den heruntergelassenen Barrieren hindurchschlüpfen und so auf die Geleise gelangen würden. Zu den Hecken meinte Vizeammann Christian Rüede, man habe das bereits erkannt und würde sie entsprechend einkürzen. In Sachen Sicherheit forderte der anwesende Polizist Rafael Müller die Eltern auf, sie sollen immer und immer wieder mit ihren Kindern das Verhalten auf dem Schulweg üben. Müller ist Verkehrsinstruktor bei der Polizei Oberes Fricktal und zeigte in seinem Referat auf, was die Kinder im Kindergarten und später in der Schule bei den Stunden mit den Verkehrsinstruktoren lernen würden.

Vonseiten Polizei wie auch Schulleitung wurde auch das Problem Elterntaxi beim Kindergarten Vogtsmatte angesprochen. Dem soll unter anderem mit entsprechenden Massnahmen entgegengewirkt werden. Denn: Elterntaxi würden Kindern das Lernen auf dem Schulweg und gleichzeitig auch das Abenteuer Schulweg verunmöglichen. Hingegen würden diese Fahrdienste zu gefährlichen Situationen beim Kindergarten sorgen.

Ein Vater meinte später beim Verlassen der Stadthalle, es sei schade, dass immer mehr aus der A ltstadt verschwinden würde. Jetzt sei auch noch der Kindergarten dran, welchen er selbst besucht habe. Wenn auch der Stadtrat noch keinen Entscheid gefällt hat, wurde am Infoabend deutlich, dass die Signale eher Richtung Schliessung des Kindergarten Wasentor deuten. Der Stadtrat wird an einer seiner nächsten Sitzungen darüber befinden. Bereits bekannt ist, dass von Seiten Eltern aus der Altstadt eine Petition zum Erhalt des Standort Wasentors lanciert wurde.


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