Von allem ein bisschen, aber nichts halbherzig
31.12.2022 Frick, SportFricktaler Verein will den Racketlon-Sport in der Region bekannter machen
Sie spielen gleich vier Rückschlagsportarten: Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis. Das Ganze wird mit dem Überbegriff «Racketlon» bezeichnet. Im März organisieren die Mitglieder des RC Fricktal erstmals ein Racketlon-Turnier im Fricktal.
Ronny Wittenwiler
Es ist wahrscheinlich nicht so, dass sie sich nicht entscheiden können. Vielmehr geht es darum, dass sie generell von den Sportarten mit einem Schläger fasziniert sind. Die Rede ist vom sogenannten Racketlon-Sport. Hierbei werden alle vier Sportarten Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis ausgeübt. Schweizweit sind es insgesamt 1200 Aktive, die Racketlon betreiben. «Hinter dem Ganzen steckt ein Verband, welcher unter dem Jahr regelmässig Turniere organisiert. Zudem werden einmal im Jahr eine Interclub-Meisterschaft sowie eine Schweizermeisterschaft organisiert. Nebst diesen vom Verband organisierten Veranstaltungen gibt es auch durch Sportvereine organisierte Turniere.»
Das alles sagt Marco Lori, der selber mittlerweile ein begeisterter Racketlon-Spieler ist, und nicht nur das: Lori ist ausserdem Vorstandsmitglied im RC Fricktal, dem Racketlon Club Fricktal. «Am 14. März 2015 wurde im Rahmen eines vom Verband in Frauenfeld organisierten Turniers unser Verein im Fricktal gegründet», erzählt er. «Das Ziel bestand darin, an den Interclub-Meisterschaften teilzunehmen sowie ein eigenes Turnier auf die Beine zu stellen.» Das sollte dem RC Fricktal schliesslich dann auch gelingen. «In Allschwil wurde schnell ein Sportcenter gefunden, welches alle Sportarten anbietet und ein Racketlon-Turnier wohlwollend unterstützte. Dadurch konnten wir die letzten Jahre jährlich jeweils zwei Turniere organisieren und diese Sportart in der Nordwestschweiz bekannter machen.»
Am 26. März ist es soweit: das erste Turnier zuhause
Nun kann der RC Fricktal einen weiteren und nicht unwesentlichen Schritt tätigen: ein Turnier in der eigenen Region. Mit dem neuen Sportcenter in Frick, eröffnet im 2021, ergaben sich neue Perspektiven, wie Marco Lori festhält. «Da der Grossteil unserer Vereinsmitglieder aus dem Fricktal stammt und ich selber beim Tennisclub Frick das Tennis erlernt und jahrelang dort trainiert habe, haben wir dieses Jahr den Kontakt gesucht, um ein etwaiges Racketlon-Turnier in unserem Heimkanton auf die Beine zu stellen. Wir stiessen beim Präsidenten auf offene Ohren und führen nun am Sonntag, 26. März, das erste Racketlon-Turnier im Fricktal durch.»
Der Reiz des Racketlon
Und so ist sie nun also gekommen: Die Möglichkeit, den Racketlon-Sport allen Interessierten auch im Fricktal beliebt zu machen. «Wer einmal einen Schläger in einer der vier Sportarten in der Hand gehalten hat, der wird sich in den anderen drei Sportarten schnell wohlfühlen», erklärt Lori den Reiz des Racketlon. Auch ihm, der «bloss» Tennis gespielt hatte, erging es damals so, da Technik und Bewegungsmuster bereits vorhanden gewesen seien. «Ich hatte zuvor nie Squash gespielt, konnte aber rasch gut mithalten.»
Und am Ende wird Tennis gespielt
An den Turnieren wird der Gegner jeweils zugelost und man spielt gegen diesen in allen vier Sportarten jeweils einen Satz auf 21 Punkte; sämtliche Punkte zusammengezählt, ergeben danach den Gewinner jener Ausmarchung. «Man beginnt mit dem kleinsten Schläger», sagt Lori. Will heissen: Zuerst duelliert man sich am Tischtennistisch, danach im Badminton, dann auf dem Squash-Court und zum Schluss auf dem Tennisplatz. Ist nach den ersten drei Sportarten bereits eine Entscheidung gefallen – also ein Vorsprung von bereits mehr als 21 Punkten für einen Spieler – dann müsste die vierte Partie theoretisch nicht mehr ausgespielt werden; «ausser es haben beide Lust dazu, was oft vorkommt.» Letzteres erklärt vielleicht den Kern des Racketlon: Von allem ein bisschen, nichts aber halbherzig. Davon sollen sich nun am 26. März möglichst viele selber ein Bild machen können. Marco Lori sagt: «Die im Sportcenter Frick ansässigen Tennis- und Squashspieler sind an einer Teilnahme sehr interessiert. Zudem konnten wir eine ehemalige Racketlon-Weltmeisterin ins Boot holen, welche regelmässig in Frick Badminton spielt. Sie wiederum hat gute Kontakte zu den Top-Spielern im Racketlon in der Schweiz.»
Und für den RC Fricktal ist es seit seiner Gründung vor bald acht Jahren ein erstes Heimspiel.